Ein Meilenstein für den paralympischen Spitzensport

Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) begrüßt die von der Mitgliederversammlung des DOSB beschlossene Leistungssportreform und die damit verbundene Verankerung des Behindertensports.

Die Eröffnungsfeier der Paralympischen Spiele 2016 in Rio. Foto: picture-alliance
Die Eröffnungsfeier der Paralympischen Spiele 2016 in Rio. Foto: picture-alliance

„Dass sich Sport und Politik zur Gleichstellung des olympischen und paralympischen Sports bekannt haben, ist für uns ein Meilenstein. Damit wird auch unterstrichen, dass der Sport einen wesentlichen Beitrag für die gesamtgesellschaftliche Inklusionsdebatte leistet. Der DBS bedankt sich ausdrücklich bei den Beteiligten, stellvertretend allen voran Bundesinnenminister Thomas de Maizière sowie DOSB-Präsident Alfons Hörmann“, betont DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher. Darüber hinaus ist eine stärkere Einbindung des paralympischen Sports in die Gesamtstruktur der Bundesstützpunkte ebenso Inhalt des Reformpapiers wie das Vorhaben, in den Spitzenverbänden eine Bereitschaft für die Integration der paralympischen Sportarten zu entwickeln.

„Es ist das Ziel formuliert, dass mittel- bis langfristig möglichst alle paralympischen Sportarten von dem jeweils zuständigen Spitzenverband verantwortet werden“, berichtet Beucher, und der im DBS für den Leistungssport zuständige Vizepräsident Dr. Karl Quade fügt hinzu: „Dabei müssen natürlich die spezifischen Anforderungen des Spitzensports von Athletinnen und Athleten mit Behinderung berücksichtigt werden, so dass derzeit die Übernahme der neuen Förderungs-systematik nur bedingt möglich ist.“ Außerdem wird das Bundesleistungszentrum Kienbaum künftig in „Deutsches Olympia- und Paralympics-Trainingszentrum Kienbaum“ umbenannt und der Aufbau von professionellen Trainerstrukturen im Spitzensport von Menschen mit Behinderung soll weiter vorangetrieben werden.

Bessere Förderung, bessere Strukturen für Athleten und Trainer sowie eine deutliche Annähe-rung an die olympischen Spitzenverbände bis hin zu einer Gleichstellung des olympischen und paralympischen Sports – „für uns ist diese starke Verankerung des Behindertensports in der Leistungssportreform ein großer Schritt“, sagt Friedhelm Julius Beucher und ergänzt: „Dieser ist aber auch folgerichtig, wenn man die beachtliche Entwicklung und den Bedeutungszuwachs insbesondere des paralympischen Spitzensports betrachtet. Auch international sehen wir immer weitere Leistungssprünge, so dass wir uns weiter professionalisieren müssen, um konkurrenz-fähig zu bleiben.“ Das Konzept zur Neustrukturierung des Leistungssports könnte da tatsächlich ein Meilenstein sein.

(Quelle: DBS)


  • Die Eröffnungsfeier der Paralympischen Spiele 2016 in Rio. Foto: picture-alliance
    Die Eröffnungsfeier der Paralympischen Spiele 2016 in Rio. Foto: picture-alliance