Erlebnistag Wandern 2003: Gesundheit durch Bewegung in der Natur

 

„Wein ist eingefangener Sonnenschein“, sagen Liebhaber des Rebensafts. Im badischen Ortenberg, wo am 4. Mai die Bundes-Auftaktveranstaltung zum Erlebnistag Wandern

stattfand, werden Einheimische und Besucher von beidem verwöhnt. Hier, am Rande des Schwarzwaldes, gedeiht einer der besten Weine Deutschlands, und die Sonne erwärmt rund 1.700 Stunden im Jahr die Erde. So viel Licht spiegelt Fröhlichkeit in die Gesichter der Menschen. Das sah man auch den fast 170 überwiegend jugendlichen Helferinnen und Helfern des Turnvereins Ortenberg an, die mit Umsicht und Freundlichkeit für einen heiteren und perfekten Ablauf des Erlebnistages Wandern sorgten und ihrem Verein auf diese Weise ein schönes Geschenk zum 100-jährigen Gründungsfest machten.

Bei sommerlichem Prachtwetter zog es fast 2000 Besucher nach Ortenberg. Über 1.200 davon waren Wanderfreunde aus 62 Vereinen und 12 badischen Turngauen – Jung und Alt gut gemischt. Eingeladen hatten die Initiatoren Deutscher Sportbund (DSB), Deutscher Turner-Bund (DTB), Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) sowie ratiopharm. DTB-Präsident Rainer Brechtken, Klaus Witte, Mitglied des Bundesvorstands Breitensport im DSB, und Thomas Knoll vom Förderer ratiopharm durchschnitten gemeinsam das Startband und schickten die Wanderer auf die drei reizvollen und bestens ausgewiesenen Strecken. Vor allem Familien wählten die Fünf-Kilometer-Runde durch die Weinberge, die auch Behinderten im Rollstuhl die Teilnahme ermöglichte. Die Jüngsten auf Schusters Rappen waren gerade einmal 4 Jahre alt. Die Zehn- und 15-Kilometer-Strecken forderten eine ordentliche Grundkondition, denn der Weg führte zunächst stetig bergauf. Aber der ermunternde Gesang der Vögel und die grandiose Aussicht auf das Kinzigtal bis zu den Vogesen half schnell über die Mühen des Aufstiegs hinweg. Vereinzelt hörte man, wie französisch parliert wurde – ein Zeichen dafür, dass der Aufruf zur Tour in der Natur sogar bis Straßburg hallte.

Auch der Turnverein Stotzheim aus dem Elsass, ein Partnerverein des TV Ortenburg, war mit 10 Personen angereist. Alle Wanderstrecken begleiteten ortskundige Führer, die mit geschichtlichen, geographischen und kulturellen Informationen über die Region und ihre Menschen die Wanderung bereicherten. Der Badische Turner-Bund (BTB) hat bis heute 40 Übungsleiter für das Wandern ausgebildet. „Die müssen neben der Organisation von Touren zum Beispiel auch Karten lesen können und Wetterkunde lernen“, erläuterte BTB-Präsident Gerhard Mengesdorf die Ausbildungsinhalte. Bundesweit sind etwa 300 Übungsleiter für das Wandern im Einsatz - Tendenz steigend.

Erstmals bei einem Erlebnistag Wandern kamen auch die Mountainbiker auf ihre Kosten. 50 Radsportler nutzten die wahlweise 25 oder 45 Kilometer langen Strecken. Etwa 150 Kinder und Jugendliche bevorzugten lieber das Angebot eines 5 Kilometer langen Orientierungslaufs im flachen Kinzigtal. Für die Kleinsten gab es einen Mini-Parcours am Rande des Festplatzes, der mit verschiedenen Stationen Lust machte auf Entdeckungen in der Natur. Tatkräftig unterstützt wurden sie von der Fernseh-Maus, die auch auf Wanderschaft ging und zeigte, wie sie wieder nach Hause fand, als sie sich verirrte. Unschlagbar beliebt war der zehn Meter hohe Eiskletterturm von ratiopharm, den Mutige gut gesichert und ausgerüstet mit zwei Eispickeln sowie Steigeisen erklimmen konnten. Eine Woche zuvor hatte die Attraktion „Eisklettern“ beim Run-Up in Maulbronn ihre Weltpremiere. Der Turm wird in diesem Jahr auch bei den sieben Festivals des Sports eingesetzt.

Der neue Partner ratiopharm betrachtet Sport und Bewegung als wesentlichen Bestandteil der Prävention im Gesundheitskonzept. Darauf ging DTB-Präsident Rainer Brechtken scherzhaft ein, indem er die Wanderschar daran erinnerte, dass gerade das Wandern dazu beitrage, den Umsatz der Pharma-Unternehmen so gering wie möglich zu halten. Auch Klaus Witte betonte in seinem Grußwort neben dem hohen sozialen Stellenwert des Wanderns in der geselligen Gemeinschaft den gesundheitlichen Aspekt der regelmäßigen Bewegung in der Natur.