Die 19. Auflage fand am 21. Mai in Frankfurt /Oder im Oberstufenzentrum Konrad Wachsmann statt.
Bei herrlichstem Wetter pilgerten an die eintausend Mädchen und Frauen, darunter diesmal auch etliche Kinder, in das weitläufige Areal. Die Bildungseinrichtung bot mit einer modernen und einer älteren Turnhalle sowie zwei großen Schulgebäuden mit entsprechenden Klassenräumen beste Bedingungen. Doch bei frühsommerlichen Temperaturen und gut gefüllten Räumen drängte es die Kurse mit fortschreitender Zeit immer mehr ins Freie. So zum Beispiel die Zumba-Gruppe, die zuvor in der alten Turnhalle mächtig ins Schwitzen geraten war und die wohl als Kennenlern-Kursus den größten Zulauf zu verzeichnen hatte. Da ging Doreen Charlet mit Enthusiasmus an die modernen Rhythmen und riss die Schar der Frauen und Mädchen mit ihrem Temperament regelrecht mit.
Fachmännische Anleitung durch Olympiasiegerund Weltmeisterin
Insgesamt gab es mehr als 40 Mitmachangebote, in den Klassenräumen, aber auch auf den Freiflächen. Draußen hatte beispielsweise der Frankfurter Ruder-Club 1882 ein Ruderergometer aufgebaut, die Schützengilde Frankfurt 1406 einen Laserschießstand, an dem Olympiasieger Manfred Kurzer fachmännisch helfen konnte. Der USC Viadrina war gleich mit mehreren Ständen vertreten - und hatte mit dem polnischen Stargast Alicja Bukanska ebenfalls Prominenz aufzubieten. Die zweifache Weltmeisterin im Bogenschießen, und zwar in der Behindertenklasse, konnte zwar aufgrund einer Verletzung nicht selbst zum Sportgeräte greifen, verfolgte aber um so mehr das sportliche Treiben ihrer polnischen Landsleute, der Viadrina-Schützen und der Gäste vom Blankenfelder Landesleistungsstützpunkt. Diese boten nämlich einen kleinen Trainingswettkampf, halfen aber auch vielen Neugierigen beim Schnupperschießen.
Gässte aus Polen
Für die Gäste aus Polen sorgte Viadrina-Trainer Wojciech Gawor, der Sportlerinnen von Sagitarius Krosno Odrzanskie, Start Gorzow und Orleta Gorzow zum Aktionstag „verführt“ hatte. Sein Rat als einer der besten Senioren-Schützen des Landes war an diesem Tag besonders gefragt. Und ihm machte dieser Frauentag offensichtlich richtig Spaß. Auch in den diversen Workshops waren immer wieder Frauen vom anderen Oder-Ufer zu hören und zu sehen. Neben den Erwachsenen kamen auch die Jüngsten auf ihre Kosten. Wie immer bei der „Kinderbetreuung“, an den vielen Freiluftstationen, besonders jedoch beim Kindertanz. Dafür hatte sich Pia Neuß einiges einfallen lassen, begeisterte die Kleinen ebenso wie die Muttis, studierte mit ihnen nahezu choreographisch Szenen ein. Da war die Seminarstunde fast zu kurz. Das Strahlen von Jung und Alt war der beste Lohn.
Workshops, die anstrengend sind aber auch viel Spaß machen
Nicht so sehr zum Strahlen, sondern vor lauter Anstrengung ins schnelle Schwitzen kamen dagegen die Teilnehmerinnen an der Step-Aerobic von Lisa Stolze und Gabriele Penack. In hohem Tempo wurden die Übungen absolviert, so dass schon nach wenigen Minuten der Schweiß in Strömen lief. Handtuch und Wasser waren in den kurzen Pausen besonders gefragt. Geschafft und glücklich – und um viele Erkenntnisse reicher, wie man entsprechende Übungen auch im heimischen Verein an die Frau und das Mädchen bringen kann - ging es dann nach kurzer Erholungsphase zum nächsten Workshop. Sport kann eben auch anstrengend sein...
Gut besuchte Infostände
Draußen wartete nicht nur in den „Halbzeitpausen“ der TuS Klingetal 1990 mit einem riesigen Kuchenbasar auf die Frauen. Daneben gab es auch kräftigere Nahrung, und nicht nur für die Kinder einen großen Eis- und Getränkestand. Gleich mehrere Infoständen waren gut besucht, ob von Barmer GEK, Optiker Fielmann, dem Frankfurter Behindertenverband, der DLRG oder einer Apotheke. Dieser Frauen-Aktionstag bot eine Vielfalt wie selten, da kam jede (oder auch jeder) voll auf seine Kosten. Pünktlich um 10 Uhr hatte alles in der großen neuen Sporthalle mit einer zünftigen Vereinssportshow begonnen. Der bunte Mix mit Ringen und Gewichtheben kam gut an. Herzlich begrüßte Steffie Lamers vom LSB-Präsidium eine kleine Prominentenriege mit Jens-Marcel Ullrich, dem zuständigen Beigeordnetem der Stadt Frankfurt, oder dem sportpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Holger Rupprecht; auch LSB-Präsident Hans-Dietrich Fiebig und Frankfurts Stadtsportbund-Vorsitzender Hans-Ulrich Konieczek waren vor Ort und überzeugten sich von dem bunten Treiben. Als dann später die Temperaturen stiegen und viele Kurse ins Gelände verlegt wurden, waren die Hauptakteure des Tages mit ihrem sportlichen Ehrgeiz wieder unter sich. Da schwang Zumba-Queen Doreen Charlet bei heißen Rhythmen und Temperaturen wie schon am Morgen Arme und Beine, und eine weitere, neue Frauen-Schar eiferte ihr kräftig nach. Da war in den Klassenräumen noch lange nicht Schluss, wurde Funktionsgymnastik, Rückenschule oder Karate geübt.
Dieser Frankfurter Frauen-Aktionstag dürfte in der Chronik der 19 bisherigen Auflagen gewiss einen besonderen Platz einnehmen. (rebu)
