Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen in Sportstätten

Im Rahmen einer Fachtagung diskutierten in Dresden über 50 Vertreter aus Sport, Umwelt, Verwaltung und Wirtschaft über Möglichkeiten der privaten Vorfinanzierung von Energieeffizienzmaßnahmen („Contracting") an Sportstätten.

Contracting kann Maßnahmen zum Klimaschutz und Energie effizienz finanzieren. Copyright: picture-alliance
Contracting kann Maßnahmen zum Klimaschutz und Energie effizienz finanzieren. Copyright: picture-alliance

Veranstalter der Tagung waren der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), der Landessportbund Sachsen, die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt, der Umweltbund Ökolöwe Leipzig und die Naturstiftung David. 

„Contracting ist eine sinnvolle Möglichkeit, Maßnahmen zur Energieeffizienz und zum Klimaschutz an öffentlichen Gebäuden zu finanzieren", so Adrian Johst, Geschäftsführer der Naturstiftung David. Beim Contracting finanziert ein Energiedienstleister objektbezogen in technische Sanierungsmaßnahmen, um damit eine Effizienzsteigerung und eine Verbrauchseinsparung zu erreichen. Von den in den Folgejahren erzielten Energieeinsparungen refinanziert sich der Contractor. Der Contractor garantiert dem Auftraggeber vertraglich eine bestimmte Einsparhöhe. „Der Auftraggeber ist beim Contracting auf der sicheren Seite: Er muss sich finanziell nicht an den Einsparmaßnahmen beteiligen und erhält trotzdem eine Einspargarantie", fasst Adrian Johst die Vorteile des Contractings zusammen. 

Mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) haben der Landes-sportbund Sachsen, die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt, der Umweltbund Ökolöwe in Leipzig und die Naturstiftung David mit dem Projekt „sonnenklar!" in den letzten drei Jahren für Contracting-Maßnahmen an sächsischen Sportstätten geworben. In verschiedenen sächsischen Kommunen konnten dabei erste Schritte umgesetzt werden. „Da das Contracting bisher noch nicht so weit verbreitet ist, stehen viele Vereine und Kommunen diesem Finanzierungsinstrument noch sehr skeptisch gegenüber", fasst Stefan Bär vom Landessportbund Sachsen die bisherigen - in einem Projektbericht dargestellten - Erfahrungen zusammen. Für Andreas Klages, stellver-tretender Direktor Sportentwicklung des DOSB, könnte Contracting neben vielfältigen weiteren Initiativen Bestandteil einer umfassenden Klimaschutzkampagne des Sports sein. „Energie-einsparung und Ressourcenschutz bei Sportanlagen nutzen dem Sport und dem Klima gleicher-maßen. Es braucht eine Vorwärtsstrategie, um die Potenziale im Sport für den Klimaschutz zu erschließen", so Klages. 

Die Projektergebnisse wurden im Rahmen der Tagung diskutiert. Philipp Steuer, Geschäftsführer des Umweltbund Ökolöwe Leipzig verwies auf die Erfahrungen mit einem Sportstätten-Contracting in der Messestadt: „Wir sind auf gutem Weg, dass die Stadt Leipzig im Jahr 2009 ein Energieeinspar-Contracting an rund 15 Sportstätten realisieren wird - allerdings hätten wir nicht gedacht, dass sich der Entscheidungsprozess so lange hinzieht." Die Gründe hierfür seien vielfältig und lägen vor allem in der Struktur der Stadtverwaltung. Bernd-Dietmar Kammerschen, Direktor der Sächsischen Landesstiftung für Natur und Umwelt, ist sich sicher, dass das Contracting an Sportstätten ein hohes Zukunftspotential aufweist: „Die im Rahmen von ‚sonnenklar!’ gemachten Erfahrungen und der heutige Erfahrungsaustausch werden uns helfen, die Idee des Contracting weiter voranzubringen."

Die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt wird sich gemeinsam mit dem Landessportbund und mit finanzieller Unterstützung der Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) auch in Zukunft für Klimaschutzmaßnahmen an Sportstätten engagieren.


  • Contracting kann Maßnahmen zum Klimaschutz und Energie effizienz finanzieren. Copyright: picture-alliance
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