Eine Tradition wird gelebt

Ringen wird beim Lüssumer SV großgeschrieben. Verantwortlich dafür ist Morteza Eshghparast. Der 35-Jährige, Deutscher mit ianischen Wurzeln, ist Vorsitzender des Vereins, Abteilungsleiter der Ringer und zugleich Trainer. Die Ringerabteilung des Vereins ist einzigartig in Bremen, international besetrzt und hat 30 Mitglieder, fast alle weisen eine Migrationshintergrund auf.

Fairplay wird bei den Ringern des Lüssumer SV großgeschrieben
Fairplay wird bei den Ringern des Lüssumer SV großgeschrieben

Die Aktiven kommen meistens aus Ländern, die eine große Ringertradition haben wie z.B. dem Libanon, Iran, Tükei, Polen oder Russland. Unter den Aktiven befinden sich auch Mädchen, was eher ungewöhnlich für diese Sportart ist. Erfahrungen aus dem Kindertraining des Vereins werden seit Anfang des Jahres in der Kita Alt-Aumund umgesetzt. Ein Modellprojekt, vorerst für ein halbes Jahr, das den 4 bis 6-Jährigen einmal wöchentlich das "Raufen & Ringen" nach festen Regeln beibringen soll, wobei Spaß und Freude im Vordergrund stehen.

Im Verein wird mehrmals in der Woche in zwei Altersgruppen trainiert: Kinder und Jugendlich bzw. (junge) Erwachsene. Zweimal die Woche können Kinder im Alter von 4 bis 12 Jahren die Grundregeln der olympischen Sportart Ringen erlernen. Vier Mädchen und zehn Jungs, überwiegend mit Migrationshintergrund, sind mit großer Feude und Eifer beim Training. Das harmonische Miteinander zwischen den Jungs und Mädchen aus Elternhäuser verschiedenster Kulturen ist beispielhaft. "Das Gute ist, dass beim Training ausschließlich Deutsch gesprochen wird, obwohl fast alle Kinder eine andere Muttersprache haben", sagt Eshghparast mit Stolz. Das Training erfordert Krafdt, Ausdauer, Technik und große Disziplin. Für Kinder und Jugendliche ein ideales Betätigungsfeld, um sich auszupowern, eigene Grenzen zu erfahren und Regeln zu erlernen. Bei Erwachsenen steht insbesondere das Erlernen augefeilter Grifftechniken im Fokus des Trainings. "Leider sind die finanziellen Mittel sehr begrenzt, so das wir kaum an Wettkämpfen teilnrehmen können", äußert sich Eshghparast, denn gerade das Messen mit Ringern aus anderen Vereinen ist für die Migranten immer ein großer Spaß und zeigt auf, wie weit ihre Trainingsleistungen fortgeschritten sind.


  • Fairplay wird bei den Ringern des Lüssumer SV großgeschrieben
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