Ein Jubiläum mit gesellschaftlichem Tiefgang

Reformen, Veränderungen, Strukturumbau – diese Stichworte prägen derzeit die politischen und gesellschaftlichen Diskussionen.

 

Das Verhältnis von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft wird neu vermessen. Die Bedeutung der klassischen Formen der sozialen Integration vor allem im Berufsleben wird hierbei ab- und die der aktiven Bürgergesellschaft zunehmen.

 

Diese „zivilgesellschaftlichen Aktivitäten“ erlangen mehr Bedeutung, weil hier die Menschen freiwillig, aber nicht privat, öffentlich, aber nicht unter staatlicher Regie und mit besonderem Engagement, aber nicht aus materiellen Motiven tätig sind. Hier bildet sich zunehmend das „soziale Kapital“ und der Zusammenhalt, auf den unsere Gesellschaft (zumal in Zeiten des Wandels) zwingend angewiesen ist. Der gemeinwohlorientierte Sport mit seinen Verbänden und 90.000 Vereinen ist hierbei ein zentraler Akteur. Der Sport integriert weit mehr Menschen, rekrutiert weit mehr ehrenamtlich Engagierte als andere Freiwilligen-Organisationen und trägt in einem sehr hohen Maße zur Dichte und Tragfähigkeit des sozialen Netzes bei – „Sport tut Deutschland gut.“.

 

Die umfassenden gesellschaftspolitischen Leistungen und Beiträge des Sports bedürfen angemessener politischer Rahmenbedingungen und öffentlicher Anerkennung. Die Sportplakette des Bundespräsidenten, seit 1984 verliehen, ist eine solche Anerkennung für Vereine und ihren langjährigen Dienst an der Gemeinschaft. Sie wird aus Anlass des 100-jährigen Bestehens vergeben. Im Rahmen der 27. Sportministerkonferenz wurde jetzt die 5000. Sportplakette des Staatsoberhauptes an den Schützenverein Dettingen (Baden-Württemberg) verliehen.

 

Zweifellos ein Jubiläum mit gesellschaftlichem Tiefgang in Zeiten des Wandels. Denn es ist nicht nur ein symbolisches Dankeschön für Millionen von Ehrenamtlichen an der Vereinsbasis und ihr unbezahlbares Engagement. Das Ereignis unterstreicht auch die Bedeutung des Sports und seiner Organisationen für die Zukunft des Gemeinwohls.