DOSB und Commerzbank verleihen Preis PRO EHRENAMT 2008

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Commerzbank haben gemeinsam mit dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) am 16. Dezember in Berlin den Preis PRO EHRENAMT verliehen.

Sie würdigen damit Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Medien, die sich für das Ehrenamt im Sport in besonderem Maße stark gemacht haben. Preisträger 2008 sind der Landrat Wolfgang Spelthahn, die Volkswagen AG und der Saarländische Rundfunk. Mit einem Sonderpreis zeichnete die Jury Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen aus. 

Engagement – aktueller denn je

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, Träger des Preises PRO EHRENAMT 2007, nennt Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, „die wahren Superstars unserer Zeit“. Davon könne es nie zu viele geben. So sieht es offenbar auch Ursula von der Leyen. „Es ist Zeit für mehr Engagement“, lautet das Motto des von ihr initiierten Programms „Miteinander füreinander“, in dem eine Vielzahl neuer Modellprojekte zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements gebündelt ist. Von ihnen profitiere auch der Sport, insbesondere die Kinder- und Jugendarbeit, begründete Laudator Ingo Weiss, Vorsitzender der Deutschen Sportjugend im DOSB, die Vergabe des „Sonderpreises der Jury“ an die Bundesfamilienministerin. Um Menschen zu bewegen, „mehr als eine Kuhle im Sofa“ zu hinterlassen, brauche es moderner Antworten, wie ihr Ministerium sie gebe, beispielsweise durch die Berufung eines „Beauftragten ZivilEngagement“, der als Fürsprecher der Bürgergesellschaft die Politik berät und Projekte koordiniert. 

Vorbildliches vor Ort

In der Kategorie Politik kürte die Jury den Landrat Wolfgang Spelthahn, unter dessen Regie der Kreis Düren ein umfangreiches Maßnahmenpaket für freiwilliges Engagement geschnürt hat. Als Beispiele nannte DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch in der Laudatio die „DANKE-Karte“, die altgedienten Ehrenamtlichen Vergünstigungen gewährt, und ein Integrationsprojekt, das zum Ziel hat, Migrantinnen und Migranten für Ehrenämter zu gewinnen. Mit solchen Ideen demonstriere der Kreis Düren vorbildlich, wie die lokalen Akteure positiven Einfluss auf den Vereinssport nehmen könnten. 

Soziale Ingenieurskunst à la Wolfsburg

Die Volkswagen AG erhielt den Preis in der Kategorie Wirtschaft für ihre Initiative zugunsten des Ehrenamtes. Motor dieser Initiative ist eine konzerninterne Datenbank, in der mittlerweile mehr als 1.000 Anforderungsprofile von Freiwilligenstellen in gemeinnützigen Einrichtungen gelistet sind. Sie fungiert als Drehscheibe, die gemeinnützige Einrichtungen und VW-Mitarbeiter mit Interesse an einem Ehrenamt zusammenbringt. Als besonders überzeugend bezeichnete Laudator Michael Koch, künftig Regionalvorstand der Commerzbank, dass VW ehrenamtliches Engagement auch in der Personalarbeit berücksichtige. „Lösungen statt Lippenbekenntnisse“, damit habe sich nicht zuletzt das Kasseler Werk Respekt verdient, als dessen Vertreter Personalleiter Thomas Sigi den Preis entgegennahm. 

Programmvielfalt: Mehr als Punkte und Pokale

Preisträger in der Kategorie Medien ist der Saarländische Rundfunk, vertreten durch Roman Bonnaire, den Sportchef Hörfunk und Fernsehen. „Es gibt sie noch: Sportredaktionen, die die Geschichte hinter der Geschichte suchen“, lobte Laudator Frank Heuberger, Sprecherratsmitglied des BBE, „den Blick über den Tellerrand“. Die Sportredaktion des Saarländischen Rundfunks beweise eindrucksvoll, was an medialer Unterstützung möglich sei, um auch den Breitensport und die ehrenamtliche Arbeit in den Sportvereinen ins Rampenlicht zu rücken. 

Unterstützung durch Kompetenzvermittlung

Die Verleihung des Preises PRO EHRENAMT ist Bestandteil der Initiative „Danke! Sport braucht dein Ehrenamt“, die DOSB und Commerzbank seit 2001 gemeinsam betreiben. Sie verfolgt insbesondere das Ziel, ehrenamtlichen Führungskräften das nötige Know-how zu vermitteln. Zu diesem Zweck haben die Kooperationspartner das Informationsportal www.ehrenamt-im-sport.de aufgebaut, das Ratsuchenden Orientierungswissen und Umsetzungshilfen zur Verfügung stellt.