Ehrenamt-Sonderpreis für Peer Steinbrück

DOSB und Commerzbank küren Preisträger „Pro Ehrenamt“

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück erhält den Sonderpreis der Jury bei der Verleihung des Preis „Pro Ehrenamt“ 2007. “Bürgerschaftliche Mitwirkung ist ein unverzichtbares Gut für den Zusammenhalt der Gesellschaft“, sagte Dr. Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) bei der Preisverleihung am 5. Dezember in Berlin. Der Staat sei aufgerufen, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, damit der ehrenamtlich organisierte Breitensport seine positive gesellschaftliche Gestaltungskraft entfalten kann. Bach: “Dieses Vorhaben hat Peer Steinbrück in seinem Haus stets konstruktiv nach vorn gebracht – dafür verdient er den Sonderpreis der Jury.” Die 2007 in Kraft getretene Reform des Gemeinnützigkeitsrechts entlastet Ehrenamtliche steuerlich.

 

Träger des Preises „Pro Ehrenamt“ 2007 sind der Chamer Landrat Theo Zellner, der Vorstandsvorsitzende der GEK Gmünder Ersatzkasse, Dieter Hebel, und Hans-Peter Seubert, Journalist in Darmstadt. Mit dem Preis zeichnen der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Commerzbank in Kooperation mit dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Medien aus, die sich für das Ehrenamt im Sport engagieren.

 

Freiwilliges Engagement: Soziales Kapital und Gut

 

“Wenn es das ehrenamtliche Engagement in Deutschland nicht gäbe, dann wäre diese Gesellschaft nicht nur ärmer; ich behaupte, sie würde nicht funktionieren”, sagte Peer Steinbrück kürzlich vor dem Bundestag. Allein die Freiwilligen im Sport leisten jährlich gut 550 Millionen Stunden ehrenamtlicher Arbeit, die ein soziales Kapital von fast 8,5 Milliarden Euro verkörpern. Dr. Achim Kassow, Vorstandsmitglied der Commerzbank und Gastgeber der vom ZDF-Journalisten Cherno Jobatey moderierten Veranstaltung, will die Verantwortung aber nicht allein der Politik aufbürden: “Pro Ehrenamt bringt zum Ausdruck, dass die Stärkung des Ehrenamts alle gesellschaftlichen Organisationen und Institutionen herausfordert, auch die Wirtschaft und die Medien.”

 

Die Preisträger 2007

 

In Theo Zellner kürte die Jury in der Kategorie Politik einen Mann, der “für eine Vielfalt an Maßnahmen zur Förderung des Ehrenamts” stehe, so Walter Schneeloch, DOSB-Vizepräsident, in der Laudatio. Zellner engagiere sich nicht zuletzt für die Jugend, zum Beispiel durch Fortbildungsangebote, die auf Ehrenämter vorbereiten oder die kostenlose Nutzung von Sportstätten. Vorbildlich sei auch der “Treffpunkt Ehrenamt”, eine Anlauf- und Koordinierungsstelle für Ehrenamtliche im Landkreis Cham.

 

“Die dicken Kinder von heute sind die Diabetiker von morgen.” Die Formel des Preisträgers in der Kategorie Wirtschaft, Dieter Hebel, legt nahe, dass er den Sport als Partner ansieht. Was ihn als engagierten Förderer des Ehrenamts ausweise, sei die Art, “wie er Aktivitäten in Szene setzt”, sagte Kassow in der Laudatio. Die Vielzahl der Projekte, mit denen die Gmünder Ersatzkasse ehrenamtliche Arbeit unterstütze und in den öffentlichen Blickpunkt rücke, zum Beispiel die Stiftung eines Preises für ehrenamtliche Trainer und Beiträge zu ihrer Fortbildung, seien Hebels Initiative zu verdanken.

 

“Wer im Einzugsbereich des ‚Darmstädter Echos’ anspruchsvolle Hintergrundberichterstattung aus dem Sport lesen will, sucht nach Hans-Peter Seubert”, würdigte Laudator Dr. Thomas Olk, Vorsitzender des BBE-Sprecherrats, die journalistische Leistung des stellvertretenden Ressortleiters der Sportredaktion, den die Jury mit dem Medien-Preis auszeichnete. Seubert reize vor allem die Geschichte hinter der Geschichte, sperrige Themen wie die integrative Wirkung des Sports und “das Phänomen Ehrenamt”, die er verständlich und schwungvoll aufbereite und so einem breiten Leserkreis zugänglich mache.

 

Unterstützung durch Kompetenzvermittlung

 

Die Vergabe von „Pro Ehrenamt“ ist Bestandteil der Initiative “Danke! Sport braucht dein Ehrenamt.”, die DOSB und Commerzbank seit 2001 gemeinsam betreiben. Sie stellt Ehrenamtlichen das nötige Know-how zur Lösung der oft komplexen Aufgaben zur Verfügung. Das Internetportal ehrenamt-im-sport.de, ein Informationscenter mit praxisnahen Arbeitshilfen für (Sport-)Vereine, bildet einen Schwerpunkt der Initiative, welche die Kooperationspartner 2008 fortführen.