Ehrennadel für Persönlichkeiten des deutschen Sports

Das Präsidium des DOSB hat auf seiner Mitgliederversammlung in Frankfurt/M. neun Persönlichkeiten in Anerkennung für ihre Verdienste um den Sport mit der DOSB-Ehrennadel ausgezeichnet.

Gruppenbild aller Ehrennadel-Träger mit ihren Laudatoren; Foto: DOSB / Jan Haas
Gruppenbild aller Ehrennadel-Träger mit ihren Laudatoren; Foto: DOSB / Jan Haas

Die geehrten Personen sind Franz Brümmer, ehemaliger Präsident des Verbandes Deutscher Sporttaucher, Peter Freese, Ehrenpräsident des Deutschen Judo-Bundes, Mona Küppers, Präsidentin des Deutschen Segler-Verbands, Jürgen Kyas, Ehrenpräsident des Deutschen Boxsport-Verbandes, Mirko Heid, ehemaliger Präsident des Deutschen Baseball und Softball Verbandes, Wolfgang Hillmann, ehemaliger Präsident des Deutschen Hockey Bundes, Gabriele Wrede, Vizepräsidentin im Landessportbund Berlin, Herbert Dierker, Lehrbeauftragter für Sportmanagement der Uni Bayreuth und Gerhard Lenhard, ehemaliger Präsident des Deutschen Skibob-Verbandes.

Franz Brümmer

Prof. Dr. Franz Brümmer leitete 16 Jahre als Präsident die Geschicke des Verbandes Deutscher Sporttaucher. Dabei trat er immer als „unerbittlicher Streiter“ in der Sache und zugleich "unermüdlicher Brückenbauer zwischen den Welten“, vor allem zwischen Sportinteressen und Naturerfordernissen auf.  

„Franz Brümmer hat sich weit über seinen Verband hinaus große Verdienste für einen nachhaltigen und verantwortungsvollen Natursport erworben, der schon vor fünf Jahren mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes gewürdigt worden ist“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann in seiner Laudatio. Er habe sich immer stark gemacht für ein harmonisches Miteinander von Mensch, Sport und Natur. „Franz Brümmer war, ist und bleibt hoffentlich ein Gestalter dieses wichtigen Zusammenspiels – er hat die notwendigen Diskussionen in Gang gebracht, vorausschauend die Risiken klar benannt – und gleichzeitig die Verantwortung der Organisationen genauso wie jedes Einzelnen deutlich gemacht.“

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Peter Frese

Peter Frese wird als Präsident zum Anfassen bezeichnet, aber auch als Kampfsport- oder lebende Judo-Legende. Als Aktiver holte er dritte Plätze bei Deutschen Meisterschaften, brachte es zu Einsätzen in der Bundesliga und im Nationalkader. Im Ehrenamt, als Präsident des Deutschen Judo-Bundes von 2000 bis 2019, hat er das Judo in Deutschland geprägt wie kein anderer. Nach den fast 20 Jahren an der Spitze des DJB wurde er in diesem Jahr zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Peter Frese sei ein Mann, der den Judosport im Herzen trägt, hat ein Weggefährte einmal bilanziert. Er selbst sagt, er habe seinem Sport alles zu verdanken. „Das passt zu ihm wie die Werte, für die er steht: Respekt, Fair Play und Teamgeist“, sagte dsj-Vorsitzender Jan Holze in seiner Laudatio. Peter Frese habe mehr als vorbildlichen Einsatz gezeigt.

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Mona Küppers

Mona Küppers wurde vor zwei Jahren zur ersten Präsidentin des DSV nach 129 Jahren gewählt. Als Mitglied der Sprecherinnen-Gruppe der DOSB-Frauen-Vollversammlung von 2011 bis 2019 hat sie großen Anteil daran, dass viele gleichstellungspolitische Forderungen im organisierten Sport mittlerweile auch durchgesetzt sind.

„Es darf keine Rolle mehr spielen, ob ein männlicher oder weiblicher Skipper am Steuer steht.“ Natürlich stamme dieser Satz von Mona Küppers, sagte Laudatorin DOSB-Vizepräsidentin Dr. Petra Tzschoppe. „Die Gleichstellungspolitik ist nicht nur ihr Thema im Sport: Seit 2016 hat sie auch den Vorsitz des Deutschen Frauenrats inne – und das ist natürlich die beste Expertise, die dem Sport hervorragend zugutekommt – Mona Küppers ist DIE Expertin des DOSB und des DSV für das Thema Gender Mainstreaming mit ganz besonderem Engagement im Kampf gegen sexualisierte Gewalt im Sport.“

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Jürgen Kyas

Nach rund zehn Jahren im Amt des Präsidenten des Deutschen Boxsport-Verbandes hat sich Jürgen Kyas 2019 zurückgezogen. „Der Akku sei leer, hat er gesagt, und das Alter zehre an den Knochen“ zitiert DOSB-Vizepräsident Kaweh Niroomand in seiner Laudatio.

Unter seiner Amtsführung und seinem „maßgeblichen persönlichen Einsatz“ wurde die vollständige Sanierung des Verbandes erreicht. Jürgen Kyas war Vizepräsident des europäischen Boxsportverbandes und wirkte im höchsten Gremium des Boxverbandes AIBA als berufenes Mitglied mit. Mit Präsident Kyas konnte der DBV auch die Weltmeisterschaft 2017 nach Hamburg holen und erfolgreich durchführen.

„Zu den sehr erfreulichen Seiten darf Kyas das Thema Integration zählen. Hier hat Boxen in den vergangenen Jahren großartige Arbeit geleistet. Migranten finden in den Vereinen nicht nur eine sportliche Heimat, sie werden in der beruflichen Ausbildung unterstützt und kommen in der Gesellschaft an“ so Niroomand.

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Mirko Heid

Das Herz von Mirko Heid hängt am Baseball. Von 2014 bis 2019 stand er an der Spitze des Deutschen Baseball und Softball Verbandes. Mirko Heid hat alle Perspektiven des Baseball kennengelernt: Als Aktiver in der Nationalmannschaft und bei den Bonn Capitals. Dort hat er fünf Jahre als Trainer, danach als Sportdirektor gewirkt. „Der zeitnahe Wechsel ins höchste Verbandsamt war dann nicht nur logische Folge, sondern auch Ehre und Ansporn, seinen Sport auf einer anderen Ebene weiterzubringen“, sagte DOSB-Vizepräsidentin Uschi Schmitz in ihrer Laudatio.

„Im DBV hat er tiefe Spuren hinterlassen und die Weichen für die Zukunft in die richtige Richtung gestellt. Er hat die Geschäftsstelle nach dem Umzug nach Frankfurt neu strukturiert und professionalisiert und die Nationalmannschaft zukunftsorientiert aufgestellt.“

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Wolfgang Hillmann

Wolfgang Hillmann, Präsident des Deutschen Hockey-Bundes von 2015 bis 2019, spielte bei Schwarz-Weiß Köln in der 1. Bundesliga und brachte es zwischen 1968 und 1971 zu Einsätzen in der Junioren-Nationalmannschaft. Später gelang es ihm, Hauptberuf und Ehrenämter, Beruf und Berufung, Arbeit und Hobby im Hockeysport idealtypisch zu verbinden.

„Als national und international anerkannter Hockey-Experte hat sich Wolfgang Hillmann insbesondere auch im Bereich Jugend als DHB-Vizepräsident zwischen 1997 und 2015 große Verdienste erworben“, sagte DOSB-Vizepräsident Andreas Silbersack in seiner Laudatio. „In seiner Amtszeit haben sich beide deutsche Nationalmannschaften für die Pro-League qualifiziert. Darüber hinaus hat er sich erfolgreich für ein geplantes Leistungszentrum Hockey engagiert, das er als Grundvoraussetzung für Erfolge auch über das Jahr 2020 hinaus betrachtet.“

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Gabriele Wrede

Gabriele Wrede setzt sich seit vielen Jahren engagiert für die Gleichstellung der Frauen im Sport ein - und „sie kann mit großer Zufriedenheit darauf zurückblicken, was sich seit den 70-er Jahren alles verbessert hat“, sagte Laudatorin Dr. Petra Tzschoppe. Gabriele Wrede war Sprecherin der DOSB-Frauen-Vollversammlung und ist bis heute Mitglied der Sprecherinnen-Gruppe, Vizepräsidentin im Landessportbund Berlin und Vizepräsidentin des Deutschen Betriebssportverbandes. Zuletzt leitete sie die AG „Gleichstellung in Führung“, die von der Frauen-Vollversammlung 2016 eingesetzt wurde. „Ihre Qualitäten wurden auch außerhalb des Sports bemerkt. Schließlich war sie auch stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Frauenrats“, so Tzschoppe.  Nicht unerwähnt lassen wollte die DOSB-Präsident, dass Gabriele Wrede habe mehrfach Bundespräsidenten zur Ablegung des Deutsches Sportabzeichens animiert habe.

„Gemeinsamer Sport und vor allem auch die gemeinsamen Wettbewerbe fördern das soziale Miteinander“ – ein Leitspruch, der nicht besser passen könnte auf das Leben und das Engagement von Gabriele Wrede.

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Herbert Dierker

Dr. Herbert Dierkers berufliche Tätigkeit reicht tief hinein in Politik, Verwaltung und Wirtschaft mit gut funktionierenden nationalen und internationalen Netzwerken. 13 Jahre stand der heute als Lehrbeauftragter für Sportmanagement an der Uni Bayreuth tätige Dierker an der Spitze der Führungs-Akademie und hat wesentlich dazu beigetragen, dass diese heute als „wichtigste Beratungsorganisation des organisierten Sports in Deutschland“ gilt.

Im Jahr 2006 lud er erstmals zur Kölner Sportrede ein. Vorbild war die Berliner Rede in der Politik gewesen. Dort hat unter anderem der damalige Bundespräsident Roman Herzog erstmals von dem berühmten Ruck durch die Gesellschaft gesprochen. „Den einen oder anderen Ruck haben auch die vielen namhaften Kölner Redner gefordert. Sie haben Dierkers Vorhaben verwirklicht, im Sport wichtige gesellschaftliche Diskussionen anzustoßen“, sagte Laudatorin Dr. Gudrun Doll-Tepper, Vizepräsidentin des DOSB.

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Gerhard Lenhard

Was zunächst ein Gesamt-Familienunternehmen war, wurde schnell ein „wahrhaftiges“ Ehrenamt: Wie die Jungfrau zum Kinde“, sagt der Erzgebirgler Gerhard Lenhard, sei er zum Skibobsport gekommen, weil seine Söhne von dem im Erzgebirge fast unbekannten Sport begeistert waren und sie es bis in die Nationalmannschaft schafften. Mitte der 90er Jahre wurde er zum Vizepräsidenten und 2000 dann zum Präsidenten des Deutschen Skibob-Verbandes gewählt.

„Er hat viele gute Erinnerungen an diese lange Zeit, ein Höhepunkt war sicher die heimische Weltmeisterschaft 2018 in Lenggries, aber auch die erste große Reise nach Schottland mit einem großen Team bleibt in Erinnerung“, sagte Jonathan Koch, Vertreter der Athleten im  DOSB-Präsidium in seiner Laudatio. Gerhard Lenhard habe viele Freundschaften geschlossen, national und international. Einzig aus gesundheitlichen Gründen habe er sein Amt niedergelegt, so Koch.

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(Quelle: DOSB / Es gilt das gesprochene Wort)


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