DOSB trauert um Juan Antonio Samaranch

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) trauert um den ehemaligen IOC-Präsidenten Juan Antonio Samaranch, der am Mittwoch im Alter von 89 Jahren in Barcelona gestorben ist.

Juan Antonio Samaranch ist am 21. April 2010 im Alter von 89 Jahren in Barcelona gestorben. Copyright: picture-alliance
Juan Antonio Samaranch ist am 21. April 2010 im Alter von 89 Jahren in Barcelona gestorben. Copyright: picture-alliance

Der Spanier stand von Juli 1980 bis Juli 2001 21 Jahre lang an der Spitze des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).

„Juan Antonio Samaranch war über Jahrzehnte die herausragende Führungspersönlichkeit des Weltsports. Er hat die Führung der Olympischen Bewegung zu einem Zeitpunkt übernommen, als sie vom Scheitern bedroht war. Juan Antonio Samaranch hat sie dann konsequent modernisiert und zu neuen Höhen geführt“, sagte DOSB-Präsident Thomas Bach in Berlin.

„Sein besonderes Augenmerk galt von Beginn seiner Präsidentschaft an der Förderung der Mitsprache der Athleten. So hat er uns Athletensprecher schon beim Olympischen Kongress 1981 in Baden-Baden gegen viele Widerstände zusammen mit Willi Daume gefördert und schließlich die Athletenkommission des IOC gegründet. Mit meinen damaligen Kollegen der ersten IOC-Athletenkommission bin ich ihm dafür auch heute noch dankbar“, erklärte Bach. Diese Entwicklung gipfelte in der Aufnahme eines von den Athleten gewählten Vertreters in das fünfzehnköpfige Exekutivkomitee des IOC im Jahre 2000.

Seine Bereitschaft zu Reformen in schwierigen Situationen stellte Samaranch auch unter Beweis, als er die Strukturen und Abläufe des durch den Salt-Lake-City-Skandal erschütterten IOC erneuerte. „Bei aller Bereitschaft zu Reformen war er immer ein Präsident, der sehr viel und sehr gut zugehört hat. Bei allen seinen Entscheidungen war er dann immer darauf bedacht, den Konsens herbeizuführen“, sagte Bach.

„Juan Antonio Samaranch ist es zu verdanken, dass die Olympischen Spiele tatsächlich zu einem globalen Ereignis wurden und Athleten aus allen der mittlerweile 205 Nationalen Olympischen Komitees daran teilnehmen können“, sagte Bach. So rief Samaranch 1984 das Programm der „Olympischen Solidarität“ ins Leben, mit dem heute Athleten aus Nationalen Olympischen Komitees in aller Welt mit über 300 Millionen Dollar im Verlauf einer Olympiade gefördert werden.

Der in Barcelona geborene Samaranch war dem deutschen Sport stets sehr gewogen. Er verstand die deutsche Sprache und schätzte den deutschen Sport. Noch am vergangenen Wochenende plante Samaranch einen Besuch in Köln, wo er bei einer Veranstaltung im Sport- und Olympiamuseum empfangen werden sollte. Doch der Besuch musste auf Grund der Flugbeeinträchtigungen wegen der Aschewolke gestrichen werden.

Thomas Bach: „Der deutsche Sport verneigt sich in Trauer vor Juan Antonio Samaranch und wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.“


  • Juan Antonio Samaranch ist am 21. April 2010 im Alter von 89 Jahren in Barcelona gestorben. Copyright: picture-alliance
    Juan Antonio Samaranch ist am 21. April 2010 im Alter von 89 Jahren in Barcelona gestorben. Copyright: picture-alliance