DSB-Präsident fordert lückenlose Stasi-Aufklärung

DSB-Präsident Manfred von Richthofen fordert weiterhin eine lückenlose Aufklärung von Stasi-Vorwürfen innerhalb der Sportorganisationen. Im DeutschlandRadio Berlin erklärte er, auch erfolgreiche Trainer müssten mit Konsequenzen rechnen, wenn die Gemeinsame Stasi-Kommission von DSB und NOK zu dem Ergebnis komme, dass sie als Führungskräfte nicht mehr tragbar seien.

 

Von Richthofen: „Unser Gremium hat bisher sehr wirkungsvoll gearbeitet und wird dies auch weiterhin tun." Der DSB-Präsident wies Vorwürfe zurück, die auf einer Veranstaltung der sogenannten Birthler-Behörde gemacht wurden, wonach nach der DSB gar nichts aufgearbeitet habe und die Kommission ein „Alibi-Gremium" sei.

 

Vorwürfe der Untätigkeit zurückgewiesen

 

 

Matthias Büchner, Mitglied der Kommission, erklärte, das Gremium habe sich seit 1995 mit etwa 180 Fällen befassen müssen. Bei einigen Fällen, in denen Funktionsträger des Sports oder Trainer, Wissenschaftler und Betreuer beschuldigt wurden, für die Stasi gearbeitet zu haben, hätten die eingereichten Materialen nicht ausgereicht, um gerichtsfeste Entscheidungen zu fällen.

 

In einer sogenannten „Berliner Erklärung" forderten Podiumsteilnehmer von den deutschen Sportorganisationen eine umfangreiche Aufarbeitung von Machtmissbrauch und Bespitzelung. In dem Papier, das vom Sporthistoriker Giselher Spitzer (Potsdam) verfasst wurde, wird unter anderem gefordert, den Anteil der ehemaligen Stasi-Mitarbeiter und –Spitzel zu erfassen und Lösungsansätze für die „Opferperspektive" zu erarbeiten.