Für Doping muss es ernsthafte Konsequenzen geben

 

Die Endfassung des neuen Anti-Doping-Codes hat die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) im Februar vorgelegt. Das 53 Seiten umfassende Werk, die zukünftige Bibel

der Dopingbekämpfung, soll bei der 2. Welt-Anti-Doping-Konferenz in Kopenhagen (3. bis 5. März) verabschiedet werden. Mit dem neuen Reglement sollen die Vorschriften weltweit standardisiert und harmonisiert werden. In der dänischen Hauptstadt beraten dann die Olympische Bewegung, die internationalen Sport-Verbände und Vertreter der Regierungen und öffentlichen Einrichtungen über die letzte Version.

In der nun vorliegenden Fassung sind in den vergangenen Jahren mehr als 1.000 Einwände und Vorschläge berücksichtigt worden. Wer das neue Doping-Statut nicht unterschreibt, soll in Zukunft von den Olympischen Spielen ausgeschlossen werden. Voraussichtlich tritt der Code zu den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin in Kraft. Der ursprünglich vorgesehene Termin zu den Sommerspielen 2004 in Athen kann nicht eingehalten werden, weil die Regierungen ein Anti-Doping-Gesetz installieren müssen, und das ist in der Kürze der Zeit nicht möglich.

Ein Streitpunkt wird aber die zweijährige Sperre bei Erstsündern werden. So sieht beispielsweise der Präsident des Radsport-Weltverbandes (UCI), Hein Verbruggen, keine rechtliche Grundlage für eine Zwei-Jahres-Sperre. „Die UCI und der Fußball-Weltverband (FIFA) sind die einzigen Verbände, die sich trauen, gegen die Pläne der WADA vorzugehen“, sagte Verbruggen. Beide Organisationen werten eine solch lange Dauer als Berufsverbot.

Dagegen verteidigt WADA-Chef Richard Pound die vorgeschlagene Lösung. „Wir wollen nicht auf den kleinsten gemeinsamen Nenner absinken. Für Doper muss es ernsthafte Konsequenzen geben, von denen auch eine Botschaft an andere ausgeht. Denn die Sportarten, in denen die Sanktionen minimal sind, waren nicht sehr erfolgreich im Kampf gegen Doping.“ So werden bisher im Radsport überführte Doper normalerweise nur für sechs Monate gesperrt, wobei die wettkampffreien Monate nicht mit eingerechnet werden.

In der Vergangenheit wurde Doping nach zwei Kriterien bewertet. Das verwendete Produkt muss die Gesundheit gefährden und die Leistung steigern. Künftig gilt ein weiterer Grundsatz: Das angewendete Produkt darf nicht dem sportlichen Geist widersprechen.