Gleichstellungspreise nach Erfurt, Bremen und Oberwesel

Der ESV Lok Erfurt ist der erste Preisträger des DOSB-Gleichstellungspreises in der Sparte Sportvereine.

Die erfolgreichen D-Mädchen im ESV Lok Erfurt; Foto: DOSB/Anja Schnabel
Die erfolgreichen D-Mädchen im ESV Lok Erfurt; Foto: DOSB/Anja Schnabel

Für den erfolgreichen Aufbau einer Mädchenfußballsparte, die es in nur drei Jahren bereits zu einer Landesmeisterschaft und 48 aktiven Spielerinnen brachte, wurde der Verein am Freitagnachmittag im Rahmen der Frauen-Vollversammlung des DOSB in der Erfurter Staatskanzlei in Anwesenheit der thüringischen Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und DOSB-Präsident Thomas Bach durch die DOSB-Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung, Ilse Ridder-Melchers, ausgezeichnet.

Der ESV Lokomotive Erfurt und sein Mädchenfußballprojekt sind Teil des DOSB-Programms „Integration durch Sport“. Als sogenannter Stützpunktverein engagiert sich der Verein gezielt für die Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Alter und Geschlecht spielen dabei
eine nicht unwichtige Rolle: Gerade Mädchen und Frauen sowie allgemein Ältere mit Migrationsgeschichte sind in Sportvereinen immer noch unterrepräsentiert.

Bis 2009 spielte beim ESV Lokomotive 1927 Erfurt e.V. kein einziges Mädchen Fußball – heute kicken 48 Mädchen im Vereinstrikot. Anfangs spielten die Nachwuchs-Fußballerinnen noch gegen Jungen-Mannschaften, wurden unterschätzt und belächelt. Dank Teamgeist und zunehmender Erfolge haben sie sich mittlerweile den Respekt auf dem Rasen erkämpft. So errangen sie den Landesmeistertitel der E-Juniorinnen in Thüringen und belegten im Bundesfinale der Fair-Play-Soccer-Tour 2012 den dritten Platz.

Der DOSB-Gleichstellungspreis für Einzelpersonen ging an Ingelore Rosenkötter aus Bremen, die eine von bisher drei Präsidentinnen eines Landessportbundes war. Darüber hinaus hatte sie zahlreiche weitere Engagements. Sie gehörte zu denjenigen, die 1979 den ersten Frauenförderplan für den deutschen Sport entwickelten. Als einzige Frau hat Rosenkötter auch die Fusionsgespräche zwischen Deutschem Sportbund und Nationalem Olympischen Komitee für Deutschland in der gemeinsamen Strukturkommission begleitet und damit die Gründung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) maßgeblich mit vorbereitet.

Preisträgerin in der Kategorie Nachwuchskandidatin bzw. –kandidat ist Lisa Monnerjahn vom DJK Oberwesel (Rheinland-Pfalz). Die Grundschullehrerin engagiert sich als Übungsleiterin in drei Sportarten, als Jugendleiterin, auf der DJK-Landes- und Bundesebene und im internationalen Jugendaustausch. Gleichzeitig setzt sich Monnerjahn erfolgreich dafür ein, dass neben ihr weitere Mädchen und Frauen Verantwortung im Sportverein übernehmen.

Ilse Ridder-Melchers sagte zu den Auszeichnungen: „Die Preisträgerinnen und Preisträger stehen dafür, wie Gleichstellung und Chancengleichheit im Sport umgesetzt werden können. Sie sind Vorbilder für Mädchen, Frauen und Vereine, sich ebenfalls für gleichberechtigtes Engagement im Sport einzusetzen.“

(Quelle: DOSB)


  • Die erfolgreichen D-Mädchen im ESV Lok Erfurt; Foto: DOSB/Anja Schnabel
    Die erfolgreichen D-Mädchen im ESV Lok Erfurt; Foto: DOSB/Anja Schnabel
  • Gleichstellungspreisträgerin Ingelore Rosenkötter (m.) mit Mona Küppers, Christine Lieberknecht, Ilse Ridder-Melchers, Thomas Bach (v.l.). Foto: DOSB/Anja Schnabel
    Gleichstellungspreisträgerin Ingelore Rosenkötter (m.) mit Mona Küppers, Christine Lieberknecht, Ilse Ridder-Melchers, Thomas Bach (v.l.). Foto: DOSB/Anja Schnabel
  • Preisträgerin Lisa Monnerjahn (l.) mit Ilse Ridder-Melchers und Thomas Bach. Foto: DOSB/Anja Schnabel
    Preisträgerin Lisa Monnerjahn (l.) mit Ilse Ridder-Melchers und Thomas Bach. Foto: DOSB/Anja Schnabel