"Frauenvertreterinnen in die Präsidien"

Bei Treffen der haupt- und ehrenamtlichen Frauenvertreterinnen der südlichen Landessportbünde waren vor allem Projekte und Initiativen zur Gleichstellung Thema.

DOSB-Vizepräsidentin Ilse Ridder-Melchers will mehr Frauen an die Spitze der Sportorganisationen bringen. Foto: DOSB
DOSB-Vizepräsidentin Ilse Ridder-Melchers will mehr Frauen an die Spitze der Sportorganisationen bringen. Foto: DOSB

Beim Treffen in Saarbrücken machten die Teilnehmerinnen deutlich: Ein nach wie vor brennendes Thema bleibe die Beteiligung von Frauen in den Präsidien und Vorständen der Sportorganisationen. 17 Prozent Frauen in den Präsidien der Landessportbünde, nur 12 Prozent Frauen in den Präsidien der Spitzenverbände und 20 Prozent bei den Verbänden mit besonderen Aufgaben sei ein Armutszeugnis für den Sport. Schließlich liege der Mitgliederanteil der Frauen und Mädchen heute bei rund 40 Prozent – Tendenz steigend.

"Wir müssen mehr Frauen an die Spitze der Sportorganisationen bringen. Frauenvertreterinnen sind nachweislich der Motor für Innovation und Öffnung der Verbandsarbeit für Gender und Diversity-Fragen. Daher gehören sie mit Sitz und Stimme in die Präsidien und Vorstände." Mit diesen Worten fasste Ilse Ridder-Melchers, DOSB Vizepräsidentin, die Beratungen zusammen und wurde dabei einhellig von den Teilnehmerinnen unterstützt. Ilse Ridder-Melchers empfahl den Frauenvertreterinnen, sich bei ihren Forderungen an den klaren Zielvorgaben des DOSB in seiner Satzung und in den Arbeitsprogrammen zu orientieren und sich viele Verbündete in den Entscheidungsgremien zu suchen. Als Rückenwind, ergänzte sie, könnten die Befunde des Sportentwicklungsberichtes genutzt werden. Niemand komme an den Frauen vorbei, wenn es um die Mitgliederentwicklung und das Ehrenamt geht.

Ilse Ridder-Melchers präsentierte die Arbeitsschwerpunkte des DOSB bis 2014 im Bereich Frauen und Gleichstellung. Auch der Dachverband setzte nach wie vor einen Schwerpunkt auf "Frauen an die Spitze". Mit den Erkenntnissen und Erfahrungen der Aktionen "Frauen gewinnen" werden verschiedene Projekte weiterentwickelt und miteinander verknüpft, um einen höheren Mehrwert zu generieren. Um Frauen für Führungsaufgaben zu motivieren, werden die Führungstalente-Camps fortgeführt. Der Verbandswettbewerb wird neu aufgelegt, um über Vorbilder zu werben. Außerdem werden weitere Mitgliedsorganisationen im Rahmen einer Organisationsberatung von Expertinnen und Experten begleitet. Darüber hinaus wird der DOSB unter Mitwirkung von Athletensprecher, dsj und Leistungssport-Abteilung ein Mentoring-Projekt initiieren, das sich gezielt an junge Frauen aus dem Spitzensport richtet, die im Anschluss an ihre sportliche auch eine ehrenamtliche Karriere anstreben.

Außerdem werde die Aktion "Gewalt gegen Frauen – nicht mit uns" fortgeführt, im Rahmen derer auch die begleitenden Informations- und Fortbildungsveranstaltungen ausgebaut würden. Zum Netzwerkprojekt "Mehr Migrantinnen in den Sport" sei ein Nachfolgeantrag in Vorbereitung, damit die erfolgreiche Integrationsarbeit fortgesetzt werden könne.


  • DOSB-Vizepräsidentin Ilse Ridder-Melchers will mehr Frauen an die Spitze der Sportorganisationen bringen. Foto: DOSB
    DOSB-Vizepräsidentin Ilse Ridder-Melchers will mehr Frauen an die Spitze der Sportorganisationen bringen. Foto: DOSB