Goldener Samstag in Innsbruck: Vier deutsche Sieger

Die deutschen Nachwuchs-Olympioniken haben am vorletzten Tag der Jugend-Winterspiele in Innsbruck mit vier Goldmedaillen einen starken Schlussspurt hingelegt.

Sebastian Berneker raste in der Rodelbahn in Igls auf seinem Schlitten zum Skeleton-Gold. Foto: Liao Yujie/Xinhua
Sebastian Berneker raste in der Rodelbahn in Igls auf seinem Schlitten zum Skeleton-Gold. Foto: Liao Yujie/Xinhua

Den Anfang machte die Mixed-Staffel aus Biathleten und Skilangläufern in der Seefelder Arena. Dann flog das deutsche Team im gemischten Wettbewerb der Skispringer und Nordischen Kombinierer an gleicher Stelle zum Sieg, ehe die Skeletoni Jacqueline Lölling und Sebastian Berneker jeweils zu Gold rasten. Der zweite Platz von Marzellus Renn im Ski-Cross und die Bronzemedaille der Eishockey-Spielerinnen rundeten den erfolgreichsten Tag der deutschen Mannschaft bei der Premiere der Olympischen Jugend-Winterspiele ab.

In der Konkurrenz der Biathleten und Skilangläufer triumphierten Franziska Preuß (Haag/Biathlon), Victoria Carl (Zella-Mehlis/Langlauf), Maximilian Janke (Oberhof/Biathlon) und Christian Stiebritz (Goldlauter-Heidersbach/Langlauf) bei dichtem Schneetreiben nach 22,5 Kilometern in 1:04:23,4 Stunden vor Russland (59,1 Sekunden Rückstand) und den USA (59,6). „Damit habe ich wirklich nicht mehr gerechnet“, sagte Preuß, die insgesamt drei Gold- und eine Silbermedaille in Seefeld gewann. „Dieser Wettbewerb ist eine richtig gute Idee“, ergänzte Stiebritz, während Carl feststellte: „Team-Gold schweißt zusammen.“ Maximilian Janke kündigte stellvertretend für die gesamte Mannschaft an: „Heute geht das Licht nicht vor ein Uhr aus.“

Im Mannschaftswettbewerb der Skispringer und Nordischen Kombinierer war das deutsche Trio Katharina Althaus (Skispringen/Oberstdorf), Tom Lubitz (Nordische Kombination/Klingenthal) und Andreas Wellinger (Skispringen/Ruhpolding) eine Klasse für sich und siegte mit 640,1 Punkten vor der Slowakei (610,5 Punkte) und Kanada (587,0). „Richtig wichtig war, dass Katharina am Anfang gezeigt hat, wo der Hammer hängt“, sagte Lubitz. Althaus, Zweite im Einzel, hatte Deutschland mit ihrem Sprung auf 67,0 Meter auf die Siegerstraße gebracht und ihren Teamkollegen 28 Punkte Vorsprung mit auf den Weg gegeben, den diese sich nicht mehr nehmen ließen. „Gold ist Wahnsinn. Ich kann es noch gar nicht fassen, das kommt sicher erst in ein paar Stunden“, meinte Andreas Wellinger und Katharina Althaus sagte: „Der Team-Wettbewerb ist richtig schön.“

Auf der Olympiabahn von Igls holte sich Jacqueline Lölling von der RSG Hochsauerland durch die beste Zeit im zweiten Lauf Gold und war anschließend sprachlos: „Super, ich freu mich! Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Es braucht wahrscheinlich noch eine Weile, bis ich das realisiert habe.“ Der erste Durchgang war wegen irregulärer Bedingungen annulliert worden. Platz fünf belegte Kim Meylemans (WSV Königssee).

Sebastian Berneker sicherte sich den obersten Podestplatz durch Bestzeit in beiden Läufen. „Ich hätte nie gedacht, dass ich hier eine Medaille holen kann, erst recht keine goldene, und jetzt das – das ist so cool“, sagte der 16-Jährige vom WSV Königssee.

Die Eishockey-Spielerinnen schlugen im Spiel um Platz drei Kasachstan 7:4 (2:1, 3:1, 2:2) und dürfen sich über die Bronzemedaille freuen. Das sei ein „richtiges Happy-End“, sagte Dreifach-Torschützin und Spielführerin Valerie Offermann (Iserlohn): „Wir haben bei diesen Spielen viele Erfahrungen gemacht und sind stolz auf Bronze.“ Anna-Maria Fiegert (Landshut) ergänzte: „Das war ein richtiger Kampf. Jetzt sind wir einfach nur glücklich.“

Dank des zweitbesten Ergebnisses in der Qualifikation hinter Niki Lehikoinen (Finnland) gewann Marzellus Renn (Hindelang) die Silbermedaille. Weil das Finale wegen widriger Witterungsbedingungen im Kühtai nicht ausgetragen werden konnte, gingen die Resultate des Vorkampfes in die Wertung ein. „Ich hatte mir vorgenommen, unter die ersten Fünf zu kommen und nehme Silber gerne mit. Aber natürlich wäre ich lieber das Finale gefahren“, meinte Renn, als er am Samstagnachmittag in der Eishockey-Halle entspannt auf der Tribüne saß, den deutschen Mädels zujubelte und plötzlich von seinem Medaillengewinn erfuhr. Zu diesem Zeitpunkt ging der 16-Jährige noch davon aus, dass das Finale am Sonntag ausgefahren würde. Katharina Tordi (Rottach-Egern) belegte Platz sechs.

Im Shorttrack belegte Elisabeth Witt (Dresden) mit der aus Sportlern verschiedenster Länder zusammengesetzten Teamstaffel Platz vier über 3000 m.

Im Slalom der Alpinen kamen Nikolaus Ertl (Lenggries) und Lucas Krahnert (Mindelheim) beim Sieg von Sandro Simonet (Schweiz) auf die Plätze sechs und sieben.

Am Sonntag stehen mit deutscher Beteiligung noch die Entscheidungen im Männer-Bob und im Curling-Mixed-Wettbewerb an.

(Quelle: SID)


  • Sebastian Berneker raste in der Rodelbahn in Igls auf seinem Schlitten zum Skeleton-Gold. Foto: Liao Yujie/Xinhua
    Sebastian Berneker raste in der Rodelbahn in Igls auf seinem Schlitten zum Skeleton-Gold. Foto: Liao Yujie/Xinhua
  • Skispringerin Katharina Althaus (Mi.) siegte mit ihrem Disziplinkollegen Andreas Wellinger (li.) und dem Nordischen Kombinierer Tom Lubitz überlegen im gemischten Wettbewerb. Foto: Li Ming/Xinhua
    Skispringerin Katharina Althaus (Mi.) siegte mit ihrem Disziplinkollegen Andreas Wellinger (li.) und dem Nordischen Kombinierer Tom Lubitz überlegen im gemischten Wettbewerb. Foto: Li Ming/Xinhua
  • Nicht zu stoppen war Jacqueline Lölling, die sich im Skeleton der Frauen durchsetzte. Foto: Liao Yujie/Xinhua
    Nicht zu stoppen war Jacqueline Lölling, die sich im Skeleton der Frauen durchsetzte. Foto: Liao Yujie/Xinhua
  • Ganz vorn landete auch die Mixed-Staffel bestehend aus Biathleten und Skilangläufern mit Maximilian Janke, Franziska Preuß, Christian Stiebritz und Victoria Carl (v.l.). Foto: picture-alliance
    Ganz vorn landete auch die Mixed-Staffel bestehend aus Biathleten und Skilangläufern mit Maximilian Janke, Franziska Preuß, Christian Stiebritz und Victoria Carl (v.l.). Foto: picture-alliance
  • Marzellus Renn wurde mit Silber geehrt, nachdem das Finale abgesagt werden musste und die Qualifikationsläufe als Endergebnis zählten. Foto: Li Ming/Xinhua
    Marzellus Renn wurde mit Silber geehrt, nachdem das Finale abgesagt werden musste und die Qualifikationsläufe als Endergebnis zählten. Foto: Li Ming/Xinhua
  • Bronze holten die Eishockey-Mädels im Duell gegen Kasachstan. Foto: picture-alliance
    Bronze holten die Eishockey-Mädels im Duell gegen Kasachstan. Foto: picture-alliance