Flagge zeigen für die Natur

Der Sportverein „Alemannia“ Bauerbach hat ein brach liegendes Grundstück entrümpelt und so das Umfeld seiner Sportanlage wesentlich verbessert. Um den Erhalt einer Blutbuche kümmern sich liebevoll die Mitglieder des Hainleite Wanderclubs Sondershausen. Beide Vereine sind Preisträger beim Umweltwettbewerb des Landessportbundes Thüringen.

 

Das Umweltengagement vieler Sportvereine ist bemerkenswert

 

Mit regelmäßigen Müllsammelaktionen engagieren sich die Itzehoer Wasser-Wanderer im Gewässer- und Naturschutz. Sie schulen ihre Mitglieder regelmäßig im umweltgerechten Verhalten bei Kanutouren und Wanderfahrten. Der Landessportverband Schleswig-Holstein hat sie mit dem Breitensportpreis „Sport im Einklang mit der Natur“ ausgezeichnet.

 

„Aktion saubere Landschaft“ - Informationen und Teilnahmebedingungen

 

Wettbewerbe dieser Art schärfen das Umweltbewusstsein von Vereinsvorständen und –mitgliedern. Sie machen öffentlich, dass der Sport die Natur braucht und deshalb selbst sehr sorgfältig mit den vorhandenen Ressourcen umgehen möchte. Auch der Deutsche Sportbund und die „Aktion saubere Landschaft“ setzen wieder ein Zeichen. Der gemeinsam ausgeschriebene Umweltwettbewerb für Sportvereine umfasst die Themenfelder Abfall, Wasser, Energie, Mobilität, Naturschutz und Umweltmanagement. Er ist Teil der Gesellschaftskampagne „Sport tut Deutschland gut“. Bewerbungsfrist ist der 30. Oktober (Informationen und Teilnahmeunterlagen: hier).       

 

So mancher Sportverein leistet Preiswürdiges im Großen wie im Kleinen. Wenn der Reitclub Walle Schnupperkurse für Einsteiger organisiert, gehört zum „ABC des Reitsports“ auch die Einweisung in die Erfordernisse von Natur und Umwelt. Fahrgemeinschaften zu auswärtigen Sportveranstaltungen bilden die Sportgemeinschaft Freigericht-Neuses und der Duisburger Turnverein Wanheimerort 1880. Der Tennisclub Pelkum, Hamm, stellt Nistkästen auf und pflegt die Wiesen so, dass sich dort wieder verschiedene Insektenarten angesiedelt haben.

 

Angefangen hat alles in diesem Club mit einem Öko-Check des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen und der Entscheidung des Vorstandes, auf dem Dach des Vereinsheims eine Solaranlage zu installieren. Dass es nicht nur um Kostenersparnis geht, sondern auch um ein gewandeltes Bewusstsein für die Umwelt, zeigen die zusätzlichen Initiativen. Wo finanzielle Spielräume geringer und Spareffekte immer mehr genutzt werden, schärft sich zugleich der Sinn für zusätzliche gesellschaftliche und soziale Werte.

 

Dass es Sinn macht, frühzeitig die jungen Menschen mit der Thematik zu befassen, beweist die Tauchabteilung des Remscheider Schwimm-Vereins von 1897. Sie hat bereits den 5. Kinder- und Umwelttag mit Schnorchelaktivitäten, Tierkunde unter Wasser und Pflanzenlehre am Seeufer durchgeführt. Kinder der Sektion Rüsselsheim des Deutschen Alpenvereins konnten sich an einem Malwettbewerb „Sport und Natur in den Bergen“ beteiligen. Ein beispielhaftes Modell ist der Sport- und Umweltkindergarten des Allgemeinen Sportclubs Göttingen v. 1846. Dort verbindet sich die sportlich-spielerische Erziehung mit dem Ziel, „den Kindern Augen und Ohren für ihre Umwelt zu öffnen“.

 

"Flagge zeigen!"

 

Wenn solche und ähnliche Strukturen geschaffen werden, kann sich der Umweltgedanke am besten in die Tat umsetzen lassen. Akzeptanz und Bereitschaft zur Mitarbeit unter den Vereinsmitgliedern nehmen zu. So hat die Turn- und Sportgemeinde Heidelberg-Rohrbach ein Sport- und Umweltteam eingesetzt. Zu den organisatorischen Maßnahmen für alle Veranstaltungen des Turnvereins Dettingen gehört auch ein „Müllkonzept“. Im Potsdamer Seglerverein engagiert sich ein Umweltbeauftragter. Er sorgt federführend für die „Verwirklichung einer natürlichen Koalition zwischen Segelsport und Umweltaktivitäten für den Naturschutz“. Die anspruchsvolle Konzeption greift, weil tatsächlich alle 240 Vereinsmitglieder „Flagge zeigen“.