Eine Million Euro für Dopingkontrollsystem

Das Bundesministerium des Innern (BMI) stellt der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) im kommenden Jahr eine Million Euro für das Dopingkontrollsystem zur Verfügung.

Foto: picture-alliance
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Damit setzt sich das BMI weiter entschieden für den Kampf gegen Doping ein. Die Auswirkungen des für 2012 vereinbarten Wegfalls der Anschubfinanzierung des Bundes für das Dopingkontrollsystem sollen so gemildert werden. Im Jahr 2007 hatten sich alle Beteiligten auf einen vierjährigen Anschub durch den Bund in Höhe von jährlich einer Million Euro geeinigt. Vom Jahr 2012 an sollte das Dopingkontrollsystem der NADA anderweitig finanziert werden und der Bund nur noch die Labore und die Dopingprävention unterstützen. Durch Umschichtungen im Haushalt des BMI konnte letztmalig auch für 2012 noch eine Million Euro für diesen Zweck verfügbar gemacht werden. Die Sportverbände und die NADA sind allerdings bereits jetzt aufgerufen, dauerhafte Lösungen zur Finanzierung des von ihnen betriebenen und zu finanzierenden Dopingkontrollsystems zu finden.

Darüber hinaus wurde vor einigen Wochen auf Initiative des Bundesministeriums des Innern am Zentrum für Präventive Dopingforschung der Deutschen Sporthochschule Köln die erste Europäische Beobachtungsstelle zum frühzeitigen Erkennen von Methoden und Medikamenten mit Missbrauchspotential zum Doping eingerichtet. Unter Leitung von Prof. Dr. Mario Thevis arbeiten in dieser Beobachtungsstelle Spezialisten aus den Bereichen Molekularbiologie, Pharmazie, analytische Chemie und Medizin mit.

Aufgabe der Beobachtungsstelle ist die Erlangung möglichst frühzeitiger Kenntnisse über Entwicklungen neuer dopingrelevanter Medikamente der pharmazeutischen Industrie. Bereits bei der Entwicklung von neuen Medikamenten mit Missbrauchspotential müssen zukünftig Strategien entwickelt werden, die einen Missbrauch vermeiden lassen oder zumindest den Nachweis der Substanzen ermöglichen. Die frühe Identifizierung von biologischen Zielen oder pharmakologischen oder therapeutischen Entwicklungen, die Relevanz für das Doping haben, ist somit der Schlüssel für eine erfolgreiche Dopingprävention in der Zukunft. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen an ein Expertengremium der World Anti Doping Agency (WADA) weitergegeben werden, das über die Aufnahme einer neuen Substanz in die Verbotsliste entscheidet.


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