DOSB setzt auf Familien

Das DOSB-Projekt „Sport bewegt Familien – Familien bewegen den Sport“ will Vater, Mutter, Kind, Oma und Opa zum gemeinsamen Spielen und Sport treiben animieren.

Gemeinsame Erlebnisse stärken den Familienzusammenhalt. Foto: picture-alliance
Gemeinsame Erlebnisse stärken den Familienzusammenhalt. Foto: picture-alliance

Der DOSB und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hatten das Projekt im März 2011 gestartet.

Bei der Abschlussveranstaltung am Donnerstag (8.11.) in Berlin sagte DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch: „In vielen Familien ist die Zeit miteinander knapp geworden. Dabei stärken gemeinsame Erlebnisse den Familienzusammenhalt und kurbeln die generationsübergreifende Kommunikation an.“

Auch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erkennt die Potentiale des Sports für Familien: „Sportvereine sind Begegnungsstätten, in denen Familien Zeit miteinander verbringen und ihre Freizeiterlebnisse teilen. Deshalb ist es wichtig, unterschiedliche Angebote für alle Generationen anzubieten – vom Kleinkind bis zu den Großeltern. Ich freue mich, dass wir mit unserem Projekt das gemeinsame Sporttreiben fördern und damit den Zusammenhalt in der Familie und zwischen den Generationen stärken“, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär Hermann Kues.

Die teilnehmenden Vereine und Verbände zeigten, wie kreativ und innovativ sie sind, wenn es um Sportprogramme für Familien geht. In fünf Modellprojekten wurde in der Praxis erprobt, wie der organisierte Sport passgenaue Angebote für Familien entwickeln kann. Dabei ging es um familienfreundliche Angebote, die in den Projekten „Babys in Bewegung“ (Deutscher Turner-Bund), „Family-Treffs im Schwimmbad“ (Deutscher Schwimm-Verband) oder „Familien raufen (sich) zusammen“ (Landessportverband Schleswig-Holstein) entwickelt wurden. Darüber hinaus wurden in den Projekten „Die Familie – ein starkes Team im Sportverein“ (Landessportbund Brandenburg) und „Familienerlebnis Ehrenamt im Reitverein“ (Deutsche Reiterliche Vereinigung) Strukturen aufgebaut und erprobt, wie Familien für Vereine und für das Ehrenamt, auch in Abhängigkeit der strukturellen Gegebenheiten gewonnen werden können. Im Gesamtprojekt waren die Weiterentwicklung von Familienfreundlichkeit im Sportverein und die Vereinbarkeit von Familie, Sport, Ehrenamt und Beruf die Schwerpunkte.

Sportvereine werden als familienfreundlich wahrgenommen

Bei der Abschlusstagung stellte das Evaluationsteam von der Führungsakademie des DOSB und des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik in Frankfurt/Main Erkenntnisse seiner Arbeit vor. Danach werden Sportvereine von Familien grundsätzlich als sehr familienfreundlich wahrgenommen. Eine Steigerungsstufe ist der familienorientierte Verein, der gezielte Entscheidungen im Interesse von Familien trifft. Darüber hinaus definieren die Wissenschaftler in ihrem Zukunftsmodell Sportvereine mit Akteurschaft/Anwaltschaft im familienpolitischen Umfeld. Der Fokus liegt hier darauf, die Situation für Familien insgesamt verbessern zu wollen und die Interessen der Familien auch gegenüber Dritten zu vertreten.

Zum Abschluss der Tagung in Berlin diskutierten Walter Schneeloch, Klaus Riegert, Mitglied im Familienausschuss des Bundestags, Uta Meier-Gräwe als Professorin für Familienwissenschaft und die Schauspielerin Marion Kracht die Potentiale des Sports für Familien.

Landesverband für das Saarland für "Bestes Innovationsfondsprojekt" ausgezeichnet

Als flankierende Maßnahme und um das Thema Familiensport noch besser in den 98 Mitgliedsorganisationen zu verankern, stellte der DOSB im Rahmen seines Innovationsfonds zudem Fördermittel für weitere Familiensportinitiativen bereit. Zum „Besten Innovationsfondsprojekt“ wurde der Landessportverband für das Saarland (LSVS) mit seinem Programm „Familie in Bewegung“ gekürt. Der LSVS zeigte wie gute Praxis aussehen kann. In einer engen Kooperation von Kindertagesstätten und Sportvereinen konnten gesamte Familien für Sport und Bewegung sowie als neue Vereinsmitglieder gewonnen werden. Das Projekt lief in fünf Orten im Saarland:

  • In St. Ingbert führte der Sportverein z.B. einen Gymnastikkurs für die ganze Familie im Kindergarten durch, der Mütter in Bewegung brachte und den Familienstress durch die zeitliche und örtliche Anbindung an die Abholsituation im Kindergarten deutlich reduzierte.
  • In Homburg organisierte der Verein ein gemeinsames Bewegungsangebot im Wald, was insbesondere auch die Väter ansprach.
  • In Beckingen entschieden sich die Familien für ein sportliches Angebot namens Aroha, was an den Kriegstanz der Maori, der Ureinwohner Neuseelands, angelehnt ist.
  • In Dillingen gab es beim gemeinsamen Kursangebot unter dem Motto „Bewegung für alle“ insbesondere auch gute Tipps für das Spiel zu Hause.
  • Und in Bous organisierten der Turnverein und die Kindertagesstätte nicht nur ein Kursangebot über zehn Einheiten, sondern zum Abschluss auch ein Familiensportfest.

Der Landessportverband Saarland wurde vom Parlamentarischen Staatssekretär Hermann Kues und DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch mit einem Preisgeld in Höhe von 3000 Euro ausgezeichnet.

Weitere Informationen zu dem Projekt „Sport bewegt Familien – Familien bewegen den Sport“ und zur Abschlusstagung gibt es unterOpens external link in new window www.familie-sport.de oder Opens external link in new windowwww.bmfsfj.de.

(Quelle: DOSB)


  • Gemeinsame Erlebnisse stärken den Familienzusammenhalt. Foto: picture-alliance
    Gemeinsame Erlebnisse stärken den Familienzusammenhalt. Foto: picture-alliance
  • Walter Schneeloch (re.) und Hermann Kues (m.) überreichen den symbolischen Scheck an Repräsentanten des Innovationsprojekts vom Landessportverband für das Saarland. Foto: DOSB
    Walter Schneeloch (re.) und Hermann Kues (m.) überreichen den symbolischen Scheck an Repräsentanten des Innovationsprojekts vom Landessportverband für das Saarland. Foto: DOSB