Festival in Berlin war gute Einstimmung für die Mission Olympic-Serie

Einen glänzenden Auftakt erlebten die diesjährigen Festivals des Sports in Berlin. Rund 25 000 Besucher kamen auf das 64 000 Quadratmeter große Gelände des Ausrichters SC Siemensstadt.

Die Nachwuchsfechterinnen liessen sich von DOSB-Präsident Tomas Bach wertvolle Tipps zur Handhabung ihrer Sportwaffe geben. Schließlich  war er selbst Olympiasieger im Fechten 1976.
Die Nachwuchsfechterinnen liessen sich von DOSB-Präsident Tomas Bach wertvolle Tipps zur Handhabung ihrer Sportwaffe geben. Schließlich war er selbst Olympiasieger im Fechten 1976.

Selbst der DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach ließ sich zwischen der Verleihung der Goldenen Sportpyramide und dem Istaf der Leichtathleten getreu dem Motto "sport sehen, probieren und erleben" nicht die Gelegenheit entgehen, sich aktiv zu betätigen. Er zog flugs sein Jackett aus, versuchte die Drehmomente des AeroTrimms, auch Astronauten-Trainer genannt, auszuloten, nahm an einem Fußball-Geschwindigkeitswettbewerb teil und griff schließlich bei einer Fecht-Vorführung kurzerhand zum Florett, jener Waffe, mit dem er einst bei den Olympischen Spielen in Montreal Mannschafts-Gold geholt hatte.

Dass so viele Menschen sich trotz brütender Hitze auf den Weg gemacht hatten, verblüffte die Eingeweihten schon, denn fast die halbe Stadt war an diesem Tag auf Achse bei den verschiedensten Aktivitäten 250.000 beteiligten sich an einer Fahrrad-Sternfahrt durch die City, 70.000 pilgerten zur Raumfahrt- und Flugzeugausstellung auf dem Airport in Schönefeld, genauso viele saßen im Olympiastadion, um den Topstars beim  Laufen, Springen und Werfen zuzusehen und außerdem gab es noch jede Menge Straßenfeste.

Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, die DOSB-Vizepräsidentin, war deshalb auch hellauf begeistert über die Resonanz. In ihrer Begrüßungsrede sagte sie mit Blick auf die demnächst anstehenden Breitensport-Ereignisse, die schon jetzt die fünf Mission Olympic-Finalisten Fürstenwalde, Erlangen, Freiburg im Breisgau, Herne und Speyer in freudige Erwartung versetzen: „Zum ersten Mal stellt sich in diesem Jahr die spannende Frage, wer wird Deutschlands aktivste Stadt. Berlin war jedenfalls ein guter Ort, um die Festival-Saison zu eröffnen und zugleich die Fortsetzung einer nunmehr 20-jährigen Erfolgsgeschichte.“ Zum insgesamt 114. Mal fand bundesweit solch eine Veranstaltung statt, davon zum 16. Mal in Berlin und zum sechsten Mal beim SC Siemensstadt, wo der Landessportbund Berlin/Sportjugend Berlin, der Turnerbund sowie Ruderverband als aktive Mitstreiter gewonnen werden konnten und sich dreihundert Helfer aus dem Verein in den Dienst einer guten Sache stellten.

Zwei besonders aktive Mitarbeiter zeichnete Thomas Bach im Rahmen einer kleinen Begrüßungszeremonie aus. Er würdigte die Leistungen von Hans-Jörg Oehmke, dem Leiter der Abteilung Marketing im Club sowie Cheforganisator der Festivals, und Manuel Lorenz, den Technischen Leiter des Sportzentrums am Rohrdamm, das auf den Tag genau 24 Jahre alt wurde. Beide erhielten Blumensträuße, während die Anerkennungsurkunde noch nachgereicht wird. Der DOSB-Präsident in seiner kurzen Laudatio: „Ohne das große Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer in unserem Land würde der Sport nicht existieren können. Diese fleißigen, nimmermüden, einsatzbereiten Menschen tun etwas für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Deshalb verdienen sie absoluten Respekt und Anerkennung.“ Und um sofort den Ball aufzunehmen, erklärte Doll-Tepper: „Die Festivals des Sports, auch die in den fünf Mission Olympic-Finalstädten, werden sicherlich einer Vielzahl den Weg in den  Sport ebnen. Neue Mitglieder zu gewinnen ist aber die eine Seite, die andere ist die Kunst, zu beherrschen, sie langfristig an unsere Vereine zu binden. Erst das macht die Sache zukunftsträchtig.“

Mit einer tollen Angebotspalette sollte deshalb beim SC Siemensstadt ein Zeichen gesetzt werden, so mit Nia, einem neuen Fitness-Wellness-Konzept, mit Sepak Takraw, einem Fußball-ähnlichen Spiel aus dem asiatischen Raum, mit dem Fun-Tower und auch mit dem Beach-Club der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Auf der großen Veranstaltungsbühne wechselte ein buntes Programm ab, angefangen von den Siemensstädter Tanzmäusen über Budoka-Vorführungen bis hin zu einem Eisballett. Aber es gab auch lehrreiche Hinweise wie beispielsweise eine Aufklärungs-Aktion unter dem Titel „Die magischen 6 Wochen“. Der dreifache Daviscup-Gewinner Carl-Uwe Steeb und der Fitness-Trainer Marcus Hornig stellten dabei ihr mit der Techniker Krankenkasse entwickeltes Motivations-Programm zu mehr Gesundheit vor, wobei es in erster Linie darauf ankommt, dass der einmal gefasste Vorsatz zu mehr Gesundheit zu einer dauerhaften Gewohnheit wird.

Insgesamt 40 verschiedene Angebote machten Spaß und animierten zu Mitmachen, vom Air Jump über Beachvolleyball, die obligatorischen Kletterwände, Bogenschießen, Hockey, Schach, diverse Turnspiele bis hin zur Poolparty. Stets stark umlagert war auch das Glücksrad der Glücksspirale, wo es hundert Lose für kommende Ziehungen zu gewinnen gab - und ein doppelspitziges Segelflugzeug, das allerdings nicht im Innenraum landete, sondern in einem gewaltigen Anhänger hereintransportiert wurde.

Erstaunlich viel Prominenz hatte sich an diesem für Berlin so ereignisreichen Tag im Sport Centrum Siemensstadt eingefunden, um wie es LSB-Präsident Peter Hanisch gen formuliert,  einen Blick in das „Schaufenster des Breitensports“ zu werfen. Der Innen- und Sportsenator  der Stadt Dr. Ehrhart Körting, war erschienen, sein Staatssekretär Thomas Härtel, der Spandauer Bezirksbürgermeister Konrad Birkholz als Schirmherr, selbstverständlich auch Uwe Kleinert, der Leiter Corporate Responsibility bei Coca Cola, jenem Unternehmen, das zu einem verlässlichen und dauerhaften Partner des Deutschen Olympischen Sportbundes geworden ist.

Die Einstimmung auf die kommenden Veranstaltungen der Mission Olympic ist jedenfalls vollauf gelungen, denn die Botschaften wie Begegnung der Generationen, Toleranz und Gemeinschaftsleben, Prävention und Gesundheit, Integration ausländischer und behinderter Menschen kamen bei dem Festival hervorragend rüber, aber auch der Wettkampf- und Leistungsgedanke. Das veranlasste die DOSB-Vizepräsidentin dann schließlich auch zu folgender Aussage: „Nach den politischen Ereignissen der letzten Wochen möchte ich mit Blick auf die Olympischen Spiele in Peking besonders betonen, dass Sport Kulturen, Generation und Nationen verbindet und dass er deshalb nicht als politisches Instrument missbraucht werden darf“.


  • Die Nachwuchsfechterinnen liessen sich von DOSB-Präsident Tomas Bach wertvolle Tipps zur Handhabung ihrer Sportwaffe geben. Schließlich  war er selbst Olympiasieger im Fechten 1976.
    Die Nachwuchsfechterinnen liessen sich von DOSB-Präsident Tomas Bach wertvolle Tipps zur Handhabung ihrer Sportwaffe geben. Schließlich war er selbst Olympiasieger im Fechten 1976.
  • Der DOSB-Präsident hatte am 1. Juni in Berlin viel Lust auf Bewegung. Hier probiert Thomas Bach den Aerotrim, eines von vielen Festival-Highlights, aus. Fotos:Hansjürgen Wille
    Der DOSB-Präsident hatte am 1. Juni in Berlin viel Lust auf Bewegung. Hier probiert Thomas Bach den Aerotrim, eines von vielen Festival-Highlights, aus. Fotos:Hansjürgen Wille