DSB-Präsident fordert zur breiten Unterstützung Leipzigs auf

 

Von einer “absoluten Sensation” und von “einer großen Chance für Deutschland” sprach der Präsident des Deutschen Sportbundes (DSB), Manfred von

Richthofen, im Münchner Hilton Park-Hotel nach der Wahl Leipzigs zum deutschen Olympia-Kandidaten für das Jahr 2012. Der DSB-Präsident bezeichnete den Beschluss als ein „hochpolitischen Votum“, das die Politikfähigkeit der Wahlversammlung unterstreiche. Manfred von Richthofen war in der Stunde der mit Spannung erwarteten Bekanntgabe des Olympiakandidaten Leipzig und des Segelreviers Rostock genau wie Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundesinnenminister Otto Schily der Meinung, dass jetzt alles daran gesetzt werden müsse, die beiden deutschen Bewerberstädte mit allen Kräften zu unterstützen.

Diese Unterstützung hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder dem überglücklichen Leipziger Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee schon unmittelbar nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses versichert, als feststand, dass Leipzig die von vielen favorisierte Stadt Hamburg mit 81 zu 51 Stimmen im letzten Wahlgang überflügelt hatte, nach dem diese beiden Finalisten zuvor schon die übrigen Mitbewerber Düsseldorf/Rhein-Ruhr, Frankfurt/Rhein-Main und Stuttgart hinter sich gelassen hatten. „Was die Bundesregierung tun kann, damit die Bewerbung international erfolgreich wird, werden wir tun“, sagte Gerhard Schröder. Dazu sollen nicht allein die internationalen Kontakte genutzt werden – auch Geld werde fließen. Der für den Sport zuständige Bundesinnenminister Otto Schily bezeichnete Deutschland und den deutschen Sport als den großen Gewinner von München und kündigte an, die Oberbürgermeisterin bzw. die Oberbürgermeister aller am Wettbewerbe beteiligten Städte sowie den Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) für Deutschland, Dr. Klaus Steinbach, einzuladen, um zu besprechen, wie die Kräfte gebündelt werden können und Leipzig und Rostock im nun folgenden internationalen Wettbewerb geholfen werden kann. „Wir brauchen die Unterstützung aller“, hatte Wolfgang Tiefensee, Ideengeber und Herzstück der Leipziger Bewerbung, schon bald nach dem ersten Gefühlsausbruch der Freude realistisch festgestellt.

Manfred von Richthofen regte noch in München an, Ideen und bewährte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Bewerberstädten für die deutsche Bewerbung und dem jetzt folgenden Auftritt auf internationalem Parkett mit einzuspannen. Der DSB-Präsident sagt einerseits nach dem Überraschungsvotum der NOK-Versammlung neue Impulse für den Osten Deutschlands voraus, glaubt aber auch bezogen auf die Internationalität, dass der Kandidat Leipzig dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) durchaus vermittelbar sei. Er fordert dazu einen geschlossenen Rückhalt durch die Politik, den Sport und auch durch die Wirtschaft, die eingebunden werden müsse und die sich gewiss auch einbinden lassen werde.

Der für den Leistungssport verantwortliche DSB-Vizepräsident Ullrich Feldhoff, zugleich deutscher und internationaler Kanupräsident, bescheinigt Leipzig weltweit einen guten Ruf im Sport und weiß zudem aus seiner Erfahrung: „Das IOC traut den Deutschen zu, Olympische Spiele zu organisieren, deshalb hat Leipzig auch internationale Chancen.“ Dr. Hans-Georg Moldenhauer, DSB-Vizepräsident für die Bereiche Umwelt und Sportstätten, sprach in München von „einem grandiosen Tag und gelebter Wiedervereinigung“. Auch der Sportfunktionär aus Magdeburg glaubt, dass mit der Wahl Leipzigs Fähigkeiten dokumentiert wurden, Olympische Spiele organisieren zu können.

Der Präsident des Landessportbundes Sachsen, Hermann Winkler, und sein Generalsekretär Dr. Ulf Tippelt, standen noch lange unter dem Eindruck der Münchner Entscheidung und stellten fest: „Unglaublich, was hier passiert ist. Wir sind fix und alle. Es sind reichlich Tränen geflossen – vor Freude. Das gibt einen Riesenschub für die Region und für den Sport in Sachsen und Umgebung.“

Auch der Vorstand der Deutschen Sportjugend (dsj) unterstützt ausdrücklich die Nominierung der Städte Leipzig und Rostock. Der dsj-Vorsitzende Ingo R. Weiss fordert dazu auf, die Position Leipzigs und Rostocks im internationalen Wettbewerb zu stärken, aber gleichzeitig auch die bisher von dem gesamten Bewerbungsverfahren ausgehenden Impulse weiter positiv zu beeinflussen. Als ein Beispiel hierfür nennt er die in Auftrag gegebene Untersuchung zur aktuellen Situation des Schulsports in Deutschland, die nur auf Grund der Mitfinanzierung durch die Bewerberstädte realisiert werden konnte.