Ethikkommission untersucht Vorwürfe aus anonymen Schreiben

„Keine Verstöße gegen Compliance-Regelungen oder Anhaltspunkte für unethisches Verhalten erkennbar.“

Die Geschäftsstelle des DOSB in der Otto-Fleck-Schneise. Foto: bewahrediezeit
Die Geschäftsstelle des DOSB in der Otto-Fleck-Schneise. Foto: bewahrediezeit

Bezüglich der zu Beginn des Jahres erfolgten Neubesetzung der Positionen Vorstandsvorsitz und Vorstand Sportentwicklung beim Deutschen Olympischen Sportbund liegen keine Verstöße gegen Compliance-Regelungen oder andere Anhaltspunkte für unethisches Verhalten vor. Zu dieser eindeutigen Auffassung gelangt die unabhängige Ethikkommission des Verbandes unter der Leitung von Thomas de Maizière. Das Gremium hatte sich in den vergangenen Wochen intensiv mit den Inhalten eines anonymen Schreibens befasst, welches der Kommission im April zugestellt worden war. In diesem war das Procedere der Neubesetzung kritisiert und Verstöße gegen geltende Compliance-Regelungen sowie intransparentes Handeln moniert worden. 

Die Ethikkommission stellt in ihrem abschließenden Bericht fest, dass der Zeitraum zwischen der Wahl des neuen DOSB-Präsidiums im Dezember 2021 und der Vertragsunterzeichnung Burmesters im Januar zwar „verhältnismäßig kurz“ gewesen sei, „ein Anzeichen für im Vorhinein abgesprochene, wechselseitige Empfehlungen oder echte Interessenskonflikte“ der handelnden Personen ist dies jedoch nicht. Trotz „einer hohen Eilbedürftigkeit“ habe das Präsidium einen nicht zu beanstandenden Prozess mit mehreren Bewerber*innen durchgeführt und sich schlussendlich einstimmig für Torsten Burmester als neuen Vorstandsvorsitzenden entschieden. Dieser sei auch nicht – wie im anonymen Schreiben behauptet - an der Auswahl des mit der Kandidat*innensuche beauftragten Personalberaters beteiligt gewesen.    

Ebenfalls nicht zu beanstanden ist nach Auffassung der Ethikkommission die Besetzung des Vorstands Sportentwicklung durch Michaela Röhrbein zum 1. April. Die Entscheidung für die ehemalige Generalsekretärin des Deutschen Turner-Bundes sei das Ergebnis „eines mehrstufigen Verfahrens unter Regie der Personalabteilung und Beteiligung des Betriebsrates des DOSB sowie der Sprecher der Verbändegruppen“. 

Entsprechend der abschließenden Empfehlung der Ethikkommission wird DOSB-Präsident Thomas Weikert das Verfahren, welches zur Besetzung der vakanten Stellen führte, bei der Mitgliederversammlung im Dezember noch einmal darstellen. „Als neues Präsidium stehen wir für einen modernen und vor allem transparenten Führungsstil. Auch wenn wir kein anderes Ergebnis erwartet haben, fühlen wir uns durch die Stellungnahme der Ethikkommission in diesem Weg bestätigt. Gleichzeitig hoffen wir, dass die Zeiten von anonymen Briefen nunmehr endgültig der Vergangenheit angehören“, sagt Weikert. 

(Quelle: DOSB)


  • Die Geschäftsstelle des DOSB in der Otto-Fleck-Schneise. Foto: bewahrediezeit
    Die Geschäftsstelle des DOSB in der Otto-Fleck-Schneise. Foto: bewahrediezeit