Golfanlagen und Naturschutz Hand in Hand

Über 80 Teilnehmer informierten sich bei der "Golf&Natur"-Tagung des Deutschen Golf Verbandes (DGV) im Golfclub München-Riedhof über Nachhaltigkeit im Golfbetrieb.

Der Golfplatz in München-Riedhof ist besonders umweltfreundlich gestaltet. Foto: DGV
Der Golfplatz in München-Riedhof ist besonders umweltfreundlich gestaltet. Foto: DGV

Zur Tagung begrüßten Klaus Dallmeyer, DGV-Vorstand kaufmännischer Bereich, und Dieter Frank, Präsident des GC München-Riedhof, Clubverantwortliche und Geschäftsführer von Golfanlagen, Greenkeeper, Vertreter von Umweltorganisationen und Interessierte aus der Golfbranche.

Die Vorträge von Hans Joachim Leppelsack und Sabine Tapperzhofen (Landesbund für Vogelschutz Bayern (LBV), Johannes Beschneider (Vorsitzender Platz GC Lauterhofen), Horst Schubert (Vorstand G&CC Seddiner See AG) sowie Wolfgang Künneth und Serhat Kurnaz (GC München Riedhof) zeigten beispielhaft, wie durch Umweltmanagement auf Golfanlagen ein Beitrag zum Naturschutz geleistet wird. Zu den Referenten zählte auch Andreas Klages, Stellvertretender Direktor Sportentwicklung DOSB. Er untermauerte, dass Nachhaltigkeit und Sport strategische Partner seien.

Mittlerweile nehmen 126 Clubs an Golf&Natur teil, 38 haben bereits die höchste Zertifizierung Gold erhalten. Darunter auch der gastgebende Golfclub München-Riedhof, der das Programm vorbildlich umsetzt. Hier arbeiten Serhat Kurnaz, Golf&Natur-Beauftragter des GC, und Sabine Tappertzhofen, LBV-Geschäftsstellenleiterin Bad Tölz, Hand in Hand. „Hätte mir vor einigen Jahren jemand gesagt, dass sich Golfer für den Naturschutz einsetzen, ich hätte es nicht geglaubt. Aber was hier geleistet wird, ist toll!“, sagte Tappertzhofen. So werden Golfplätze durch Golf&Natur auch Heimat für gefährdete Tier- und Pflanzenarten der Roten Listen. „Golfplätze dienen natürlich in erster Linie dem Spielbetrieb, das ist klar“, konstatierte Leppelsack, „aber wenn wir die Flächen außerhalb von Grüns und Fairways betrachten, nämlich die Roughs, dann können diese besonders umweltfreundlich gestaltet werden. Hier setzen wir als Naturschützer an.“ Der LBV verfolgt hier das Ziel, blütenreiche Magerwiesen zu schaffen. Dies dient der Förderung des Artenreichtums und fördert zugleich die Freude am Golfspielen. Sein Fazit lautet: „Die Zusammenarbeit zwischen Golfern und Naturschützern ist vielversprechend und nachhaltig!“ Dem stimmte auch Wolfgang Künneth, Generalbevollmächtigter des GC München Riedhof, zu: „Nachhaltigkeit ist die entscheidende Substanz einer jeden Golfanlage und ist ein großer Wettbewerbsvorteil!“

Highlight der Veranstaltung war die Begehung der Golfanlage, um sich die Golf&Natur-Maßnahmen vor Ort anzuschauen. Headgreenkeeper Peter Shaw erläuterte: „Es ist das beste Programm, an dem wir jemals teilgenommen haben. Selbst wenn ich oder die Geschäftsführung irgendwann einmal nicht mehr hier sein sollten, ist für unsere Nachfolger alles hervorragend dokumentiert. Damit ist gewährleistet, dass auch in Zukunft der Umweltschutz hier großgeschrieben wird.“

Seit 2005 bietet der DGV das Programm Golf&Natur seinen Mitgliedern an. Entwickelt wurde es gemeinsam mit dem Bundesamt für Naturschutz und dem Greenkeeper Verband Deutschland, um den Golfclubs eine praxisnahe Anleitung für die umweltgerechte und wirtschaftliche Zukunft der Golfanlagen zur Verfügung zu stellen. „Es ist ein selbstverpflichtendes Programm, das viel für die Natur und Nachhaltigkeit im Golfbetrieb tut und Haftungsrisiken mindert“, erklärte Dr. Gunther Hardt, Vorsitzender des DGV-Ausschusses Umwelt und Platzpflege.

Alle Teilnehmer haben erkannt, dass langfristige Perspektiven für eine Grundordnung geschaffen werden müssen – nämlich ökologisch, wirtschaftlich und sozial erfolgreich zu sein.

(Quelle: DGV)


  • Der Golfplatz in München-Riedhof ist besonders umweltfreundlich gestaltet. Foto: DGV
    Der Golfplatz in München-Riedhof ist besonders umweltfreundlich gestaltet. Foto: DGV