dsj erhält Mittel aus der EU Sportförderung

Die Deutsche Sportjugend wird Mittel aus dem erstmals ausgeschriebenen EU-Sportförder-programm „Vorbereitende Maßnahmen im Bereich des Sports“ erhalten.

Gemeinsam mit der ENGSO-Jugend (European Non-Governmental Sport Organisation) und dem Willibald Gebhardt Institut sowie weiteren Partnern in Europa wird die dsj das Projekt „Gesunde Kinder in gesunden Kommunen“ zwischen Dezember 2009 und März 2011 in verschiedenen Ländern Europas umsetzen. Unter den 134 Anträgen in der Programmlinie Gesundheit belegte die dsj einen herausragenden Platz unter den neun geförderten Projekten.

„Das Projekt ist ein wichtiger Meilenstein dafür, unser Engagement in einer unserer Kernkompetenzen, dem dsj-Thema „Kinderwelt ist Bewegungswelt“ auf europäischer Ebene fortzusetzen“, so der dsj-Vorsitzende, Ingo Weiss. Der ENGSO-Jugendvorsitzende Jan Holze ergänzt, „Es ist ein äußerst positives Signal, dass die EU Kommission mit ihrer Bewilligung dem Kinder- und Jugendsport in Europa die ihm zustehende Bedeutung beimisst."

In keinem anderen Lebensabschnitt spielen Spiel, Sport und Bewegung eine derart große Rolle. Sie beeinflussen die körperliche, geistige, emotionale und soziale Entwicklung von Kindern. Aufgabe des Projektes ist es deshalb, Sportorganisationen, Forschungsinstitute und Schul- und Gesundheitsbehörden von Kommunen zu vernetzen, um auf der Basis einer koordinierten Zusammenarbeit bewegungsorientierte Gesundheitsprogramme für Kinder lokal umzusetzen.

Mehr Sportunterricht an den Schulen in Kombination mit Vereinsangeboten am Nachmittag ist ein wesentlicher Baustein des Projektes, hinzu kommen weitere außerschulische Bewegungsanreize gemäß dem britischen Beispiel „walking bus“ und Aufklärung der Kinder über Ernährung und Gesundheit. Die Voraussetzung dafür ist die Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern sowie von Übungsleiterinnen und Übungsleitern. In ausgewählten Kommunen in Großbritannien, Deutschland, Italien, Tschechien, Polen und den Niederlanden soll so dem Bewegungsmangel entgegengewirkt und langfristig ein aktiver Lebensstil gefördert werden. Über die Europäischen Partnerorganisationen soll das Projekt darüber hinaus auch in andere Länder getragen werden.

Die dsj setzt damit ihr Engagement in der Gesundheitsförderung von Kindern und Jugendlichen gemeinsam mit ihren Europäischen Partnern fort und kann dank der engen Zusammenarbeit mit dem Willibald Gebhardt Institut (WGI) auf Erfahrungen aus dem niederländisch-deutschen Projekt des Instituts zurückgreifen. Prof. Dr. Roland Naul vom WGI freut sich über die Entscheidung der EU, das Projekt als ein Best-Practice-Beispiel nunmehr über den deutsch-niederländischen Grenzraum hinaus in andere Regionen und Länder Europas zu tragen.

Zum Hintergrund des EU-Programms

Neue den Sport betreffenden Entwicklungen auf EU-Ebene stehen an: Denn ein EU-Sportförderprogramm kann von 2012 an umgesetzt werden. Die Grundlage dazu wurde durch die Unterzeichnung des Lissabon Vertrages durch den tschechischen Präsidenten Anfang November diesen Jahres geschaffen. Neben sonstigen Aktivitäten wird im Rahmen der  „vorbereitenden Maßnahmen“ die Einführung und Nutzung geeigneter Netze und bewährter Verfahren vom kommenden Jahr an erprobt. Öffentliche Einrichtungen oder zivilgesell-schaftlichen Organisationen - u.a. die Deutsche Sportjugend - haben der Europäischen Kommission transnationale Projektvorschläge vorgelegt, um geeignete Netze und bewährte Verfahren auf den folgenden Gebieten im Sport zu identifizieren und zu erproben:

  1. Gesundheitsförderung durch körperliche Betätigung
  2. Förderung des Schul- und Vereinssports
  3. Förderung europäischer Grundwerte durch Unterstützung des Behindertensports
  4. Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern im Sport

Auch 2010 werden EU-Mittel im Rahmen der „Vorbereitenden Maßnahmen im Sport“ vergeben.