Passend dazu wurde es als „Blended Conference“ organisiert, also mit einer vorbereitenden Online-Phase, der Präsenzphase in Frankfurt und einer Online-Phase im Nachgang, um den gut 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern das digitale Lehren und Lernen auch praktisch näher zu bringen.
„Wir bilden Menschen aus, die als Lehrende in unserem System aktiv sind und Sportlerinnen und Sportler weiterbilden. Sie tun dies auf hohem Niveau. Umso wichtiger ist es für uns, auch in unseren Lehrmethoden am Puls der Zeit zu sein. Denn die Trainerinnen und Trainer benötigen für ihre Arbeit eine große Methoden- und Vermittlungskompetenz. Hier können wir mit dem Einsatz digitaler Medien im Aus-, Fort- und Weiterbildungssystem des DOSB innovative Schritte gehen“, so Gudrun Doll-Tepper, Vizepräsidentin Bildung und olympische Erziehung, zum Auftakt der Veranstaltung.
Zum ersten Mal wurde den eingeladenen Bildungsverantwortlichen der DOSB-Mitgliedsorganisationen auch ausführlich das Projekt SALTO vorgestellt. Es umfasst den Einsatz digitaler Medien in den Bildungsprozessen des deutschen Sports und darüber den Aufbau eines DOSB-Bildungsportals mit Web 2.0-basierten Service-, Community- und Informationselementen (siehe auch eigenen SALTO-Artikel weiter unten).
Dies wurde beim Fachforum als Plattform genutzt, um die unterschiedlichen SALTO-Teilprojekte vorzustellen und um die Visionen, Vorstellungen und ersten Ergebnisse aus den Projekten mit den Bildungs-/Lehrreferenten zu diskutieren und deren Expertenmeinungen einzuholen.
Verschiedene Arbeitsgruppen im Fachforum hatten das Ziel, die Bildungsverantwortlichen so früh wie möglich in die Entwicklungsprozesse von SALTO einzubinden. Es gab viele Anregungen und Anmerkungen aus den Mitgliedsorganisationen, sowohl positive als auch kritische. Alle Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen werden nun in den weiteren Projektverlauf aufgenommen und geprüft, so dass, wie es hieß, am Ende ein Bildungsportal stehe, „von dem alle profitieren“.
Blogs auf der Plattform "edubreak"
Schon die erste Online-Phase vor der Veranstaltung sei von den Teilnehmenden sehr motiviert aufgenommen worden, berichten die Veranstalter. Nach kurzer Zeit „bloggten“ viele auf der eingerichteten Plattform „edubreak“. Dort erfüllten sie auch die eingestellten Aufgaben, um die unterschiedlichsten Möglichkeiten der digitalen Medien in einem extra generierten Online-Kurs kennenzulernen. Diese Plattform wurde auch im Nachgang der „Präsenzphase“, also der eigent-lichen Veranstaltung, genutzt, um ein Feedback der Teilnehmer einzuholen. Sie konnten die Veranstaltung kommentieren und sich auch die Video-Mitschnitte noch einmal anzuschauen.
Gleich der Auftakt zeigte dem Fachforum, was mittlerweile mit digitalen Medien alles möglich ist. Prof. Andreas Hebbel-Seeger trug sein Impulsreferat zum Thema „Sport mit ‚e‛ – wie digitale Medien Kommunikation, Lehre und Training im Sport verändern“ per Video-Liveübertragung aus einem Klassenzimmer in Schweden vor.
Nach diesem Einstieg erhielten die Teilnehmer/innen beim „Basar der Lernorte“ einen Blick über den Tellerrand des Sports hinaus. Unterschiedlichste Akteure außerhalb des Sports stellten hier vor, wie sie bei der Einführung mit digitalen Medien vorgegangen sind und was für Hürden beim Lehren und Lernen mit digitalen Medien überwunden werden müssen. So konnte man schon erkennen, dass sowohl der Sport von den anderen lernen kann, aber dass auch der Sport viele strukturelle Besonderheiten aufweist, an denen sich andere ein Beispiel nehmen können.
Zum Abschluss des ersten Tages stellte Jochen Robes in seinem Impulsreferat „MOOCs – wie offenes und vernetztes Lernen funktionieren kann“ sogenannte Massive open online courses vor. So heißt die Möglichkeit, Online-Kurse mit einer riesigen Teilnehmerzahl für ein bestimmtes Thema zu generieren.
Der zweite Tag des Fachforums bot den Teilnehmern Gelegenheit und Zeit für Austausch untereinander und für übergreifende Themen wie die Bildungsberichterstattung, über die Ulrich Iberer von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg referierte.
SALTO vorwärts in der Bildung
Das Projekt SALTO hat das Ziel, die Qualität im Qualifizierungssystem des organisierten Sports mit einem strategisch angelegten Einsatz digitaler Medien in der Aus-, Fort- und Weiterbildung zu verbessern. Dazu werden sechs Teilprojekte von unterschiedlichen Partnern im Projektverbund durchgeführt. Die Gesamtprojektleitung liegt beim Deutschen Olympischen Sportbund.
Im Mittelpunkt des Verbundprojektes steht der Aufbau eines Bildungsportals, in welchem unter anderem ein Lizenzmanagementsystem zu finden sein soll, um die Lizenzverwaltung zu vereinfachen und ökonomischer zu gestalten. Daneben wird ein Bildungsmanagementsystem geschaffen, in dem Informationen rund um die Qualifizierung im organisierten Sport abgerufen werden können. Weiterhin werden Konzepte, Verfahren und Leitfäden zur Einführung von digitalen Medien bereitgestellt werden, um auch den Neulingen im Umgang mit digitalen Medien einen Zugang dazu zu ermöglichen.
Zur Verbesserung der Qualität der Lehr- und Lernprozesse werden auf dem Bildungsportal didaktische Konzepte sowie Lehr- und Lerninhalte und Konzepte zur Qualifizierung der Lehrkräfte „Train the Trainer“-Konzepte breitgestellt.
SALTO ist im Sommer 2012 gestartet und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union für drei Jahre mit einem Gesamtvolumen von 1,73 Millionen Euro gefördert.
Neben dem Bildungsportal als Teilprojekt des DOSB beschäftigen sich die anderen Teilprojekte mit dem Erstellen von fachlichen Inhalten, dem Fachcontent (Deutscher Turner-Bund), dem Erstellen und Umsetzen von „Blended Learning“-Formaten (Deutscher Tischtennis-Bund), dem Aufbau einer Berufs-Community (Institut für Angewandte Trainingswissenschaft), dem Entwickeln und Erstellen von Konzepten und Modellen zur Lehrorganisation (Landessportbund Nordrhein-Westfalen) sowie der wissenschaftlichen Begleitung des Gesamtprojektes (Universität der Bundeswehr München). Alle Ergebnisse der Teilprojekte werden in den Aufbau des Bildungsportals einfließen.
(Quelle: DOSB)