Gemeinschaft verwirklichen – auch im Sport?

Die Bethel athletics mit dem Motto „Gemeinschaft verwirklichen“ können Anstoß sein für gemeinsames Sporttreiben von allen Menschen, findet Autor Detlef Kuhlmann.

Bethel feiert in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag. Hier proben Bethelbewohner aus Bielefeld für eine Zirkusvorstellung. Foto: picture-alliance
Bethel feiert in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag. Hier proben Bethelbewohner aus Bielefeld für eine Zirkusvorstellung. Foto: picture-alliance

Sportfeste kennt jeder. Wir alle haben schon mal bei ihnen mitgemacht oder welche besucht – sei es in der Schule oder im Verein und ganz gleich, ob diese Veranstaltungen dann neuhoch-deutsch Event, Challenge, Contest oder Festival heißen oder als Sportwerbewoche bzw. einfach nur als Sport und Spiel daherkommen. Sportfeste sind etabliert. Aber jedes Sportfest ist anders. Vor rund zwei Jahrzehnten sind die von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, das größte Sozialuntenehmen Europas in kirchlicher Trägerschaft, auf die Idee gekommen, ein Sportfest zu veranstalten, das längst zu einer eigenen Marke geworden ist, und zwar mit nationaler und internationaler Ausstrahlung.

Bethel mit Sitz in Bielefeld und mit seinen rund 18.000 Bediensteten, die jährlich rund kranke 230.000 Menschen an verschiedenen Standorten in Deutschland versorgen, feiert in diesem Jahr 150. Geburtstag. Die Bethel athletics als eines der größten Sportfeste seiner Art weltweit fanden am vergangenen Samstag bereits zum 21. Male statt. Über tausend Athletinnen und Athleten mit und ohne Behinderungen folgten der Einladung in den Sportpark Gadderbaum nach Bielefeld, um beim Fußball und Reiten, im Judo und Schwimmen, beim Tanz und Tischtennis, aber auch bei wettbewerbsfreien Angeboten bis hin zum Tandemlauf und Rucksacksport mitzumachen.

Dass sich Bethel athletics zu einer feinen Adresse etablieren konnte, ist zu allererst dem engagierten Team des Bewegungs- und Sporttherapeutischen Dienstes der von Bodelschwinghschen Stiftungen mit einem rührigen ärztlichen Leiter Dr. Lutz Worms zu verdanken. Sie haben diesen besonderen Sporttag einst ins Leben gerufen und können sich auf hunderte von freiwilligen Helferinnen und Helfern aus Sportvereinen und örtlichen Schulen, aber auch auf Sportstudierende von benachbarten Hochschulen verlassen, die dazu beitragen, dass Bethel athletics für die Aktiven zu einem unvergesslichen Erlebnis wird – Siegerehrung und Medaillen eingeschlossen.

Bethel athletics folgt einer Vision, die die von Bodelschwingschen Stiftungen seit 2001 für ihre sozialpflegerische Arbeit mit Menschen in einem Slogan so auf den Punkt gebracht haben: „Bethel – Gemeinschaft verwirklichen“. Damit gemeint ist das selbstverständliche Zusammenleben, das gemeinsame Lernen und Arbeiten aller Menschen in ihrer Verschiedenheit. Dabei stellt sich dann die Frage: Ist „Gemeinschaft verwirklichen“ nicht per se für den Sport eine willkommene Vision. Bethel athletics mag ein Anstoß dafür sein. Wir alle können aber dafür sorgen, dass diese Vision tagtäglich im Sport von und mit allen Menschen gelebt und erlebt werden kann.

(Autor: Prof. Detlef Kuhlmann)

In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier als DOSB-Blog veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.


  • Bethel feiert in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag. Hier proben Bethelbewohner aus Bielefeld für eine Zirkusvorstellung. Foto: picture-alliance
    Bethel feiert in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag. Hier proben Bethelbewohner aus Bielefeld für eine Zirkusvorstellung. Foto: picture-alliance