Frauenfußball in Afghanistan entwickelt sich rasch - Bericht von Ali Askar Lali

Nur 18 Monate nach Gründung der ersten Mannschaft für Frauenfußball in der Zarghuna Schule in Kabul/Afghanistan dürfen die Initiatoren des deutschen Aufbau-Projekts, Holger Obermann und Ali Askar Lali, einen enormen Anstieg der Aktivitäten bilanzieren.

 

Inzwischen gibt es in Afghanistan 14 registrierte Vereine für Frauenfußball. Noch kommen viele der Spielerinnen aus dem Ausland, wie z.B. dem Iran. Ein erstes Meisterschafts-Turniere wurde im Dezember 2004 unter Beteiligung von vier Mannschaften (Huriat, Sangar, Danesh und Wahdat) ausgetragen. Sieger des Turniers wurde die im Jahr 2003 gegründete Mannschaft der Zarghuna Schule, die heute als Vereinsmannschaft Huriat auftritt. Die Veranstaltung wurde in enger Zusammenarbeit mit dem deutschen Fußball-Projekt und der Deutschen Botschaft durchgeführt. Alle Mannschaften waren durch großzügige Spenden aus Deutschland mit einer entsprechenden Ausrüstung versorgt worden.

 

Auch im Bereich der Aus- und Fortbildung bewegt sich der Frauenfußball am Hindukusch schnell voran. Im Juli 2004 haben die ersten 12 Trainerinnen ein Seminar absolviert. Viele von ihnen haben sich erstmals mit zentralen Begriffen aus der Welt des Fußballs vertraut gemacht. Andere frischen ihre Erkenntnisse auf. Viele sind Lehrerinnen, die Erfahrungen aus dem Basketball und Volleyball einbringen. Im Februar 2005 soll nun ein weiteres Seminar für 20 Trainerinnen und ebenso viele Schiedsrichterinnen folgen. Im Anschluss wird das erworbene Wissen im Rahmen eines Turniers angewandt.

 

Der afghanische Fußball-Verband hat unterdessen einen ersten Schritt in Richtung Gründung einer Frauen-Nationalmannschaft unternommen. 20 Spielerinnen gehören dem Kader an, der von Saboor Walizda, dem zuständigen Direktor für Frauenfußball im Verband, betreut und trainiert wird.

 

„Kein Wunder das auch das Interesse in den afghanischen Provinzen kontinuierlich wächst“, freut sich Projekt-Koordinator Ali Askar Lali. Besonders aus Sheberghan und Kunduz lägen entsprechende Anfragen vor.

 

Die meisten Trainerinnen sind während der Talibanzeit in Kabul gewesen, aber die Spielerinnen kommen aus dem Ausland, besonders viele aus dem Iran. Die Trainerinnen der Vereine sind Lehrerinnen, die in deren Schulen Sportarten, wie Basketball und Volleyball trainieren.