Erfolgsgeschichte Duale Karriere: Thorsten Margis

Der Bob-Olympiasieger Thorsten Margis studiert Maschinenbau und empfindet es nicht immer leicht, Sport und Studium unter einen Hut zu bekommen.

Thorsten Margis; Foto: Matthias Piekacz
Thorsten Margis; Foto: Matthias Piekacz

Ausgangssituation

Bevor ich zum Bobsport gekommen bin, war ich jahrelang Leichtathlet. 2010 brauchte Pilot Oliver Harraß einen Anschieber und als ehemaliger Zehnkämpfer war ich dafür gut geeignet. Ich wusste bereits als Kind, dass ich Leistungssport machen wollte. Im Alter von sechs Jahren habe ich mit der Leichtathletik angefangen und war schon am Anfang recht gut. Als ich mit 14 Jahren das erste Mal in der deutschen Bestenliste stand, war für mich klar, dass ich noch mehr will.

Schulisch hatte ich immer schon das Abitur angestrebt, was ich 2008 in Groß Ilsede absolvierte. Konkrete Berufswünsche hatte ich allerdings damals noch nicht. Ich wusste nur, dass es in die naturwissenschaftliche Richtung gehen sollte.

Damals wohnte ich noch zu Hause bei meinen Eltern in Adenstedt und wurde durch sie und meinen Heimtrainer beraten und begleitet. Nach dem Abitur wechselte ich nach Halle an der Saale und hatte dort in meinem Trainer Wolfgang Kühne meinen ersten Ansprechpartner. Aber auch an den dortigen OSP konnte ich mich jederzeit wenden.

Studium/Beruf

Der Wechsel ins Studium gestaltete sich schwierig für mich. Die Kommunikation zwischen der Hochschule, dem OSP und mir war anfangs eher schlecht und so habe ich direkt nach dem ersten Semester wieder das Studium abgebrochen. Jedoch wurden dann schnell gute Alternativen gefunden und mir von allen Seiten gut unter die Arme gegriffen. So konnte ich bei der Energieversorgung Halle (EVH) in Kooperation mit dem Bildungszentrum (BZE) eine Ausbildung zum Elektroniker absolvieren. Dort wurde mir die Kombination der Ausbildung mit dem Sport ideal ermöglicht und mir wurden immer Freistellungen zugestanden, wenn ich sie brauchte.

Aktuell studiere ich Maschinenbau, was nun deutlich besser funktioniert. Natürlich ist es nicht immer leicht, Sport und Studium unter einen Hut zu bekommen. Wenn ich meine Saison normal bestreite, habe ich fast keine Zeit im Wintersemester – aber auch das wird mit individuellen Lösungen gut geregelt. Nach meinem Studium würde ich gerne die erworbenen Kenntnisse mit dem Sport verbinden. Wo ich genau landen könnte, weiß ich aber selbst noch nicht.

Mein Umfeld und was ich anderen Sportlern raten kann

Ein Rat an alle Sportler: Kommunikation ist das wichtigste. Wenn ihr euch für den Leistungssport entschieden habt, informiert euch über die Möglichkeiten der Dualen Karriere. Mit Halbherzigkeit in einer der beiden Karrieren verschwendet man viel Zeit. Deswegen sprecht mit euren Trainern, Dozenten, Laufbahnberatern und entwickelt den bestmöglichen Plan, Studium/Ausbildung und Sport zu kombinieren. Es gibt immer Möglichkeiten das zu regeln, aber lasst euch nicht irgendeinen Plan aufschwatzen, sondern stellt eure Vorstellungen in den Vordergrund.

Rückblickend hätte mein akademischer Weg etwas geradliniger verlaufen können und ich hätte mir Zeit sparen können, wenn wir direkt die Lösungen gefunden und von Anfang an besser kommuniziert hätten. Sportlich bin ich definitiv da, wo ich hinwollte und würde nichts anders machen.

Ich konnte während der gesamten Zeit immer auf viele Partner im Hintergrund zählen. Vor allem die Deutsche Sporthilfe, der OSP vor Ort und viele weitere sportbegeisterte Unternehmen aus Halle, wie die Stadtwerke Halle, haben mich immer begleitet und unterstützt. 

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(Quelle: DOSB)


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