Endspurt der Sportabzeichen-Tour 2024 bei einem spektakulären Tourstopp im sächsischen Kamenz

Neunter Tourstopp am 6. September im Stadion der Jugend.

Foto: DOSB / Cem Kazma
Foto: DOSB / Cem Kazma

Sensationelles Wetter, ein wunderschönes Stadion in Sichtweite des Hutberges, eine tolle Organisation und eine Überraschung, die vom Himmel fiel: Pünktlich zur Eröffnung des neunten Tourstopps der diesjährigen Sportabzeichen-Tour um 10.00 Uhr landeten drei Fallschirmspringer von Aeroskydive aus Hoyerswerda mitten im Stadion der Jugend und versetzen alle anwesenden Sportbegeisterten und insbesondere 1.600 Schüler*innen ins Jubeln. Und um das Spektakel zu vervollkommnen, zündete die Schützengemeinschaft Kamenz noch einen Kanonenschuss zum Start eines großartigen Sporttages.

Der Vormittag gehörte den Jungen und Mädchen aus acht Schulen, Förderschulen und Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen aus Kamenz und Umgebung. Insgesamt 200 ehrenamtliche Helfer*innen und Prüfer*innen unter anderem aus dem Lessing- und dem Schiller-Gymnasium waren mit großem Engagement am Start, um die Veranstalter rund um den Kreissportbund Kamenz (KSB) tatkräftig zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass niemand lange für seine Prüfung anstehen musste.

Die Eröffnung der Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) ließ sich natürlich auch Roland Dantz, Oberbürgermeister der Stadt Kamenz nicht entgehen: „Ich wünschte, das Stadion der Jugend wäre jeden Tag so voller Leben.” Weiter bedankt er sich herzlich bei den Verantwortlichen vom KSB für die gute Organisation dieses tollen Sporttages.

Udo Witschas, der Landrat des Landkreises Bautzen, macht seit drei Jahren selbst das Deutsche Sportabzeichen und war ebenfalls beeindruckt: “Ich habe selten so ein schönes Event erlebt. Wir sind hier der sportlichste Landkreis in Sachsen. Und was wir hier und heute erleben, zeigt, warum Sportförderung so wichtig ist und dass es sich lohnt, hier ganz viel zu investieren.”

Als Vertreter des DOSB war Dr. Mischa Kläber, Ressortleiter Breiten- und Gesundheitssport, nach Kamenz gekommen. Auch er war begeistert von der großartigen Kulisse und rief den Jungen und Mädchen zu: „Bewegt Euch regelmäßig! Vielleicht seid Ihr die Olympiateilnehmer*innen von morgen.” Für ihn ist Kamenz einer der besten Tourstopps der diesjährigen Sportabzeichen-Tour. Außerdem sendete er Grüße aus der DOSB-Zentrale in Frankfurt: „Dort sind alle gerade ähnlich beflügelt von euren Leistungen wie während der Olympischen Spiele.”

Der LSB Sachsen war durch die Vizepräsidentin Angela Geyer vertreten, die allen Kindern viel Erfolg wünschte: „Das Traumergebnis wäre natürlich, wenn möglichst viele Kinder den Weg in Sportvereine finden würden.”

Auch Andreas Herwig aus Hoyerswerda, Athletensprecher des sächsischen Landesverbandes der Special-Olympics-Bewegung für Sportler*innen mit geistigen Handicaps, genoss die freudvolle Atmosphäre im Stadion und begrüßte die Kinder zum Start eines großartigen Sportevents.

Natürlich waren auch die drei Sportbotschafterinnen der Nationalen Förderer des Deutschen Sportabzeichens nach Kamenz gekommen, um die Schüler*innen an den Stationen zu begleiten, sie anzufeuern und zu beraten. „Wenn ich in ein so schönes Stadion wie hier in Kamenz komme, ist das Kribbeln immer noch da“, sagte Heike Drechsler, zweifache Olympiasiegerin im Weitsprung und als Sportbotschafterin für kinder Joy of Moving in Kamenz dabei. Und ergänzte mit einem Augenzwinkern: “Ich selbst habe mich einer aktiven Seniorengruppe angeschlossen, um die Freude am Sport nicht zu verlieren." Und Aline Rotter-Focken, Weltmeisterin und Olympiasiegerin im Ringen und für Ernsting’s family am Start, meinte: „Ich bin zwar häufig in Sachsen im Olympiastützpunkt Leipzig, aber heute freue ich mich besonders über das schnuckelige Stadion. Den Kindern möchte ich mitgeben: Alleine ist man gut, zusammen ist man besser. Unterstützt Euch, seid füreinander da, dann klappt es ganz sicher mit dem Deutschen Sportabzeichen“. Elisabeth Seitz, Rekordmeisterin im deutschen Kunstturnen und Sportbotschafterin der Sparkassen-Finanzgruppe, ergänzte: “Gute Laune und eine positive Einstellung sind die besten Voraussetzungen, um Höchstleistungen zu erzielen.” Die drei Unternehmen bilden den Kreis der Nationalen Förderer des Deutschen Sportabzeichens.

Ebenfalls während der Begrüßung und des Vormittags im Stadion der Jugend und für Selfies umlagert waren Trimmy, das Maskottchen des DOSB sowie Oly und Pia, die Maskottchen des KSB Kamenz und Kami, das Hutberg-Maskottchen der Stadt Kamenz.

Wertvolle Tipps von drei Sportbotschafterinnen und spannende Wettkämpfe

Nach der offiziellen Eröffnung zog es die Ehrengäste dann auch gleich zur ersten sportlichen Herausforderung des Tages. Beim Gummistiefel-Zielwurf durften alle Ehrengäste ihr Können ausprobieren. Ziel war es, den Gummistiefel mit einem gezielten Wurf möglichst genau in den Mittelkreis des Sportplatzes zu befördern. Am besten schaffte das das Zweierteam aus Landrat Udo Witschas und Lars Wätzoldt von der Ostsächsischen Sparkasse, gefolgt von LSB-Vizepräsidentin Angela Geyer und Rene Schaarschmidt, Leiter des AOK Regionalcenters Bautzen. Auf Platz drei landeten Oberbürgermeister Roland Dantz und Goyko Sinde, Geschäftsführer des Westlausitzer Fußballverbandes.

Im Anschluss stellte sich Ernsting’s family-Sportbotschafterin Aline Rotter-Focken, Olympiasiegerin und Weltmeisterin im Ringen, für ein Schau-Ringen mit den Judoka des Polizeisportvereins Kamenz zur Verfügung: „Das hat riesigen Spaß gemacht. Judo ist für uns Ringer*innen eine Geschwister-Sportart und trotz der vorhandenen Unterschiede lässt sich gut demonstrieren, worauf es ankommt: Keine Angst vor Körperkontakt oder vorm Fallen zum Beispiel. Und keine Angst, Ringer*innen gucken zwar manchmal böse, aber es wird immer fair gekämpft und niemand darf verletzt werden.” Davon konnten sich auch einige mutige der anwesenden Mädchen und Jungen überzeugen, von denen sich Aline Rotter-Focken auf die Matte legen ließ.

Auch die Sportbotschafterin der Sparkassen-Finanzgruppe Elisabeth Seitz, Rekordmeisterin im deutschen Kunstturnen, war im Einsatz: Bei einer öffentlichen Trainingsstunde mit den Mädchen und Jungen des SV Einheit Kamenz stand sie mit Tipps und Tricks zur Seite und war begeistert von den gezeigten Leistungen. Wie oft sie denn trainiere, wollte eine der Nachwuchs-Turnerinnen wissen. Elisabeth Seitz: „Wir trainieren sechs Mal die Woche jeweils vier bis sechs Stunden. Das musst Du schon wollen. Ganz wichtig dabei ist, sich selbst nicht zu viel Druck zu machen und den Spaß nicht zu verlieren.”

Die Autogrammstunde gegen 11.30 Uhr mit den drei Sportbotschafterinnen war dicht umlagert. Aber selbstverständlich erhielten alle, die anstanden, eines der begehrten Autogramme. Und wer wollte, durfte sogar Aline Rotter-Fockens Goldmedaille von Tokio 2020 bewundern und anfassen.

Ab 14.00 Uhr konnten schließlich alle Menschen mit und ohne Behinderung, die Zeit und Lust hatten, ins Stadion der Jugend kommen, um dort ihr Sportabzeichen abzulegen - oder sich daran zu versuchen. Und selbstverständlich gab es auch rund um das Deutsche Sportabzeichen einiges zu erleben: Die Nationalen Förderer des Deutschen Sportabzeichens hatten ihre Aktionsflächen mit sportlich-spielerischen Herausforderungen für die ganze Familie dabei, der KSB Bautzen hatte Hüpfburgen, Fußball-Dart und Frisbee-Golf aufgebaut und zusätzlich einen Rollstuhl-Parcours und Goal Ball im Angebot. Und an Informationsständen der AOK Plus, der DOSB-Initiative „Integration durch Sport”, der Stadt Kamenz und am Karrieremobil der Bundeswehr gab es viel Wissenswertes zu erfahren.

Am Rande der erfolgreichen Sportveranstaltung fand Dr. Mischa Kläber (DOSB) Zeit für ein Hintergrundgespräch über die Bedeutung des Deutschen Sportabzeichens: „Das Sportabzeichen als bekannteste und wichtigste Breitensportmarke hat für den DOSB einen sehr hohen Stellenwert. Es hat ja für Erwachsene den Charakter eines Ordens der Bundesrepublik Deutschland und ist weit über hundert Jahre alt. Es ist ein hervorragendes Instrument, um Menschen in Bewegung zu bringen oder zu halten.”

Bundesweit rund 550.000 Abnahmen jährlich, zahlreiche Abnahmen im Ausland an deutschen Schulen oder beim Militär, zum Beispiel in Brasilien, Italien, Griechenland oder sogar in Afrika, machten das Deutsche Sportabzeichen zu einem regelrechten Exportschlager, so Kläber weiter. „Vor dem Hintergrund, dass in unserer Gesellschaft immer mehr Menschen dem Sport den Rücken zukehren, zu chronischen Bewegungsmuffeln werden und sich lieber auf der Couch mit Chips den Sport anschauen, ist das Deutsche Sportabzeichen natürlich umso wichtiger.“

Wettbewerb und Leistungsvergleich seien für Kinder und Jugendliche extrem wichtig. „Mit Gesundheitsargumenten brauche ich denen nicht zu kommen. Die brauchen Spaß daran, sich auszutoben und sich zu messen, und dafür steht das Deutsche Sportabzeichen. Wir werden alles tun, damit es das auch in den nächsten hundert Jahren noch gibt.” Dabei gelte es trotzdem darauf zu achten, Menschen, die von Hause aus weniger sportlich sind, mitzunehmen. Kläber ist davon überzeugt, dass es für jeden Menschen Sportarten gibt, in denen er glänzen kann.

Am Ende eines schönen Tourstopps voller aufregender Ereignisse ist Sven Matschke vom KSB Bautzen dankbar und zufrieden: „Mit 1.600 Kindern gemeinsam Sport zu treiben, wird für mich auf jeden Fall unvergesslich sein. Und all das wäre ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer*innen niemals möglich gewesen. Die Sportabzeichen-Tour bei uns in Kamenz zu Gast zu haben, war ein phänomenales Erlebnis und wir hoffen sehr, dass wir das noch einmal erleben und ausrichten können.”

Für die Tour geht es jetzt auf die Zielgerade: Gleich kommende Woche am Dienstag, 10. und Mittwoch, 11. September steigt in Brandenburg an der Havel das große Finale der diesjährigen Sportabzeichen-Tour.

(Quelle: DOSB)


  • Foto: DOSB / Cem Kazma
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