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Erkrath bei Düsseldorf, Stadtteil Hochdahl, Ausländeranteil fast 60 Prozent bei den Jugendlichen. Hier liegt der Arbeitsplatz von Gabriela Klosa in einem 2-stöckigen Flachbau, dem Bürgerhaus. Gabriela Klosa leitet mit viel Engagement und Einsatz das Kinder- und Jugendzentrum des TSV Hochdahl. Der zierlichen, charmanten gebürtigen Polin ist die Power und das Durchsetzungsvermögen, die man für diesen Job braucht, nicht anzusehen.
In Hochdahl sind ganze Straßenzüge vollständig von Marokkanern, Türken oder russischen Spätaussiedlern bewohnt. In diesem Umfeld arbeitet Gabriela Klosa als Sozialpädagogin beim Stützpunktverein TSV Hochdahl. Gabriela Klosa ist aus dem Projekt nicht mehr wegzudenken. Als sie 1987 mit ihren Eltern aus Zabrze in Polen nach Deutschland kommt, ist sie ängstlich und neugierig zugleich. Was wird sie wohl in Deutschland erwarten? „Im Zug nach Deutschland habe ich als Einzige geheult, alle anderen Aussiedler freuten sich, nur ich musste weinen", erinnert sie sich heute. Die Ausreise war für Gabriela Klosa seit frühester Kindheit das Ziel. Ihre deutschstämmigen Eltern wollten nach Deutschland, so lange sie denken kann.
Die besonders schwierige erste Zeit konnte sie dank eines intensiven Sprachkurses gut meistern. Die für sie fremde Sprache erlernte sie in einem 11-monatigen Intensivkurs in einem Internat in Kaiserswerth vor den Toren von Düsseldorf und fühlte sich schneller wohl. Das Leben im Internat beeinflusste sie bei der Wahl ihres Berufes. Die sehr engagierten Sozialpädagogen ließen in ihr den Entschluss reifen, denselben Beruf zu ergreifen. „Ich habe gerne Kontakt mit anderen Menschen, außerdem komme ich gut mit anderen Menschen aus", meint sie.
Integrationsarbeit im sozialen Brennpunkt
Ihre Arbeitsstätte liegt in einem sozialen Brennpunkt. Die Mischung aus schicken Einfamilienhäusern und Hochhäusern birgt Konfliktpotential, dem sich der TSV Hochdahl annimmt. Der größte Verein der Stadt ist mehr als „nur" ein Sportverein, er ist zugleich der Träger der Stadt Erkrath für die offene Kinder- und Jugendarbeit und eine bessere Integration. Gabriela Klosa weiß aus ihrer ganz persönlichen Erfahrung, wie wichtig Integrationsarbeit ist, sowohl für die Migranten als auch für die Gesellschaft. „Integration bedeutet für mich das Einlassen auf andere Werte. Dafür ist aber der persönliche Wille und die Bereitschaft sich integrieren zu wollen zwingende Voraussetzung", meint sie fest.
Dafür versucht sie in ihrer täglichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen das Verständnis zu schaffen, schreckte aber auch nicht vor Strenge zurück. „Es kommt schon vor, dass wir Jugendlichen Hausverbot erteilen müssen, wenn sie sich nicht an die Regeln hier im Haus halten. Das ist leider notwendig, denn nur mit Reden kommt man nicht immer weiter", ist sie sicher.
Von angeleiteten Hausaufgaben bis Selbstbehauptungskursen
Ihr Arbeitstag beginnt in der Regel mit Büroarbeit, viel Telefonieren mit Sponsoren und Kooperationspartnern und dazu die Pressearbeit. Ab Mittags kommen dann die ersten Kinder und Jugendlichen direkt aus der Schule ins Zentrum. Für sie gibt es dann eine Stunde lockere Spiele und Gespräche. Dann folgen Hausaufgaben unter Anleitung. „Bildung öffnet die Türen zu einer Gesellschaft", weiß Gabriela Klosa. An den Nachmittagen sind dann unterschiedliche Programme für die Kinder und Jugendlichen zu finden, der Dienstag ist der „Mädchentag" mit Selbstbehauptungskursen, am Donnerstag folgt regelmäßig die Billard-Liga stattfindet, in der Teams aus anderen Einrichtungen die Gegner sind. Der TSV Hochdahl und seine Leiterin Gabriela Klosa sind ein bestes Beispiel für gelungene und erfolgreiche Integrationsarbeit in den vielen Sportvereinen von Deutschland.
Gabriela Klosa, Leiterin des Kinder- und Jugendzentrums des TSV Hochdahl
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