DTB gibt Erklärung zum Trainings-Unfall von Ronny Ziesmer ab

Genesungswünsche von NOK-Präsident Dr. Klaus Steinbach

Foto: DTB
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Genesungswünsche von NOK-Präsident Dr. Klaus Steinbach

Der Deutsche Turnerbund hat heute eine Erklärung zum Trainings-Unfall von Ronny Ziesmer abgegeben. Sie geht in ihrem medizinischen Teil auf Informationen des Unfallkrankenhauses Berlin am heutigen Dienstag zurück. Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde dort zu den Folgen des Trainingsunfalles von Ronny Ziesmer (SC Cottbus) am vergangenen Montag im Trainingslager Kienbaum aus medizinischer Sicht Stellung genommen.

 

NOK-Präsident Dr. Klaus Steinbach hat Ronny Ziesmer unterdessen im Namen des deutschen Spitzensports und der deutschen Olympiamannschaft die besten Wünsche zur Genesung übersandt.

 

"Mit großer Bestürzung habe ich von Ihrem schweren Sportunfall am vergangenen Montag in Kienbaum gehört (...). Im Namen des NOK-Präsidiums und der gesamten deutschen Olympiamannschaft wünsche ich Ihnen auf diesem Wege alles Gute zu Ihrer baldigen und vollständigen Genesung. Das Olympiateam wird in den kommenden Wochen, besonders aber während der Olympischen Spiele in Gedanken bei Ihnen sein.

Ich darf Ihnen versichern, dass neben Ihrem Verein und dem Deutschen Turnerbund auch das NOK für Deutschland zusammen mit der Stiftung Deutsche Sporthilfe zuverlässige und treue Partner bei Ihrem Rehabilitationsprozess sein werden. Auch ganz persönlich möchte ich Ihnen als Ärztlicher Direktor der Rehabilitationsklinik „Hochwald-Kliniken“ in Weiskirchen meine Unterstützung anbieten", heißt es in dem Schreiben des Chef de Mission der deutschen Olympiamannschaft.

 

"Ronny Ziesmer wurde mit einer Lähmung beider Arme und Beine mit dem Rettungshubschrauber in das Unfallkrankenhaus Berlin (ukb) eingeliefert. Bereits der Notarzt hatte wegen der Lähmungserscheinungen eine entsprechende Therapie eingeleitet. Ronny Ziesmer wurde umgehend operiert, um die Halswirbelsäule in Höhe des 5. und 6. Halswirbelkörpers zu stabilisieren", berichtete das Unfallkrankenhaus Berlin im Rahmen seiner Erklärung.

 

Derzeit werd Ronny Ziesmer intensivmedizinisch von einem interdisziplinären Team der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie sowie dem Behandlungszentrum für Rückenmarkverletzte behandelt. Dank intensiver Behandlung habe eine maschinelle Beatmung vermieden werden können. Ob und in welchem Ausmaß sich die bei dem Trainingsunfall erlittene Querschnittlähmung zurückbilden werde, könne auf Grund der Schwere der Schädigung des Rückenmarks nicht vorhergesagt werden.

 

"Er wird wohl unterhalb des Kopfes gelähmt bleiben" habe Dr. Andreas Niedeggen, Chefarzt des Behandlungszentrums für Rückenmarkverletzte auf Nachfrage auf der heutigen Pressekonferenz im Unfallkrankenhaus Berlin erklärt.

 

Für den DTB waren Präsident Rainer Brechtken, Cheftrainer Andreas Hirsch und Sportdirektor Wolfgang Willam bei der Pressekonferenz anwesend und haben Ronny Ziesmer, der ansprechbar ist und die ärztliche Diagnose kennt, kurz am Krankenbett besucht. "Wir sind natürlich alle schwer geschockt von dem Befund," fasst Brechtken die Stimmungslage im DTB zusammen, "und können über weitere Schritte des DTB noch keine konkreten Auskünfte geben."

 

Der DTB steht in ständigem Kontakt mit dem Unfallkrankenhaus Berlin und steht auch der Familie von Ronny Ziesmer als Ansprechpartner zur Verfügung. Der Psychologe Hans-Dieter Hermann (Heidelberg) wurde durch den DTB zur Betreuung der Turner in Kienbaum hinzugezogen und steht auch den Spezialisten des Unfallkrankenhauses zur psychologischen Betreuung des verunglückten Turners zur Seite, erklärte der Deutsche Turnerbund.

 

Unmittelbar nach der Pressekonferenz reisten DTB-Präsident Brechtken und Sportdirektor Willam mit Cheftrainer Andreas Hirsch ins Trainingslager nach Kienbaum, um mit den Turnern und Betreuern die aktuelle Situation zu besprechen.


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