Effektivere Doping-Kontrollen auf internationaler Ebene angekündigt

Die Dopingkontrollen sollen in Zukunft effektiver werden. Zu diesem Ergebnis kamen Vertreter der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada), der Nationalen Anti-Doping-Agenturen (Nadas), der internationalen Fachverbände und der Laboratorien bei einem Symposium in Oslo.

Link zur Homepage der WADA
Link zur Homepage der WADA

Symposium in Oslo mahnt Zusammenarbeit an

 

"Die Kontrollen sollen zwar weiter nach den Grundsätzen Abschreckung, Entdeckung und Prävention genommen werden. Aber das bisherige Gießkannenprinzip soll verändert werden, es soll auch mehr Zielkontrollen bei verdächtigen Sportlern geben", erläutert der deutsche Nada-Geschäftsführer Roland Augustin.

 

Vor allem die Koordination auf internationaler Ebene soll endlich verbessert werden. Denn in der Vergangenheit waren Ressourcen verschwendet worden, weil die Kontrolleure verschiedener Organisationen die gleichen Sportler getestet hatten. Diese mangelnde Zusammenarbeit sollte ursprünglich seit Anfang des Jahres beendet sein, aber die geplante Einführung des Anti-Doping Administrations- und Managementsystems (ADAMS) hat sich verzögert. Der Wada-Direktor für Standards und Harmonisierung, Rune Andersen, ist überzeugt, dass ADAMS bald eingesetzt wird. "Dann können wir alle Kontrollen weltweit koordinieren. In der Praxis wissen dann die Wada, die Nationalen Agenturen und die internationalen Sportverbände, wann, wo und bei welchem Athleten eine Probe genommen wurde."

 

"Die jungen Athleten müssen mit den Kontrollen vor sich selbst geschützt werden."

 

Diese Änderungen betreffen den Spitzensport. Kontrovers wurde in Oslo über die Kontrollen beim Nachwuchs und in den unteren Klassen diskutiert. "In Ländern mit Anti-Doping-Gesetzen ist das schon üblich. In Frankreich muss jeder Sportveranstalter mit Kontrollen rechnen und die Logistik bereitstellen, weil kurzfristig Kontrolleure auftauchen können. Das können auch die Stadtmeisterschaften von Nizza sein", erklärt Roland Augustin und verweist auch auf die Situation in Belgien. Dort gebe es im flämischen Teil ebenfalls ein Anti-Doping-Gesetz. "Da fahren die Kontrolleure mit einem umgebauten Wohnmobil von Veranstaltung zu Veranstaltung und nehmen unangekündigt Proben." Auch die wegen Dopings gesperrte Sprinterin Kelli White aus den USA forderte verstärkte Kontrollen beim Nachwuchs. "Wir Alten sind doch schon versaut, die jungen Athleten müssen mit den Kontrollen vor sich selbst geschützt werden."


  • Link zur Homepage der WADA
    Link zur Homepage der WADA