EU-Fördermittel – eine hochkomplizierte Angelegenheit

Der EUREGIO-Geschäftsführer Harald Krebs informiert bei einer Info-Veranstaltung zum Thema „Sport und (eu)regionale Politik“ im Europahaus Bocholt.

Gesundheit und Sport verbinden birgt große Erfolgsaussichten für eine EU-Förderung. Foto: picture-alliance
Gesundheit und Sport verbinden birgt große Erfolgsaussichten für eine EU-Förderung. Foto: picture-alliance

Der Zugang des Sports zu EU-Mitteln werde immer schwieriger. Dies belegten neueste Berichte aus Brüssel. Vor allem sogenannte „Mikro- und Kleinprojekte“ hätten Chancen, anerkannt zu werden. Das sagte Harald Krebs, Geschäftsführer der grenzüberschreitenden, deutsch-niederländischen Organisation Euregio, auf einer Info-Veranstaltung zum Thema „Sport und (eu)regionale Politik“ im Europahaus Bocholt. Die Fördermöglichkeiten sah der Euregio-Chef für den Sport nicht sehr positiv, auch angesichts der Finanzkrisen in Griechenland und anderen südeuropäischen Ländern. „Wir sind zufrieden, wenn wir das halten können, was wir derzeit haben“, sagte er den Fachleuten aus den Niederlanden, Luxemburg, Frankreich und Deutschland im Europahaus.

Für Klaus Klaeren, Leiter der Europäischen Sportakademie des rheinland-pfälzischen Sports in Trier und Gründungsmitglied des Netzwerkes der Europäischen Akademien des Sports, wird der Sport in Brüssel „immer noch nicht richtig wahrgenommen. Und wir haben selbst eine große Hemmschwelle, um uns an größere Förderprojekte heranzuwagen.“ 

Das könnten oft nur noch professionelle Beratungsagenturen, sagte Ludger Triphaus, Vizepräsident der Europäischen Akademie des Sports (eads). Der Sport sollte sich neue Gebiete erschließen und kreativ denken, zum Beispiel neue Gesundheitsprojekte in Unternehmen anbieten. „Das ist ein völlig neues, attraktives Aufgabenfeld für den Sport“, ergänzte er.

Chancen für das Thema „Sport und Gesundheit“

„Sport und Gesundheit miteinander zu verbinden – das birgt eine große Chance“, sagte Hans Lubbers vom eads-Projektpartner Gelderse Sportfederatie, Arnheim. Im Hinblick auf eine niederländische Olympia-Bewerbung für 2028 „sollte bei uns bis 2016 jeder Sport und Bewegung verinnerlichen.“ Das Gelderland fördere seine fünf Topdisziplinen Leichtathletik, Reiten, Schwimmen, Basketball, Volleyball sowie zusätzlich Frauenfußball. 

Hintergrund der Veranstaltung „Sport und (eu)regionale Politik“ sind laut eads-Pressedienst Bestrebungen, der Sport solle in die nächsten Strukturfonds der Europäischen Gemeinschaft integriert werden – als Ergebnis einer sportpolitischen Konferenz, die im Mai 2011 vom EOC EU-Büro und dem Ausschuss der Regionen in Brüssel organisiert worden war. 

Die Präsentation von Projektbeispielen aus verschiedenen Ländern brachte dabei zum Ausdruck, dass sportbezogene Projekte zur regionalen Entwicklung lokaler und regionaler Gebietskörperschaften einen wesentlichen Beitrag leisten und dazu beitragen können, die Ziele der EU-Strategie 2020 für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum zu erreichen, hieß es aus Brüssel. So könnten sportbezogene Projekte wie etwa Sportstätten einen wichtigen Beitrag zur Regionalentwicklung leisten und sollten daher im Rahmen der Strukturfonds als förderfähig anerkannt werden.

(Quelle: DOSB-Presse, Ausgabe 43)


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    Gesundheit und Sport verbinden birgt große Erfolgsaussichten für eine EU-Förderung. Foto: picture-alliance