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Auf dem Fachforum Safe Sport der Deutschen Sportjugend am Donnerstag (18.11.) ging es um die Weiterentwicklung der Strategien für gewaltfreien Kinder- und Jugendsport.
Das Forum Safe Sport bietet jedes Jahr eine bundesweite Austauschplattform zu aktuellen Themen. Das Thema des diesjährigen 12. Forums könnte dabei aktueller nicht sein. Mit fast 140 Teilnehmenden, darunter viele Ansprechpersonen für Prävention sexualisierter Gewalt und Kinderschutz aus den Mitgliedsorganisationen sowie Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft, diskutierte die Deutsche Sportjugend (dsj) am 18. November 2021.
Um mehr Erkenntnisse über die verschiedenen Gewaltformen im Sport zu erlangen, ist die Wissenschaft stets ein wichtiger Partner an der Seite der dsj. 2018 hat sie sich dazu entschieden, Praxispartnerin im europäischen Forschungsprojekt CASES „Child Abuse in Sport: European Statistics“ zu werden, das zu diesem Zeitpunkt erstmalig eine Studie zur Häufigkeit von Erfahrungen mit sexualisierter, physischer und psychischer Gewalt von Kindern und Jugendlichen im organisierten Sport im Vergleich mit sechs europäischen Ländern entwickelte. Die Ergebnisse für Deutschland wurden während des Forums erstmalig von Prof. Dr. Bettina Rulofs von der Deutschen Sporthochschule Köln präsentiert und eingeordnet.
„Die Ergebnisse zeigen, dass für uns – die Verantwortlichen im organisierten Sport – eines immer an erster Stelle stehen muss: Wir müssen uns jeglicher Form von Gewalt, insbesondere im Kinder- und Jugendsport, mit aller Kraft entgegenstellen”, machte Stefan Raid, 1. Vorsitzender der dsj, deutlich. Die dsj hat mit dem neuen, erweiterten Handlungsfeld „Kinder- und Jugendschutz im Sport“ ihre strategische Ausrichtung bereits erweitert. Sie richtet ihren Blick zukünftig nicht nur auf sexualisierte Belästigung und Gewalt, sondern öffnet die Perspektive hin zum Schutz vor jeglicher interpersonaler Gewalt im Sport.
Unterschiedliche Expert*innen waren in diesem Jahr zu Gast und diskutierten gemeinsam mit den Teilnehmenden, u. a. am Beispiel des “Kindeswohl-Teams” der Sportjugend Hessen, wie Gewalt gegen Kinder im Sport ganzheitlich betrachtet werden und mit dem Aspekt des Schutzes vor interpersonaler Gewalt weiterentwickelt werden kann. Die Rechte von Kindern und Jugendlichen im Sport sollten zwingend wahrgenommen werden, denn sie sind das Fundament für die Arbeit im Kinder- und Jugendschutz; es ist nicht nur wichtig, im Sport etwas zu tun, sondern es gibt ein Recht der Kinder und Jugendlichen darauf, dass es getan wird.
Dem offiziellen Teil schlossen sich Workshops an, um die Erkenntnisse des Vormittags für die praktische Umsetzung im Kinder- und Jugendsport zu vertiefen und thematische Schwerpunkte der Präventions- und Interventionsarbeit zu beleuchten. Einen weiteren Schwerpunkt der Workshops stellte der gemeinsame Austausch über Mindeststandards zur flächendeckenden Umsetzung von Schutzkonzepten in Sportvereinen und die Frage, wie mehr Sportvereine erreicht werden können, dar.
Sowohl die Präsentationen als auch die inhaltliche Dokumentation des Forums werden in Kürze auf der dsj-Website veröffentlicht.
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