EU-Sprechstunde stößt auf großes Interesse

Großes Interesse und viele Fragen hatten die Mitgliedsorganisationen des DOSB bei der EU-Sprechstunde am 16. Februar in Frankfurt.

Viele Verbände nutzten die EU-Sprechstunde, um sich über europäische Themen zu informieren. Foto: picture-alliance
Viele Verbände nutzten die EU-Sprechstunde, um sich über europäische Themen zu informieren. Foto: picture-alliance

Welche Ziele verfolgt die Europäische Sportpolitik? Welche Bedeutung hat Europa für meinen Verband? Und wie lassen sich Sportprojekte über europäische Fördergelder finanzieren? So lauteten die zentralen Fragen, die im Blickpunkt der EU-Sprechstunde standen. Wie schon bei der letzten Veranstaltung im März 2010 war auch diesmal das Interesse an Europa groß. Vertreter von DOSB, Landessportbünden und zahlreichen Verbänden – von DJK-Sportverband über das deutsche Polizeisportkuratorium bis hin zum Deutschen Verband für Modernen Fünfkampf – waren der Einladung des EOC EU-Büros ins Haus des Sports nach Frankfurt gefolgt, um über aktuelle sportrelevante Entwicklungen auf europäischer Ebene informiert zu werden.

Folker Hellmund, Leiter des EOC EU-Büros, berichtete ausführlich über die am 18. Januar von der Europäischen Kommission veröffentlichte Mitteilung zur "Entwicklung einer europäischen Dimension des Sports". Die Mitteilung, die das Weißbuch Sport aus dem Jahr 2007 ergänzt, enthält laut Hellmund zwar einige Vorschläge zur Weiterentwicklung der europäischen Sportpolitik, allerdings beschränken sich diese nahezu ausschließlich auf Studien, Netzwerke oder Leitlinien. Hellmund hätte sich konkretere Aktionen gewünscht und bezweifelt, dass mit den vorliegenden Vorschlägen der notwendige Rückhalt für eine europäische Sportpolitik seitens des organisierten Sports erreicht werden kann. Zumal unklar bleibt, in welchem Umfang Athleten, Vereine oder Verbände von der Umsetzung künftiger Initiativen profitieren können.

Positiv ist zu vermerken, dass die Kommission die Rechte der Sportveranstalter stärken und die Nachhaltigkeit der Breitensportfinanzierung sicherstellen will. Abschließend zeigte sich Hellmund besorgt, dass fehlende Fördermittel die Kommission veranlassen könnten, sich verstärkt mit regulierenden Maßnahmen zu beschäftigen, was allerdings dem Geist des neuen Sportartikels im Lissabon Vertrag widersprechen würde.

Dem Thema Förderung widmete sich auch Stephan Dietzen, Referent im EOC EU-Büro. Wenn-gleich ein europäisches Sportförderprogramm auf absehbare Zeit nicht zu erwarten sei, so könnten Sportprojekte schon jetzt über verschiedene Programme aus anderen Bereichen, wie Jugend, Bildung, Gesundheit, Soziales oder Strukturpolitik gefördert werden.

Dietzen berichtete auch, dass das EOC EU-Büro sich derzeit dafür einsetzt, den Sport stärker in bereits bestehende europäische Förderprogramme zu integrieren. Ein Positionspapier mit konkre-ten Vorschlägen, dass von zahlreichen nationalen und internationalen Verbänden unterstützt wird, wurde den EU-Institutionen und den Sportministern unlängst zugeleitet.

Die Förderung von Sportprojekten über europäische Gelder war auch das zentrale Thema bei den Einzelgesprächen mit Verbandsvertretern am Nachmittag. Ob Jugendbegegnung, Gesundheitsförderung oder Gewaltprävention – das EOC EU-Büro gab konkrete Tipps, wie derartige Projekte mit europäischen Geldern finanziert werden können.

Die nächste EU-Sprechstunde ist für Herbst 2011 geplant. Bei Fragen rund um das Thema Sport und Europa und insbesondere zur Projektförderung über europäische Programme steht das Brüssler Büro natürlich auch ansonsten jederzeit gerne zur Verfügung, beispielsweise per Mail an dietzen@euoffice.eurolympic.org .


  • Viele Verbände nutzten die EU-Sprechstunde, um sich über europäische Themen zu informieren. Foto: picture-alliance
    Viele Verbände nutzten die EU-Sprechstunde, um sich über europäische Themen zu informieren. Foto: picture-alliance