Erklärung „Sport tut Menschen in Kommunen gut“ setzt bundesweit neuen Akzent

Niedersachsen setzt im Politikfeld der kommunalen Sportförderung bundesweit einen neuen Akzent.

Schon den Kleinsten tut Sport im Verein gut. Copyright: picture-alliance/dpa
Schon den Kleinsten tut Sport im Verein gut. Copyright: picture-alliance/dpa

Erstmals haben die drei kommunalen Spitzenverbände des Landes - Städtetag, Städte- und Gemeindebund sowie Landkreistag -, dazu das Ministerium für Inneres und Sport sowie der Landessportbund Niedersachsen, in der gemeinsamen Erklärung „Sport tut Menschen in Kommunen gut“ die gesellschaftliche und soziale Bedeutung des Sports für ein funktionierendes Gemeinwesen bestätigt. Der Sport ist Teil kommunaler Daseinsvorsorge und ein bedeutender sozialer und ökonomischer Standortfaktor. Die Partner betonen die besondere Partnerschaft zwischen den Gemeinden, Städten und Landkreisen und den Sportvereinen - auch in finanziell schwierigen Zeiten. Dieser besondere Stellenwert der kommunalen Sportförderung soll „auch im Rahmen der staatlichen Haushaltsaufsicht berücksichtigt werden“, heißt es daher im Papier. Die Unterzeichner werben für eine offene und von gegenseitigem Verständnis geprägte Zusammenarbeit - z.B. in regionalen Bündnissen für den Sport. Insbesondere der gemeinwohlorientierte Vereinssport leiste einen nachhaltigen Beitrag zum Gemeinwohl in Niedersachsen. So leisten etwa die zertifizierten gesundheitsorientierten Angebote der Sportvereine einen „Beitrag zur Unterstützung der präventiven und gesundheitsfördernden Maßnahmen auch des kommunalen öffentlichen Gesundheitswesens“. 

Als soziale Kraft erweisen sich die Sportvereine vor Ort z.B. als Betätigungsfeld für rund 320.000 Ehrenamtliche und mit ihren Programmen Kindertagesstätte und Sportverein sowie Schule und Sportverein. „Zwar sind einzelne Vereinbarungen von Landessportbünden mit einzelnen kommunalen Spitzenverbänden bekannt, auch gibt es Grundsatzerklärungen der jeweiligen Spitzenverbände der Kommunen zum Sport, dass sich die genannten fünf Organisationen aber auf ein Papier verständigt haben, das ist ein Novum, über das wir uns sehr freuen“, erklärte LSB-Präsident Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach bei der Vertragsunterzeichnung. 

Niedersachsens Innen- und Sportminister Uwe Schünemann kommentierte die Vertragsunterzeichnung mit den Worten: „Die Leistungen unsere Sportvereine und Sportverbände sind ein unentbehrlicher Beitrag zum Funktionieren unseres Gemeinwesens. Deshalb halte ich es für wichtig, dass die Vereine auch in Zeiten mit schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen von den Gemeinden unterstützt werden. Der besondere Stellenwert der kommunalen Sportförderung wird auch im Rahmen der staatlichen Haushaltsaufsicht berücksichtigt. Damit wird im Übrigen auch unserer Niedersächsischen Verfassung Rechnung getragen, in der im Jahre 1997 als Staatsziel der Schutz und die Förderung des Sports durch das Land, die Gemeinden und die Landkreise aufgenommen wurde.“ Der aktuelle Sprecher der Spitzenverbände und Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, Rainer Timmermann, sagte: „ Für die Städte, Gemeinden und Landkreise ist der Sport eine konstante Aufgabe - auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Auch wenn es keine gesetzliche Verankerung gibt, ist Sportförderung im Prinzip eine Pflichtaufgabe der kommunalen Gebietskörperschaft.“ Deshalb sei es den Spitzenverbänden auch leicht gefallen, die Erklärung zu unterzeichnen. 

„Die Erklärung verbessert die Position des Sports vor Ort insgesamt und hilft, mögliche Konflikte bereits im Vorfeld zu beseitigen“, erklärte LSB-Direktor Reinhard Rawe bei der Vertragsunterzeichnung am 7. Mai 2007 in Hannover. Rawe dankte dem Präsidenten des Niedersächsischen Städtetages, Dr. h.c. Martin Biermann, der bereits 1996 beim damaligen Landessporttag in Celle ein Bündnis für den Sport angeregt hatte und sich auch im Vorjahr beim 1. Kommunalpolitischen Forum des Landessportbundes wieder für eine Kooperation ausgesprochen hatte. Dr. Umbach erinnerte auch an die verbandspolitische Dimension dieser Erklärung: “Der LSB hat für seine Mitgliedsvereine und die Sportbünde bereits eine Argumentationshilfe herausgegeben, um den Sport besser als bislang in den regionalen Entscheidungsstrukturen zu verankern. Die Vereinbarung ‚Sport tut Menschen in Kommunen gut’ ergänzt die Handreichung ‚Sport findet Stadt!’ Nun sind die Verantwortlichen in den Sportvereinen und Sportbünden gefordert, sich sport- und gesellschaftspolitisch zu engagieren.“ 

Der Geschäftsführer der Sport und Freizeit GmbH Salzgitter, Walter Strauß, erläuterte die Konsequenzen des Sportentwicklungsberichtes für die weitere Sportplanung für Salzgitter. Der Vorsitzende des KSB Schaumburg, Dieter Fischer, stellte die Planungen für einen Sportentwicklungsbericht für den Landkreis Schaumburg vor, die aktuell mit dem Landkreis beraten werden. In den kommenden Wochen stehen dazu Entscheidungen der politisch Verantwortlichen an. Danach wollen beide Partner die weitere Umsetzung des Projektes in Kooperation mit der Wissenschaft auch vertraglich festlegen.

Öffnet einen internen Link im aktuellen FensterLesen Sie dazu auch: Mitglieder-Statistik 2007 des Landessportbundes Niedersachsen


  • Schon den Kleinsten tut Sport im Verein gut. Copyright: picture-alliance/dpa
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