Dr. Christa Thiel begrüßt eine Modifizierung des Steuerrechts

Die Sprecherin der Spitzenverbände des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Dr. Christa Thiel, begrüßt die Initiative des Sportausschusses des Deutschen Bundestages zur weitgehenden Befreiung von der so genannten Quellensteuer.

Dr. Christa Thiel, Präsidentin des Deutschen Schwimmverbandes (Foto: www.schwimmwoche.de)
Dr. Christa Thiel, Präsidentin des Deutschen Schwimmverbandes (Foto: www.schwimmwoche.de)

Der Sportausschusses des Deutschen Bundestages will sich für eine weitgehende Befreiung von der so genannten Quellensteuer einsetzen, die bei internationalen Sportveranstaltungen in Deutschland fällig wird.

Sie untermauert die schon mehrere Jahre alte Forderung des Sports an die Bundesregierung, die steuerlichen Voraussetzungen für erfolgreiche Bewerbungen um internationale Sportveranstaltungen schaffen. „Was nützt es, wenn die Politiker jetzt vom und über das ‚Sommermärchen’ der Fußball-WM schwärmen, wenn auf der anderen Seite deutsche Bewerbungen um internationale Meisterschaften wegen der anfallenden Quellensteuer chancenlos sind?“, fragt die Sprecherin der Spitzenverbände und fährt fort: "Ob Fußball oder Hockey, ob Leichtathletik oder Schwimmen - der Imagegewinn, der bei der Ausrichtung von internationalen Wettkämpfen im Ausland und im eigenen Land erzielt wird, beträgt erwiesener Maßen ein Vielfaches der Steuereinnahmen. Daher sollte endlich ein Gesetz auf den Weg gebracht werden, das den § 50 Abs. 7 des Einkommensteuergesetzes verändert.“

Dr. Christa Thiel lobt ausdrücklich die Bemühungen des Deutschen Fußball-Bundes, der im Sportausschuss durch seinen Direktor Wolfgang Niersbach für eine Befreiung von der Quellensteuer warb, und die Unterstützung des sportpolitischen Sprechers der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag, Detlef Parr, der das System der Quellensteuer nach der Entscheidung der Europäischen Fußball-Union UEFA, die Endspiele in der Champions League und im UEFA-Pokal 2008 und 2009 nicht an die deutschen Bewerber Berlin und Hamburg zu vergeben, kritisiert hatte. Die Sprecherin der Spitzenverbände betont, dass die Sportverbände keineswegs eine Sonderregelung erwarten. Sie wollen lediglich eine Gleichbehandlung gegenüber Mitbewerbern, die in ihren Ländern keine Quellensteuer abführen müssen. Zwar habe es in den letzten Jahren immer wieder Einzelfallentscheidungen gegeben, bei denen eine Steuererleichterung gewährt wurde (z.B. bei der Fußball-WM), doch ist diese für die Verbände umständlich und langwierig. „Bis in Berlin die Steuerbefreiung beraten wird, hat der Weltverband die Titelkämpfe oftmals schon an ein anderes Land vergeben“, wussten die Praktiker zu berichten.

Das „Sommermärchen“ muss Bestand haben...

Das Thema "Quellensteuer" wird auch bei der Konferenz der Spitzenverbände im DOSB am Freitag, 27.Oktober, im HVB-Forum in München eine Rolle spielen, bei der mehr als 50 Spitzenverbände mit ihren Delegierten vertreten sein werden. Auf der umfangreichen Tagesordnung stehen unter anderem die Themen Sportwetten, Anti-Doping-Maßnahmen, Steuermodell Spitzensport und Streichung von so genannten Doping-Rekorden.

An der Sitzung werden auch der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Dr. Thomas Bach, und der seit Anfang Oktober tätige neue DOSB-Generaldirektor, Dr. Michael Vesper, teilnehmen. Der 27. Oktober wird in München zu einem Tagungsmarathon des Sports, denn vor und während der Konferenz der Spitzenverbände tagen zum Beispiel auch die Nicht-Olympischen Verbände, die Spielsportverbände und der Beirat der Aktiven/Aktivensprecher.

Hinweis für die Redaktionen:

Die Sitzung der Konferenz der Spitzenverbände am Freitag, 27. Oktober 2006, im Forum der HypoVereinsbank, Kardinal-Faulhaber-Straße 1 in 80333 München, ist nicht öffentlich. Nach dem Ende der Tagung (gegen 18 Uhr) steht die Sprecherin der Spitzenverbände Dr. Christa Thiel den Vertretern der Medien aber gerne zu Auskünften zur Verfügung.


  • Dr. Christa Thiel, Präsidentin des Deutschen Schwimmverbandes (Foto: www.schwimmwoche.de)
    Dr. Christa Thiel, Präsidentin des Deutschen Schwimmverbandes (Foto: www.schwimmwoche.de)