Fünf Medaillen für Deutschland

Bei der Eisschnelllauf Einzelstrecken-WM im bayerischen Inzell konnte das deutsche Team mit fünf Medaillen überzeugen. Jenny Wolf gewann über 500 m zum vierten Mal Gold.

Jenny Wolf gewinnt in Inzell zum vierten Mal in Folge Gold. Foto: picture-alliance
Jenny Wolf gewinnt in Inzell zum vierten Mal in Folge Gold. Foto: picture-alliance

Der niederländische Eisschnelllaufsport präsentierte sich bei den Essent ISU Einzelstrecken-Weltmeisterschaften in Inzell unbestritten als die Nr. 1. Aus zwölf Wettbewerben holten die holländischen Kurven-Cracks 13 Medaillen (4-5-4). Mit zwei Gold- und zwei Silbermedaillen war Ireen Wüst die "Queen von Inzell" und sicherte sich aus dem Preisgeld-Topf des Welt-Verbandes ISU knapp 10.000 US-Dollar. Die ISU hatte insgesamt 144.000 US-Dollar für diese WM ausgeschrieben.

Die DESG als WM-Gastgeber war in ihrer Erwartungshaltung von vier Medaillen ausgegangen - fünf sind es letztlich geworden. Die Berlinerin Jenny Wolf krönte ihre persönliche Bilanz mit dem vierten Gold in Folge über 500 m. Zum WM-Abschluss freute sich Claudia Pechstein an der Seite von Stephanie Beckert und Isabell Ost über Bronze im Team-Wettbewerb. Bereits am Samstag hatte Claudia Pechstein über 5.000 m Bronze gewonnen. Stephanie Beckert war auf der Langstrecke sogar noch etwas schneller und errang die Silbermedaille vor Doppel-Olympiasiegerin Martina Sablikova.

Hochzufrieden war aber auch die Inzeller Organisation als Ausrichter der WM mit ihrem 13. internationalen Championat seit 1969 - dem ersten allerdings unter einem Hallendach. Die neue "Max Aicher Arena" war an allen vier Wettkampftagen mit jeweils rund 6.000 Zuschauern täglich restlos ausverkauft. "Wir konnten die Kartennachfrage bei weitem nicht erfüllen. Das Interesse war noch nie so groß wie für diese WM", resümierte OK-Chef Hubert Graf.

Auch über das Fernsehen konnten Inzell und der Eisschnelllaufsport einen Erfolg verbuchen. Das ZDF als Host Broadcaster verzeichnete am Samstag einen Marktanteil von 21,1 Prozent mit 2,36 Millionen Zuschauern an deutschen Bildschirmen.

Bis auf "kleine menschliche Pannen" wie bei den Siegerehrungen, so Graf, habe es keine organisatorischen Beeinträchtigungen gegeben. Im Gegenteil: Die technischen Voraussetzungen für die Athleten aus 23 Nationen waren nahezu optimal. Graf: "Wenn wir etwas mehr Erfahrung für das Zusammenspiel von Heizung und Lüftung in der Halle gewonnen haben, wird man in Inzell auch noch bessere Leistungen sehen, als wir sie schon bei dieser WM erlebt haben. Ich denke, in ein bis zwei Jahren werden wir wieder eine rekordträchtige Bahn anbieten können", glaubt Graf. 10.000-m-Weltmeister Bob de Jong (Niederlande) gab bei seinem Triumph schon einen ersten Hinweis darauf, dass Rekorde in Inzell vor allem auf den längeren Strecken keine Utopie bleiben müssen.

Zum "Stimmungs-Barometer" bei den Fans meinte Hubert Graf: "In einer Halle kommt die Stimmung natürlich besser rüber als in einer Freiluft-Arena." Bis auf Detailarbeiten in der Halle und vornehmlich an den Außenanlagen, die aufgrund des langen, harten Winters in der Fertigstellung beeinträchtigt worden sind, "steht" das 36-Millionen-Projekt Max Aicher Arena. "Die WM-Stimmung dieser WM wurde auch maßgeblich durch die tägliche Party-Meile in der Ortsmitte von den Fans mit getragen. Das war zweifellos ein Gewinn für die Veranstaltung", sagt Graf.

 

Quelle: SID


  • Jenny Wolf gewinnt in Inzell zum vierten Mal in Folge Gold. Foto: picture-alliance
    Jenny Wolf gewinnt in Inzell zum vierten Mal in Folge Gold. Foto: picture-alliance