"Friedlich" und "interkulturell" Fußball spielen
Die Abwehr von Gewalt und Rassismus stehen auch im Sport ganz oben auf der Agenda. Deshalb veröffentlichen die Sportjugend Hessen und der Hessische Fußballverband ein Handbuch mit vielen Hintergrundinformationen und Tipps zum Thema Konfliktmanagement im Fußball.

12.03.2006
In dem Handbuch wurden Ergebnisse aus der nunmehr fast acht Jahre andauernden Kooperation im Projekt „Interkulturelle Konfliktmanagement/Mediation im Fußball“ zusammengetragen. Im Verlauf des Projektes ist ein umfangreiches Konfliktmanagement-Angebot für die hessischen Fußballvereine entwickelt und erprobt worden. Allein im Zeitraum 2002 - 2005 wurden über 8.700 Personen, vom Trainer über den Schiedsrichter bis zum F-Juniorenspieler, für einen professionellen Umgang mit Konflikten im und um den Fußball qualifiziert. Darüber hinaus zeichnet sich das Projekt auch durch umfangreiche Fußball-Untersuchungen aus, deren Ergebnisse im Handbuch sehr praxisnah und verständlich vorgestellt werden.
Das 132 Seiten umfassende Buch spricht ein breites Publikum an. So finden die Jugendtrainerin, die mit ihrer Mannschaft ein »Fairness-Training« durchführen möchte, ebenso wie der Schiedsrichter, der sich hinsichtlich Gewaltprävention gut auf seinen Einsatz vorbereiten will, und der Sportjurist, der Mediation (Konfliktvermittlung) im Rahmen eines Sportgerichtsverfahrens einsetzt, wichtige Informationen für die eigene Arbeit. Das Handbuch zeigt auch den Verbandsführungskräften, wie man ein Konfliktmanagement-Projekt erfolgreich aufbaut und steuert, und (Sport- oder Sozial-) Wissenschaftler finden in den vielen Untersuchungsergebnissen Anregungen für die weitere Forschungsarbeit.
Der Hessische Fußballverband (HFV) war 1998 einer der ersten Fußballlandesverbände, der das Thema Gewaltprävention und Konfliktbearbeitung offensiv aufgriff, und damit auf diesem Gebiet bundesweiter Vorreiter geworden ist. Ermöglicht wurde dies durch die enge Kooperation mit der Sportjugend Hessen, die das Projekt seit Beginn leitet und stetig weiterentwickelt.
Finanziell unterstützt wird das Projekt durch das Programm „entimon – gemeinsam gegen Gewalt und Rechtsextremismus“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie über das HFV Projekt „ballance 2006 – Integration und Toleranz für eine friedliche Fußballwelt-meisterschaft“ und über das Sportamt der Stadt Frankfurt.
Weitere Informationen zum Handbuch und zum Projekt erteilt Angelika Ribler (Projektleiterin) unter ARibler(at)sportjugend-hessen.de. Das Handbuch kann zum Preis von 8,- Euro bei der Sportjugend Hessen, Otto-Fleck-Schneise 4, 60528 Frankfurt oder unter info(at)sportjugend-hessen.de bestellt werden