Für Biathletin Franziska Preuß und Rodler Christian Paffe hat sich der Traum vom Sieg bei den Olympischen Jugend-Winterspielen erfüllt. Die 17-jährige Preuss vom SC Haag setzte sich im 6-Kilometer-Sprint in der Seefeld-Arena mit 27,5 Sekunden Vorsprung nach nur einem Schießfehler gegen die Kasachin Galina Wischnewskaja durch. Der Hallenberger Paffe (17) raste auf der Olympiabahn in Igls zur Goldmedaille vor dem Letten Riks Kristens Rozitis. Toni Gräfe (Ilmenau) rückte nach einer Steigerung im zweiten Durchgang noch vom vierten auf den dritten Platz vor und gewann Bronze.
„Es ist wie ein Traum, ich kann es gar nicht glauben. Alles ist neu für mich, es ist so toll. Meine Familie ist hier, viele Freunde. Als ich nach dem letzten Schießen geführt habe, dachte ich nur noch: Lauf Franzi, lauf“, sagte Preuß nach ihrem Rennen. Die ehemalige Leichtathletin (800 m) war erst vor zwei Jahren zum Biathlon gekommen, nachdem sie von ihren Eltern zum Geburtstag einen Biathlon-Schnuppertag geschenkt bekommen hatte. Dass es sich um ein goldrichtiges Präsent handelte, erlebte Familie Preuß am Sonntag in Seefeld live mit. Ein riesiger Fanklub mit den Eltern an der Spitze jubelte Franziska Preuß im Ziel und am Abend bei der Siegerehrung im Stadtzentrum von Innsbruck zu. Als dort die deutsche Nationalhymne erklang, flossen bei der Oberbayerin wie schon im Zieleinlauf die Freudentränen. Am Montag hat sie nun beste Aussichten, auch im Verfolgungsrennen ganz vorne mitzumischen.
Gleich zwei Medaillen bejubelten die deutschen Rodler auf der Bahn in Igls. Christian Paffe legte dabei schon im ersten Lauf die Bestzeit vor und ließ sich die Führung auch im zweiten Durchgang nicht mehr nehmen, obwohl die Anspannung plötzlich gestiegen war: „Vor dem zweiten Lauf habe ich schon Druck verspürt. Doch das war kein Problem für mich“, meinte Paffe und kündigte an: „Jetzt werde ich erstmal feiern.“ Bronzemedaillengewinner Toni Gräfe sagte: „Der zweite Lauf war viel besser als der erste. Super!“ Die Siegerehrung der Rodler ist für Montagabend (19 Uhr) vorgesehen.
Knapp an den Medaillen vorbei schrammte Kombinierer Tom Lubitz. Der 16-Jährige aus Klingenthal hatte aus dem Springen zwar 20 Sekunden Vorsprung mit in die Loipe genommen, diese jedoch auf den folgenden zehn Kilometern nicht halten können. „Auf den ersten beiden Runden habe ich sogar noch Zeit gut gemacht. Zum Schluss war dann aber einfach keine Kraft mehr da. Das ist sicher nicht einer meiner besten Tage gewesen. Erstmal bin ich jetzt enttäuscht“, sagte Lubitz.
Platz sechs erkämpfte Biathlet Niklas Homberg (Berchtesgaden) im Sprint-Rennen über 7,5 Kilometer, nachdem er nach dem ersten Schießen noch auf Rang zwei gelegen hatte. Maximilian Janke (Oberhof) wurde 14., es siegte Cheng Fangming (China). Laura Hengelhaupt (Zella-Mehlis) belegte im 6-Kilometer-Sprint der Mädchen Rang 37.
In der Halfpipe erreichte Snowboarder Johannes Höpfl (Passau) Platz acht. Ski-Freestyler Lucas Mangold aus Garmisch-Partenkirchen kam in dem 180 Meter langen Kanal auf den zwölften Rang. „Das ist schon cool abgegangen“, sagte der 16-Jährige.
Bei den Alpinen wurde Nikolaus Ertl (Lenggrieß) in der Super-Kombination 14. Speed-Spezialist Lucas Krahnert (Mindelheim) fuhr die drittbeste Zeit im Super-G, fiel dann im Slalom aber noch auf Platz 23 zurück. Jenny Reinold (Berchtesgaden) und Alisa Krauß (Schellenberg) schieden im Super-G aus.
(Quelle: DOSB)
