Gemeinsames Basketballspiel erleichtert das Ankommen für Flüchtlinge

Beim Basketball Workshop in Gaziantep, Türkei lernten die Multiplikatoren/innen Dribbeln, Passgenauigkeit und soziale Kompetenzen.

Die DOSB-Experten Schwendemann und Božić mit den Teilnehmern/innen des Workshops. Foto: DOSB/Alassaf
Die DOSB-Experten Schwendemann und Božić mit den Teilnehmern/innen des Workshops. Foto: DOSB/Alassaf

Vom 14.08. bis 18.08.2017 fand unter dem Titel: „Basketball4Life“ ein interkultureller Basketball Workshop in Gaziantep statt. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) organisierte in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) den viertägigen Workshop mit den Experten Matthias Schwendemann und Aleksandar Božić. Neben dribbeln, passen und werfen wurde den Teilnehmern/innen vermittelt,  dass nicht nur sportliche Leistung für den Erfolg entscheidend ist, sondern auch Durchsetzungskraft, Kompromiss- und Teamfähigkeit. So erweiterten die Teilnehmer/innen ihre personalen und sozialen Kompetenzen, indem sie miteinander spielten und wetteiferten. Toleranz, Solidarität, Konfliktbewältigung und Interessenausgleich als Voraussetzung für ein gemeinsames Spiel bzw. Sporttreiben, wurden im sportlichen Handeln miteinander geübt.

Basketball funktionierte auch bei diesem Workshop als universelle Sprache, die weltweit auf die gleiche Art und Weise gespielt wird – unabhängig von Herkunftsland, Geschlecht oder Religion. Es ist vor allem der Teamsport, der das gegenseitige Entgegenkommen stärkt, resümierten DOSB-Experten Matthias Schwendemann und Aleksandar Božić nach ihrem Einsatz.

Ziel des Workshops war neben der Ausbildung von türkischen und syrischen Multiplikatoren/innen, die Sport- und Bewegungsangebote in Vereinen, Schulen und Gemeindezentren initiieren und etablieren sollen, der interkulturelle Austausch, die Förderung des Respekts, gegenseitige Achtung und Wertschätzung von Verschiedenheit zwischen syrischen Flüchtlingen und der aufnehmenden Gesellschaft in Gaziantep. Syrischen und türkischen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen soll auf diesem Wege ein verbesserter Zugang zu sinnstiftenden Aktivitäten geboten werden und zu sozialem Zusammenhalt führen. Den krönenden Abschluss des Basketball Workshops bildete ein Schnupper-Parcours für knapp 50 Kinder und Jugendliche von 9 bis 15 Jahren aus der türkischen und syrischen Bevölkerungsgruppe. Dabei konnten sie von 10 bis 14 Uhr ihre Fähigkeiten in den Bereichen Werfen, Dribbeln und Koordination testen und unter Beweis stellen.

Ein Teilnehmer resümierte: „Im Basketball, ähnlich wie im echten Leben, gibt es Höhen und Tiefen, Erfolg und Misserfolg, viele Herausforderungen und unzählige Hindernisse. Durch Basketball aber auch andere Teamsportarten, lernst du, ähnliche Situationen anzugehen, denen du auch im wirklichen Leben begegnen musst.“

Der Workshop wurde im Rahmen des Vorhabens „Sport für Entwicklung im Bildungsprogramm für syrische Flüchtlinge und aufnehmende Gemeinden, Türkei“,  das der DOSB in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Gaziantep umsetzt, organisiert und gefördert. Ausgerufenes Ziel ist   die Stärkung der  sozialen Kohäsion zwischen syrischen Flüchtlingen und den türkischen aufnehmenden Gemeinden. Im Fokus stehen die Vermittlung von Sport und Bewegung als integratives Element, Sport als Instrument der interkulturellen Begegnung und die Verbindung von Sport und Bildung, Gesundheit und Inklusion im Flüchtlingskontext.


  • Die DOSB-Experten Schwendemann und Božić mit den Teilnehmern/innen des Workshops. Foto: DOSB/Alassaf
    Die DOSB-Experten Schwendemann und Božić mit den Teilnehmern/innen des Workshops. Foto: DOSB/Alassaf