Gelungenes Zusammenspiel

Das European Youth Olympic Festivals (EYOF) ist das gelungene Zusammenspiel zwischen einem leistungssportorientierten Wettkampfgedanken und Wertevermittlung der olympischen Bewegung.

Das EYOF bietet viel Raum für neue Freundschaften, erste sportlicher Erfahrungen auf internationaler Bühne und Völkerverständigung. Foto: Team Deutschland
Das EYOF bietet viel Raum für neue Freundschaften, erste sportlicher Erfahrungen auf internationaler Bühne und Völkerverständigung. Foto: Team Deutschland

Im Nachwuchsleistungssport sind die sportlichen Anforderungen an die Jugendlichen bereits hoch. Die hochmotivierten jungen Athlet*innen arbeiten mit großem Kraft- und Zeitaufwand neben den schulischen Anforderungen daran, sich sportlich weiterzuentwickeln. Oftmals stehen sichtbare Erfolge in Form von Wettkampfergebnissen und persönlichen Bestleistungen im Vordergrund. In einzigartiger Weise mischt sich beim EYOF für viele der jungen Athlet*innen erstmalig der Leistungsgedanke mit der Vermittlung der weiteren Werte der olympischen Bewegung. Denn neben dem Streben nach persönlichen Bestleistungen stehen beim größten internationalen Multisportevent für die Altersgruppe der 14- bis 18-Jährigen das Ideal des friedlichen Leistungsvergleichs, der Freundschaft und der Völkerverständigung sowie der Fairplay-Gedanke im Fokus.

Natürlich bleibt die sportliche Leistung auf der internationalen Bühne entscheidend, doch der olympische Geist des Jugendfestivals und das Zusammentreffen der leistungssportlichen Jugend Europas bietet viel Raum, um Freundschaften zu schließen, einen respektvollen Umgang miteinander zu pflegen und die gegenseitige Unterstützung der nationalen und internationalen Sportfamilie zu erfahren.

Auch im slowenischen Maribor wurde dieses Zusammenspiel wieder eindrücklich sichtbar. So bedankten sich die späteren Handball-Goldmedaillengewinner bereits vor dem Finalspiel per emotionaler Videobotschaft für die beeindruckende Unterstützung beim gesamten Team D. Im Judo wurden Dank der gemeinsamen Vorbereitungen mit den Athlet*innen aus Frankreich, Luxemburg und der Schweiz enge Freundschaften geknüpft, die zu gegenseitigen Anfeuerungsrufen bei den Wettkämpfen geführt haben und über die Zeit in Maribor hinweg bestehen werden. Beim Schwimmen holten sich die Trainer*innen nicht nur Tipps für passendes Trainingsequipment bei den schwedischen Kolleg*innen, sondern entwickelten Pläne für ein gemeinsames Trainingslager mit den Teams aus Großbritannien und den Niederlanden. Es gab zahlreiche weitere solcher besonderen Begegnungen und daraus entstandene Verbindungen in Maribor.

Die slowenischen Gastgeber*innen haben mit einer hervorragenden Organisation, einer für die Athlet*innen perfekt inszenierten Eröffnungsfeier und ihrer Gastfreundlichkeit für einen einzigartigen Rahmen der 17. Sommer-Ausgabe des EYOFs gesorgt. Insbesondere die kurzen Wege zwischen den Sportstätten, den Unterkünften der Athlet*innen und den weiteren Veranstaltungen des Jugendfestivals ermöglichten es den Delegationen, viele Sportarten zu sehen und zahlreiche Eindrücke mitzunehmen. Das EYOF-Feeling war ganz besonders beim nationen- und sportartübergreifenden Essen in der Mensa, aber auch in der ganzen Stadt präsent. Das Team D fühlte sich im Sportland Slowenien zu jeder Zeit herzlich willkommen.

In sportlicher Hinsicht konnten unsere Nachwuchsathlet* auf ganzer Linie überzeugen. Nach sechs Wettkampftagen hat Team D 11 Gold-, 11 Silber- und 9 Bronzemedaillen, 56 Top 8 Platzierungen sowie zahlreiche persönliche Bestleistungen erreicht. Mit insgesamt 31 Medaillen belegt das Team D den 2. Platz des Medaillenspiegels hinter Italien und vor Frankreich. Das Betreuer*innen-Team hat mit der professionellen Vorbereitung und der Unterstützung in den verschiedenen Funktionen vor Ort maßgeblich zum Erfolg der Nachwuchsathlet*innen des Team D beigetragen. Daher möchte ich dem ganzen Team hinter dem Team D meinen herzlichen Dank aussprechen. Auch die Unterstützung durch die mitgereisten Eltern und Freunde der Athlet*innen schätzen wir sehr. Wir konnten in diesem Jahr erneut beweisen, dass wir sowohl eine der größten Delegationen sind als auch einen großen Zusammenhalt an den Tag legen.

Es war beeindruckend mitzuerleben, dass die besten deutschen Nachwuchsathlet*innen bei ihrem meist ersten internationalen Wettkampf in vielen Sportarten mit der europäischen Konkurrenz mithalten können. Wir haben viele wunderbare junge Persönlichkeiten kennengelernt, die das Team D besonders gemacht haben. Das Leuchten und die Begeisterung in
den Augen der Athlet*innen zu sehen, erzeugt immer wieder Gänsehaut. Besonders in der heutigen Zeit brauchen wir möglichst viele junge Athlet*innen, die Lust auf Leistung haben und sich neben der sportlichen und schulischen Entwicklung auch persönlich so entwickeln, dass sie ihr Potential im Sport und darüber hinaus voll entfalten können. Wir hoffen, dass die gewonnenen Erfahrungen beim EYOF für ihre weitere Karriere im Leistungssport noch stärker motivieren. Es bleibt spannend zu beobachten, wen wir später bei den Olympischen Spielen im Team D wiedersehen werden.

(Autorin: Patrizia Wittich, Chefin de Mission)

In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.


  • Das EYOF bietet viel Raum für neue Freundschaften, erste sportlicher Erfahrungen auf internationaler Bühne und Völkerverständigung. Foto: Team Deutschland
    Gruppenfoto der Teilnehmenden des EYOF Maribor 2023 im Freien Foto: DOSB
  • Chefin de Mission Patrizia Wittich. Foto: Team Deutschland
    Chefin de Mission Patrizia Wittich. Foto: Team Deutschland