Europäischer Tag der Parke

Nicht erst seit der Corona-Pandemie und den Einschränkungen im Sporttreiben spielen Parks und Grünflächen eine wichtige Rolle für Sport und Bewegung.

Stadtparke haben für Sport und Bewegung eine wichtige Bedeutung. Foto: LSB NRW
Stadtparke haben für Sport und Bewegung eine wichtige Bedeutung. Foto: LSB NRW

Der Aktionstag „Europäischer Tag der Parke“ am 24. Mai wurde ins Leben gerufen, um auf die große Bedeutung der Nationalparks in Europa hinzuweisen. Doch auch die Stadtparke haben im städtischen Raum einen ähnlichen Stellenwert für die Menschen wie Natur- und Nationalparks mit großen geschützten Naturflächen. Sie dienen beide als Rückzugsgebiete, Sport- und Erholungsorte, Treffpunkte und Orte mit viel Lebensqualität und Möglichkeiten zur Entspannung, Bewegung und Sport. Und genau hier setzen die ParkSport-Konzepte an: Fit im Park, Sport im Park oder ParkSport – in zahlreichen Städten in Deutschland stehen diese Begriffe für das gleiche erfolgreiche Konzept: ein niederschwelliges, meist kostenfreies und qualifiziertes Sport- und Bewegungsangebot in wohnortnahen Parkanlagen bzw. Grünräumen. ParkSport ist darüber hinaus für die Sportvereine eine ausgezeichnete Möglichkeit, neue Mitglieder zu gewinnen, ihnen dabei langfristig Freude an Bewegung zu vermitteln und Naturerfahrungen zu ermöglichen.

„Die Kooperation zwischen Sport bzw. Sportvereinen und der Stadtentwicklung ist eine klassische ‚Win-win-Situation‘“, sagt Andreas Silbersack, Vizepräsident Sportentwicklung im DOSB. „Sport ist ein integraler und nachhaltiger Bestandteil von Stadtentwicklung und -planung geworden. Sport ist somit nicht nur ein isoliertes Politikfeld, sondern auch Bestandteil von Stadtentwicklung, Freiraumplanung und Grünflächenentwicklung“, so Silbersack weiter. 

Städtische Grünflächen dienen schon heute weiten Teilen der Bevölkerung als wohnungsnahe Sport- und Bewegungsräume. Sie erfüllen damit zugleich auch wichtige gesundheitliche und soziale Funktionen. Umfragen belegen, dass etwa die Hälfte der Bundesbürger sportlich aktiv ist. Einer Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWI 2012) zufolge treiben ca. 45% der Bevölkerung mindestens einmal pro Monat Sport. Die große Mehrheit der Sportler übt ihren Sport selbstorganisiert aus (67%), 22% sind in einem der mehr als 90.000 Vereine organisiert (BMWI 2013; DOSB 2018). Gemessen an der Häufigkeit der Ausübung führen Radsport, Laufen, Schwimmen, Fitness und Wandern die Hitliste der Sportarten an (BMWI 2013).

Initiativen der Bundesregierung

Mit dem 2017 vorgestellten Weißbuch „Grün in der Stadt“ hat sich die Bundesregierung ein mehrjähriges Arbeitsprogramm gegeben (BMUB 2017). Es definiert zentrale Handlungsfelder und Maßnahmen zur Sicherung und Qualifizierung von Grün- und Freiflächen in Städten. Dabei geht es unter anderem um eine bessere rechtliche Verankerung städtischer grüner Infrastruktur, gezieltere Fördermaßnahmen, die Durchführung von Modell- und Forschungsvorhaben und auch um eine verbesserte Kommunikation zwischen den Akteuren. An mehreren Stellen wird auf die positiven und gesellschaftlich relevanten Funktionen des Sports hingewiesen.

Mit dem Programm „Zukunft Stadtgrün“ stellte das Bundesumweltministerium Städten und Gemeinden erstmalig im Jahr 2017 50 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung. Im Mittelpunkt des Programms stehen die städtebauliche Förderung des urbanen Grüns und der grünen Infrastruktur in Quartieren. Sport, Spiel und Bewegung sollen hierbei systematisch integriert werden. Die Fortführung des Programms ist geplant. Die Abwicklung erfolgt über die Bundesländer, die Finanzierung von Projekten verteilt sich zu jeweils einem Drittel auf Bund, Länder und antragstellende Kommunen.

Die zunehmende Flächenkonkurrenz zwischen Wohnen und Sport/Bewegung erfordert mehr denn je die integrierte und qualitätssteigernde (Weiter-)Entwicklung von Grünflächen im Zusammenspiel unterschiedlicher Fachplanungen. Erforderlich sind multifunktionelle Grünanlagen, die heute und in der Zukunft ein möglichst breites Spektrum unterschiedlicher Nutzungen ermöglichen. Zum einen sollten hierbei die spezifischen Anforderungen von Sport und Bewegung stärker als bisher berücksichtigt werden. Dies betrifft beispielsweise Wegeführungen, die Zuschnitte von Bewegungsflächen und Wegebeläge. Zum anderen können auch Sportstätten harmonisch in Grünflächen bzw. Parks integriert werden, wie dies beispielhaft im Rahmen der Internationalen Gartenschau 2013 in Hamburg erfolgt ist (DOSB 2015).

Europäischer Tag der Parke

Der von der Dachorganisation der Natur- und Nationalparks in Europa, EUROPARC, initiierte Aktionstag „Europäischer Tag der Parke“ wurde ins Leben gerufen, um auf die große Bedeutung der Nationalparks in Europa hinzuweisen. Erstmalig hatte Schweden am 24. Mai 1909 neun Naturlandschaften zu Nationalparks erklärt. 

(Quelle: DOSB/Zeitschrift "Forum Wohnen und Stadtentwicklung)


  • Stadtparke haben für Sport und Bewegung eine wichtige Bedeutung. Foto: LSB NRW
    Menschen laufen und fahren Rad in einem Park Foto: LSB NRW