Eine Ausbildungsstätte, die hohes Niveau im Spitzensport garantiert

„Wir brauchen die Trainerakademie Köln ebenso wie das Leipziger Institut für Angewandte Trainingswissenschaft, wenn wir auch in Zukunft den internationalen Vergleich bestehen wollen“, hatte DSB-Präsident Manfred von Richthofen unmittelbar nach den Olympischen Spielen von Athen verlauten lassen.

 

Link zur Trainerakademie Köln
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30 Jahre Trainerakademie

 

„Gut ausgebildete Trainer, die sportwissenschaftliche Forschung in die praktische Trainingsarbeit mit dem Athleten umsetzen können, werden in Zukunft wichtiger denn je sein, wenn sich der deutsche Sport in der Weltelite behaupten soll.“

 

Das Bekenntnis des DSB-Präsidenten tat Dr. Hannelore Oschütz und ihren Mitarbeitern in der Trainerakademie Köln e.V. gut. Denn erst zu Beginn des Jubiläumsjahres der Akademie, die am 18. Oktober ihre Gründung vor 30 Jahren feiert, waren die Zweifel an der Wirtschaftlichkeit der Akademie beseitigt worden. Nachdem in den ersten drei Jahrzehnten mehr als 1000 Studierende an der Akademie ihr Trainerdiplom erworben hatten, kann nun auch die elfte Generation ihrer Ausbildung hoffnungsvoll entgegenblicken. „Natürlich ist nicht jeder Absolvent nach seinem Studium bei uns ein Startrainer geworden“, sagt Dr. Oschütz. Aber ohne Trainerakademie würden heute unzähligen deutschen Sportvereinen jene Trainer fehlen, die sich um den Aufbau einer soliden Leistungsbasis bemühen.

 

Natürlich hatte die Trainerakademie auch ihre Stars. Hans Zach, einer aus der Studentengeneration unter dem ersten Akademieleiter Hugo Budinger, gehört dazu. Im Eishockey zählt er zu den Großen seines Fachs und war ja auch erfolgreicher Bundestrainer. In den letzten Jahren machten die Akademie-Absolventen Heiner Brand und Bernhard Peters Furore. Brand führte die Handballer zum Europameistertitel und zur Silbermedaille in Athen; Peters sammelte zunächst mit etlichen Junioren-WM-Titeln Erfahrung, bevor er dann 2002 die deutschen Hockey-Männer erstmals zum Weltmeistertitel führte und mit ihnen in Athen Bronze gewann. Von den gut 1.000 bisherigen Akademieabsolventen gehörten die meisten (91) dem Deutschen Skiverband an.

 

Praxisorientierte Trainerakademie

 

„Die Trainerakademie ist eine Berufsakademie, die eine spezialisierte Trainerausbildung für eine bestimmte Sportart für den Hochleistungssport anbietet“, beschreibt Akademieleiterin Dr. Oschütz die aktuelle Zielsetzung. Damit grenzt sie ihre Akademie deutlich ab von der in Köln-Müngersdorf nur zwei Steinwürfe entfernten Deutschen Sporthochschule. „Die benachbarte Sportuniversität ist eine wissenschaftliche Einrichtung. Die Akademie ist streng praxisorientiert“, sagt Dr. Oschütz. Und dieses Ziel glaubt man an der Trainerakademie am besten dadurch zu erreichen, möglichst viele ehemals erfolgreiche Athleten für die Fortsetzung ihres Engagements im Spitzensport als spätere Trainer auszubilden. Bestes Beispiel in der neuesten Studentengeneration ist Tina Bachmann, soeben in Athen als Hockeyspielerin mit Gold dekoriert.

 

Zwei Studienwege führen zum Diplomziel. Das Diplom-Trainer-Studium DTS1 ist ein hochkomprimiertes Präsenzstudium mit acht Unterrichtsstunden am Tag, das in drei Semestern absolviert wird. Gleiche Studieninhalte, gleiches Studienziel, aber doppelt so langer Studienweg – das ist das DTS2-Studium. „Wir sind klientelorientiert“, erklärt Dr. Oschütz das DTS2-Studium. Betreuern, die schon mit Athleten arbeiten, diese Arbeit auch fortsetzen wollen, sich aber auch fachlich noch höher qualifizieren wollen, können Studium und Arbeit miteinander kombinieren.

 

Neben Präsenzzeiten in Köln sind diese Trainer auch immer wieder mit ihren Athleten zusammen. Entsprechend führt das DTS2-Studium erst nach drei Jahren zum Diplom. Aktuell haben 38 Studierende aus 16 verschiedenen Sportarten den 11. Ausbildungslehrgang an der Trainerakademie begonnen. Zuvor hatten sie die sportartspezifische Übungsleiterausbildung bis zur höchsten Reife in ihren Fachverbänden absolviert.

 

Guter internationaler Ruf

 

43 deutsche Sportfachverbände gehören inzwischen dem eingetragenen Verein Trainerakademie Köln an, dessen Sockelfinanzierung durch das Bundesinnenministerium, das Land Nordrhein-Westfalen, den DSB sowie das NOK für Deutschland gesichert ist und die der Trainerakademie die betriebswirtschaftliche Planungssicherheit für das Aus- und Fortbildungsangebot gibt. Für den Lehrbetrieb wurde eine bedarfsorientierte Finanzierung entwickelt, an der sich die Sportfachverbände und die Landessportbünde durch Übernahme der Studienplatzkosten (9.000 €) und die Studierenden mit Studiengebühren (1.800 € pro Studiengang) beteiligen.

 

Nicht nur in Deutschland, sondern auch über die deutschen Grenzen hinaus besitzt die Trainerakademie großes Ansehen. „Wir sind zwar in erster Linie eine Akademie, die Trainer-Diplomanden für den deutschen Markt ausbildet. Aber es ist für uns auch eine gewisse Genugtuung, dass wir international große Anerkennung erlangt haben“, sagt Akademieleiterin Oschütz. 57 Akademieabsolventen kamen aus aller Welt. Vor allem in Asien hat die Trainerakademie Köln einen beispielhaft guten Ruf.


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