Annemarie Gehrt (Kiel) und Heiko Meier (Bielefeld) sind die diesjährigen Preisträger des Hermann-Altrock-Stipendiums des Deutschen Sportbundes. An der 34. Ausschreibung
des Jahres 2001 beteiligten sich erneut zahlreiche Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus ganz Deutschland mit allen Themenbereichen der Sportwissenschaft und durchweg erstklassigen Projekten. Die Vergabejury, bestehend aus den Professoren Wilfried Kindermann, Stephan Starischka und Werner Schmidt sowie Andreas Klages vom DSB hatte eine knappe Entscheidung zu fällen und teilte, wie bereits in den Vorjahren, das Stipendium zu gleichen Teilen auf.
Annemarie Gehrt befasst sich mit dem Thema "Blutflussgeschwindigkeit der Arteria Cerebri -CT Media in Abhängigkeit einer dynamischen Belastung des Quadriceps Femoris", greift als Nicht-Medizinerin ein sportmedizinisches Thema auf und führt hierbei sehr unterschiedliche wissenschaftliche Einrichtungen bis hin zum schifffahrtsmedizinischen Institut der Bundesmarine zusammen. Die Ergebnisse lassen Antworten auf die Frage erwarten, ob und in wieweit Krafttraining gesundheitsbeeinträchtigende Auswirkungen auf die Hirndurchblutung hat.
Heiko Meier legt ein sportsoziologisches Thema vor: "Mitarbeit im organisierten Sport - Eine Studie zu den Strukturen und Formen von Arbeitsverhältnissen in Sportvereinen sowie deren organisationaler Bedeutung und Bewertung". Meier ist bereits als jahrgangsbester sportwissenschaftlicher Absolvent der Universität Bielefeld und Co-Autor hervorgetreten und setzt sich in seinem Promotionsvorhaben zur Thematik der Einrichtung von Erwerbsarbeitsplätzen im Sportsystem mit einem sehr aktuellen Aspekt der Sportentwicklung auseinander.
Die Stiftung des Hermann-Altrock-Stipendiums ist der bis heute sichtbare Ausdruck der Würdigung der verdienten Sportpersönlichkeit Hermann Altrock (1887 bis 1980) durch den Deutschen Sportbund. Der Sportwissenschaftler Altrock baute 1925 in Leipzig ein vorbildliches Institut auf und wurde 1948 zum Wiederaufbau des Instituts für Leibesübungen nach Frankfurt/M. berufen. Seit 1950 war er Mitglied des Beirates des Deutschen Sportbundes, in dem er sich viele Verdienste um die Sportentwicklung erwarb.
Das Hermann-Artrock-Stipendium wird seit 1960 vergeben und beläuft sich derzeit auf insgesamt 12.000 DM bzw. rund 6.200 Euro Preisgeld. Die Übergabe der Stipendien fand im Rahmen der Präsidiumssitzung des Deutschen Sportbundes am 1. Februar 2002 in Frankfurt/M. durch den DSB-Präsidenten Manfred von Richthofen statt, der in seiner Laudatio vor allem die Bedeutung der Praxisrelevanz wissenschaftlicher Arbeiten und Projekte für die gesamte sportliche Entwicklung hervorhob.