Gemeinsamer Workshop von DSB und IAT/FES zu den Olympischen Winterspielen in Turin 2006

Seit 1996 werden vom Bereich Leistungssport des DSB gemeinsam mit dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig sowie dem Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) in Berlin Workshops zur Analyse des zurückliegenden Olympiazyklus und der Ergebnisse der Olympischen Spiele durchgeführt.

Sie werden im 2-Jahres-Rhythmus organisiert und haben sich inzwischen als eine wichtige Veranstaltung an der Schnittstelle zwischen Trainingswissenschaft und Trainingspraxis etabliert. Wissenschaftler, Trainer, Sportdirektoren und Funktionäre nehmen die Gelegenheit gerne an, um in interdisziplinärer Runde aktuelle Tendenzen zu diskutieren, erfolgreiche Konzepte vorzustellen oder auf vorhandene Defizite hinzuweisen und daraus Strategien für ihre Sportart im kommenden Olympiazyklus zu entwickeln.

 

Mit nicht weniger als 173 Teilnehmern aus zehn Sportarten fand der „Turin 2006 - Workshop“ am 24. und 25. April 2006 in Leipzig statt. Neben Vertretern des Deutschen Sportbundes, Sportwissenschaftlern der beiden Forschungsinstitute, der Universitäten München, Freiburg und Heidelberg gehörten eine ganze Reihe von Trainern wie C. Schreyl (Skilanglauf), Th. Schubert (Eisschnelllauf) U. Müssigang (Biathlon), P. Rohwein (Skisprung), J. Müller (Skeleton) und I. Schindler (Eiskunstlauf) zu den Referenten. In den Mittelpunkt der Vorträge und Diskussionen wurden folgende Themen gerückt:

 

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Die Analyse der Olympischen Winterspiele und des Olympiazyklus 2002/06 mit dem Ziel, Entwicklungstendenzen internationaler Spitzensport- und Nachwuchssysteme aufzudecken.

 Der aktuelle Entwicklungsstand der prozessbegleitenden Trainings- und Wett-kampfforschung als Forschungstyp des Instituts für Angewandte Trainingswis-senschaft (IAT).

Entwicklungstendenzen in technologieorientierten Sportarten aus der Sicht des Instituts für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES).

Entwicklungen in den Wissenschaftsdisziplinen Sportmedizin, Sportpsychologie und Forschungstechnologie mit aktueller Relevanz für die Entwicklung sportlicher Spitzenleistungen.

Die Analyse nationaler Leistungs- und Trainingsentwicklungen und die sich daraus ergebenden Orientierungen und Folgerungen sowohl für das nationale Spitzensport- und Nachwuchssystem, als auch für die Trainings- und Wettkampfsysteme in Ausdauer-, Kraft- und Techniksportarten.

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Während des Workshops konnten damit die fortgeschrittensten Erfahrungen der Trainingspraxis in Verbindung mit der Umsetzung trainingswissenschaftlicher Erkenntnisse sportartübergreifend und interdisziplinär diskutiert werden. Dabei ging es um einen Beitrag zur Entwicklung fundierter Trainingsstrategien primär in den Wintersportarten. Die Präsenz von Vertretern verschiedener Sommersportverbände lässt aber auch darauf schließen, dass das Interesse und die Bereitschaft, voneinander zu lernen inzwischen über den Kreis der jeweils analysierten Sportarten hinausgingen. Ein Vorgehen, das in Zukunft einen noch höheren Stellenwert im deutschen Sport erhalten sollte.