„Mit dir inklusiv im Sport“

Wegweisendes Projekt, um Kinder und Jugendliche mit Behinderungen in Sportvereine zu integrieren und ihnen eine langfristige Teilnahme an sportlichen Aktivitäten zu ermöglichen

ein Gruppenfoto mit zwei  Roll-Ups, auf denen "Mit Dir" zu lesen ist
Das Projekt wurde in fünf Modellregionen erfolgreich umgesetzt / Foto: Uwe Winter

Seit dem 1. September 2019, also seit nunmehr fünf Jahren, haben der Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Hessen (LVKM Hessen) und die Sportjugend Hessen gemeinsam das Projekt „Mit dir inklusiv im Sport“ umgesetzt. Das von Aktion Mensch und SPORTLAND HESSEN geförderte Projekt war wegweisend dafür, Kinder und Jugendliche mit Behinderungen in Sportvereine zu integrieren, um ihnen eine langfristige Teilnahme an sportlichen Aktivitäten zu ermöglichen. Umgesetzt wurde es seither in fünf Modellregionen - doch am 30. Juni 2024 ist das Projekt ausgelaufen. 

Das Projekt und sein Erfolgskonzept

Ein zentraler Aspekt des Projektes sind sogenannte „Inklusions-Lots*innen“, die als Ansprechpartner*innen sowohl für Vereine als auch für Kinder und Jugendliche mit Behinderung und deren Familien agieren. Sie beraten zu allgemeinen Fragen der Inklusion, geben Tipps für die konkrete Umsetzung inklusiver Angebote und helfen bei der Suche nach passenden Angeboten. Neben der Beratung und Vermittlung begleiten sie die Kinder und Jugendlichen auch zu den ersten Übungsstunden und vermitteln allen Beteiligten so ein Gefühl der Sicherheit.

Für diese Aufgabe wurden die Engagierten umfangreich geschult. Neben Wissen über Inklusion, Teilhabe, Sport für Menschen mit Mehrfachbehinderung, einfacher Sprache und Assistenzleistungen umfasste die Qualifizierung auch Themen wie Öffentlichkeitsarbeit über Social Media sowie Projekt- und Vereinsförderung und Kindeswohl.

Referatsleiter Frank Eser betont die Wichtigkeit der Sport-Inklusionslotsen: „Dieses Projekt hat gezeigt, dass Inklusion gelingen kann, wenn wir Kümmerer vor Ort haben!“

Herausforderungen und Erfolge trotz Pandemie

Das Projekt hatte mitten in der Corona-Pandemie begonnen, was zahlreiche Herausforderungen mit sich brachte. Dennoch konnte es zahlreiche Erfolge verzeichnen. Von Januar 2022 bis März 2024 wurden insgesamt 413 Beratungs-, Begleitungs- und Netzwerkanfragen an die Lots*innen gestellt und über 100 Kinder und Jugendliche erfolgreich in Sportangebote begleitet.

Und das Engagement ging weit über diese Kernaufgabe hinaus: Das Projekt wurde durch Beiträge, Veranstaltungen und die Vorstellung inklusiver Vereine auf Instagram publik gemacht. Ein Adventskalender sowie digitale Athleteninterviews in Kooperation mit SOHE erhöhten die Sichtbarkeit. Durch diese umfassende Öffentlichkeitsarbeit, die durch Informationsveranstaltungen ergänzt wurde, konnten zahlreiche Übungsleitende, Vereinsvertreter*innen und Verantwortliche aus der Politik für das Thema Inklusion im Sport sensibilisiert werden. Zudem konnten auch über verschiedene Austauschformate regionale Netzwerke etabliert werden, die sich gemeinsam für mehr Inklusion einsetzen.

Außerdem wurden Prüfer*innen für das Deutsche Sportabzeichen für Menschen mit Behinderungen geschult und eine inklusive Übungsstunde für das „Sportabzeichen to Go“ während der Pandemie entwickelt. In den fünf Modellregionen wurden zahlreiche inklusive Veranstaltungen wie etwa ein Vielfaltsfeste oder Aktionstage umgesetzt.

Ungewisse Zukunft

Das Projekt „Mit dir inklusiv im Sport“ zeigt eindrucksvoll, wie durch gezielte Maßnahmen und umfangreiche Unterstützung die Inklusion im Sport vorangetrieben werden kann. Die positiven Auswirkungen auf die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen sowie auf die beteiligten Vereine sind ein ermutigendes Zeichen für eine inklusivere Zukunft im Sport.

Trotz all dieser Erfolge gibt es bisher keine finanzielle Förderung, um das Projekt fortzuführen oder, wie ursprünglich erhofft, von den Modellregionen auf weitere Sportkreise auszuweiten. Es bleibt zu hoffen, dass die aufgebauten Strukturen nachhaltig dazu beitragen, das Thema vor Ort präsent zu halten. Das umfassende Engagement der Inklusions-Lots*innen wird jedoch nicht leicht zu ersetzen sein.

„Die Vereinbarung zur Inklusionsarbeit im Koalitionsvertrag der Hessischen Landesregierung gibt uns Hoffnung, dass über eine neue Förderung die positiven Ergebnisse in den kommenden Jahren in die Fläche gebracht werden können“, so Frank Eser, Referatsleiter Vielfalt im Sport der Sportjugend Hessen.

Weitere Infos gibt es hier. 

(Quelle: Sportjugend Hessen)


  • ein Gruppenfoto mit zwei  Roll-Ups, auf denen "Mit Dir" zu lesen ist
    ein Gruppenfoto mit zwei Roll-Ups, auf denen "Mit Dir" zu lesen ist