Globale Spielermärkte und Nachwuchsförderung in Deutschland

Die Bundesligen haben sich als Ort für die sportliche Entwicklung der Nachwuchsspieler verabschiedet. Wettkampfpraxis können diese in ausreichendem Maße nur in den unteren Ligen erhalten, nur dort bekommen sie, auf niedrigerem Niveau, regelmäßige Spielanteile. So lautet das Urteil von Prof. Dr. Klaus Cachay und Lars Riedl (beide Universität Bielefeld), die in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift Leistungssport mit zahlreichen empirischen Befunden den Zusammenhang zwischen globalen Spielermärkten und nationaler Nachwuchsförderung erhellen.

 

 

 

In ihrem Fazit gehen die Autoren davon aus, dass letztlich nur die Vereine darüber entscheiden, ob und in welchem Maße sie effektivere Strukturen der Nachwuchsförderung etablieren, weil nur sie sich über regulierende Mechanismen verständigen können. Den Einfluss der Verbände halten die Autoren für gering: "Verbände haben im modernen Spitzensporteben eben keine hierarchische, sondern lediglich eine kontextuelle Steuerungsmöglichkeit".

 

 

 

Die aktuellen Bemühungen der Politik und der öffentlichen Sportverwaltungen um Einflussnahme erwähnen die Autoren mit Ausnahme des sogenannten Bosmann-Urteils nicht. Damit bleibt der Artikel in seinem abschließendem und wertenden Teil zwar hinter aktuellen politischen und sportpolitischen Entwicklungen zurück, empfiehlt sich aber wegen der erhobenen Daten dennoch als Hintergrundlektüre für die aktuelle Diskussion.

 

 

 

Die Zeitschrift Leistungssport wird vom Bundesvorstand Leistungssport des DSB herausgegeben und erscheint beim Philippka-Verlag. Rückfragen an die Redaktion sind an Herrn Helmut Nickel, Tel. 069/6700243 zu richten.

 

 

 



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