Frauenpower durch Sport – Frauenpower in die Sportvereine

Sie laufen, sie radeln, schwimmen, walken, treiben Gymnastik und Tanz. Gesundheit, körperliche Fitness, Gemeinschaft erleben ist das, was Frauen in Schwung und in die Sportvereine bringt. Die Wahrnehmung, dass immer mehr Frauen ständig in Bewegung sind, ist richtig: Mit 10,7 Millionen, das entspricht knapp 40 Prozent der gesamten Mitgliedschaften, bringen Mädchen und Frauen die rund 90.000 Turn- und Sportvereine heute ganz schön in Bewegung.

 

Vollversammlung in Ingolstadt mit Start der neuen DSB-Kampagne

 

Diesen positiven Trend im Sport aufzunehmen und zu verstärken, ist das Ziel der neuen Kampagne des Deutschen Sportbundes (DSB) „Sport tut Frauen gut – Frauen tun dem Sport gut", die am Freitag, 1. Oktober 2004, im Rahmen der Vollversammlung des Bundesausschusses Frauen im Sport gestartet wird. „Mit dieser bundesweiten Kampagne wollen wir im DSB viele Frauen und Mädchen für den Sport neu gewinnen und begeistern. Wir wollen im Rahmen dieser Kampagne aufzeigen, welche Möglichkeiten Sport Frauen bieten kann, wie Sport traditionelle Geschlechterrollen überwindet und Integration fördert. Frauenpower durch Sport und Frauenpower in die Sportvereine, das bringt den Sport in Bewegung!", so Ilse Ridder-Melchers, Mitglied des DSB-Präsidiums und Vorsitzende des Bundesausschusses Frauen im Sport.

 

Am 1. Oktober ist Startschuss des Projektes - durch die zuständige Bundesministerin

 

 

Unterstützung und Förderung erhält die Kampagne durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Deutsche Telekom. Die zuständige Bundesministerin hat es sich daher auch nicht nehmen lassen, am 1. Oktober den Startschuss für diese DSB- Frauenkampagne persönlich zu geben. Renate Schmidt wird in einem Impulsreferat ihre Gedanken zur Kampagne den delegierten Frauen aus den DSB-Mitgliedsverbänden vortragen und anschließend an einer Diskussionsrunde teilnehmen, an der auch DSB-Präsident Manfred von Richthofen, Sylvia Stange für die Deutsche Telekom, Ilse Ridder-Melchers, Dr. Angelika Machinek vom Deutschen Aero-Club und Martina Zellner vom Deutschen Skiverband teilnehmen werden.

 

Wichtige Kampagne zur Stärkung der Rolle und Präsenz der Frauen

 

 

Die veränderte Altersstruktur, die verstärkte Erwerbstätigkeit der Frauen, immer mehr Single-Haushalte, Alleinerziehende, Arbeitslosigkeit und andere Belastungen bleiben nicht ohne Auswirkungen auf die Vereinsarbeit. Das sind Entwicklungen, auf die auch der Sport reagieren muss und mit der Kampagne reagieren will. Viele engagierte Vereinsfrauen haben sich für diese neuen Herausforderungen bereits Verbündete gesucht und Netzwerke aufgebaut, mit Kindergärten, Schulen und Seniorenheimen, Kirchen und Frauenbüros.

 

Im Rahmen der Kampagnenarbeit wollen die Frauen miteinander und voneinander lernen, damit die 90.000 Turn- und Sportvereine flächendeckend „Sport für alle Frauen" zeitgemäß anbieten. Längst hätten auch andere den Frauensport als interessantes Kommunikations- und Werbemittel für ihre Klientel erkannt, und Vereine guckten plötzlich verdutzt in die Röhre, weil andere ihren Platz bereits besetzt hätten, so eine Kennerin der Szene. Mit all diesen Fragen und der bundesweiten Umsetzung der Frauenkampagne in Form von Mitmachtagen und Aktionen und der Herausforderung, mehr Frauen für die Gremienarbeit und Führungsaufgaben zu gewinnen, werden sich die Delegierten auf der diesjährigen Frauenvollversammlung befassen.

 

Auf der Tagesordnung der Vollversammlung steht auch die Beratung und Beschlussfassung eines frauenpolitischen Positionspapiers des Bundesausschusses Frauen im Sport, mit dem die DSB-Frauen die Ziele bis 2010 umreißen. Die DSB-Frauen fordern, dass der Frauenförderplan und die Beschlüsse zur Anwendung von Gender-Mainstreaming als Handlungsstrategie im DSB selbst und von den Mitgliedsverbänden konsequent umgesetzt werden, im Interesse der eigenen Glaubwürdigkeit und erst recht im Interesse des Sportes selbst. „Auch im Sport kommt es einer Verschleuderung von Ressourcen gleich, wenn das Potenzial von 40 Prozent Mitgliedern nur zu 10 bis 20 Prozent ausgeschöpft wird. Wenn sich der Sport weiterhin nur mit überwiegend älteren Herren an der Spitze präsentiert, ist er für Nachwuchskräfte, ob junge Frauen oder Männer, wenig attraktiv", so Ilse Ridder-Melchers.