DOSB veröffentlicht Bericht der Steiner-Kommission

Der Bericht der unabhängigen Steiner-Kommission, die dem DOSB vor dem Hintergrund der öffentlichen Debatte des vergangenen Jahres Empfehlungen für den Anti-Doping-Kampf geben sollte, ist veröffentlicht.

Bundesverfassungsrichter Prof. Dr. Udo Steiner leitet die unabhängige Kommission. Foto: picture-alliance
Bundesverfassungsrichter Prof. Dr. Udo Steiner leitet die unabhängige Kommission. Foto: picture-alliance

Eine vom ehemaligen Bundesverfassungsrichter Prof. Dr. Udo Steiner geleitete und mit sieben Experten besetzte unabhängige Kommission hatte sich mit dem Abschlussbericht der Studie „Doping in Deutschland von 1950 bis heute aus historisch-soziologischer Sicht im Kontext ethischer Legitimation“ sowie allen weiteren Berichten der Forschergruppen aus Münster und Berlin auseinander gesetzt, um dem DOSB-Präsidium Handlungsempfehlungen zu geben.

„Wir danken Prof. Steiner und den Mitgliedern der Kommission für ihre Arbeit. Das DOSB-Präsidium wird den Abschlussbericht und die Empfehlungen in den nächsten Sitzungen diskutieren und die notwendigen Schritte zur Umsetzung einleiten“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann in Frankfurt/Main. „Für mich ist eine der Kernforderungen des Abschlussberichtes, ‚die Anti-Dopingarbeit mit Nachdruck fortzusetzen‘. Die Kommission bezeichnet dies als alternativlos. Ich kann zusichern, dass der DOSB seine intensiven Bemühungen auf diesem Feld mit voller Kraft weiterführen wird. Dazu gehört auch, die von der Kommission angeregte ‚Bestandsaufnahme der Entwicklungen in der Dopingfrage bis zum Jahr 2014‘ zu initiieren.“

DOSB-Generaldirektor Michael Vesper erklärte: „Die Kommission gibt dem organisierten Sport, aber auch der Politik und Gesellschaft wichtige Hinweise, wie der gemeinsame Anti-Doping-Kampf weiter zu verbessern ist. Dabei gibt es laut Kommission keinen ‚Königsweg‘. Es geht um konkrete Schritte u. a. zur Stärkung der NADA, zum umfassenden Ausbau der Prävention und zur Stützung der Athleten/innen, um sie gegen Doping resistent zu machen, sowie zur nationalen und internationalen Harmonisierung der Anti-Doping-Aktivitäten. Gerade im Hinblick auf letztere ist die klare Aussage der Kommission zu begrüßen, dass die Schiedsgerichtsbarkeit ‚für die kompetente, zügige und einheitliche Entscheidung von Rechtskonflikten im nationalen und internationalen Sportraum unentbehrlich‘ ist. Sie sei ‚unter dem Gesichtspunkt der Prävention und der effektiven Ahndung von Dopingvergehen als anti-dopingpolitischer Fortschritt zu sehen‘, heißt es in dem Papier.“

Ihren Bericht erarbeitete die Kommission in fünf gemeinsamen Sitzungen in Frankfurt/Main, zu denen auch weitere externe Protagonisten eingeladen worden waren. Das konstituierende Treffen fand am 22. Oktober 2013 statt, die letzte Zusammenkunft am 30. April 2014.

Der Kommission gehörten an:

  • Prof. Dr. Udo Steiner (ehemaliger Richter am Bundesverfassungsgericht, Leitung)
  • Prof. Dr. Klaus Cachay (Leiter des Arbeitsbereichs “Sport und Gesellschaft” der Uni Bielefeld)
  • Meike Evers-Rölver (Ruder-Olympiasiegerin, Kriminalkommissarin)
  • Dr. Andrea Gotzmann (Vorstandsvorsitzende NADA)
  • Prof. Dr. Herbert Löllgen (Ehrenpräsident Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention)
  • Prof. Dr. Wilhelm Schänzer (Leiter Anti-Doping-Labor Deutsche Sporthochschule Köln)
  • Dr. Volkhard Uhlig (ehemaliger Basketball-Nationalspieler)

<media 49572 _blank download "TEXT, DOSB-Kommission Abschlussbericht 04-06-2014, DOSB-Kommission_Abschlussbericht_04-06-2014.pdf, 434 KB">Initiates file downloadDer 74-seitige Bericht zum Download</media>

(Quelle: DOSB)


  • Bundesverfassungsrichter Prof. Dr. Udo Steiner leitet die unabhängige Kommission. Foto: picture-alliance
    Bundesverfassungsrichter Prof. Dr. Udo Steiner leitet die unabhängige Kommission. Foto: picture-alliance