DSB-Präsident von Richthofen fordert engere Verzahnung im deutschen Sport

Interview im Deutschlandfunk - Sender veröffentlichte Pressemeldung

Interview im Deutschlandfunk - Sender veröffentlichte Pressemeldung

Der Präsident des Deutschen Sportbundes, Manfred von Richthofen, hat die in der vergangenen Woche von Sporthilfe-Chef Hans-Ludwig Grüschow in die Diskussion gebrachte Diskussion um eine Strukturreform im deutschen Spitzensport am Wochenende durch ein aktuelles Interview im Deutschlandfunk aufgegriffen und dabei die Bündelung von Anstrengungen zugunsten des deutschen Sports gefordert.

 

Dazu hat der Deutschlandfunk eine Pressemitteilung veröffentlicht, die wir nachstehend im Wortlaut veröffentlichen:

 

DSB-Präsident im Deutschlandfunk

Manfred von Richthofen: „Das NOK in die große Sportfamilie einorden“

Eine neue Struktur-Debatte im deutschen Sport / Konsequenz aus Leipzig-Pleite : Wiedervorlage der Fusionspläne von DSB und NOK

 

Als Reaktion auf die mißglückte Leipziger Olympiabewerbung bahnt sich eine Strukturdebatte im deutschen Sport an, bei der auch eine Fusion von Deutschem Sportbund (DSB) und Nationalem Olympischen Komitee (NOK) nicht ausgeschlossen wird. Im Deutschlandfunk warnte DSB-Präsident Manfred von Richthofen vor dem “gewaltigen Schaden einer Zerklüftung des deutschen Sports“. Zugleich wiederholte er seinen Fusions-Vorschlag aus den 90er Jahren, “daß man das NOK sinnvoll in diese große Sportfamilie eingliedert“. Die DSB-Initiative zu einer Fusion war im November 1996 in Chemnitz von der NOK-Mitgliederversammlung deutlich abgelehnt worden. Dem hielt von Richthofen jetzt entgegen, man könne „nicht sagen, das ist nun für alle Zeiten hinuntergespült. Die Diskussion um eine engere Kooperation ist an der Zeit“.

Auch in einem Interview mit Thomas Bach, dem deutsche Vizepräsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, anläßlich seines 50.Geburtstages Ende vergangenen Jahres waren bereits Vielstimmigkeit und Dissonanzen der beiden deutschen Dachorganisationen kritisiert worden.

 

Der deutsche Sport müsse dringend „an einem Strang ziehen“, forderte der DSB-Präsident, dessen Amtszeit in zwei Jahren ausläuft. „Diese engere Verzahnung müsste angestrebt werden, denn sonst wird der eine oder andere Athlet und Trainer sagen: Wir können ja nicht Nachteile in Kauf nehmen durch nebeneinander arbeitende Gremien, bei denen wahrscheinlich eins überflüssig ist“, erläuterte von Richthofen. Es müsse auf jeden Fall eine enge Zusammenarbeit praktiziert werden, “weil sich Leistungssport und Breitensport auf Dauer nicht trennen lassen“. Wie das organisatorisch aussehen könnte, sei „ein zweites Blatt“.

Bei der NOK-Präsidiumssitzung am vergangenen Freitag in Berlin hatte Präsident Klaus Steinbach sein Vorhaben verteidigt, das neue Amt eines Leistungssport-Abteilungsleiters beim NOK einzurichten. Bisher liegt die Verantwortung für Spitzensport beim Deutschen Sportbund, dessen Experten laut eines Kooperationsvertrages auch für das NOK tätig sind.

 

Von Richthofen, der eine Personaldebatte vor den Olympischen Spielen in Athen ablehnt, tritt für die Streichung mehrerer Kommissionen im deutschen Sport ein. Zugleich müsse man umgehend eine Arbeitsgruppe mit internationalen Experten berufen, „die diese engen Kooperationsbemühungen anstrebt“, sagte der DSB-Präsident im Deutschlandfunk.

 

Kontakt: Deutschlandfunk-Sportredaktion,

Tel. 0221 345 1360